Das Buch Zefanja
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Überschrift: 1,1
1 Wort des Herrn, das an Zefanja, den Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskijas, erging in der Zeit, als Joschija, der Sohn Amons, König von Juda war.
Das Gericht über Juda und die Völker: 1,2 - 3,8
Das Gericht über Juda
2 Ich raffe alles vom Erdboden weg, / ich raffe es weg - Spruch des Herrn. 3 Mensch und Vieh raffe ich weg, / die Vögel des Himmels raffe ich weg und die Fische im Meer / [nämlich alles, was die Frevler zu Fall gebracht hat,] und ich rotte die Menschen auf der Erde aus - / Spruch des Herrn. 4 Ich strecke meine Hand gegen Juda aus / und gegen alle Einwohner Jerusalems und ich rotte an diesem Ort die Reste des Baalsdienstes aus, / samt den Namen der Götzenpriester, 5 alle, die sich auf den Dächern niederwerfen / vor dem Heer des Himmels, auch alle, die sich vor dem Herrn niederwerfen, / zugleich aber bei ihrem Moloch schwören, 6 und alle, die dem Herrn den Rücken kehren, / die ihn nicht suchen und nicht nach ihm fragen. 7 Schweigt vor Gott, dem Herrn! / Denn der Tag des Herrn ist nahe. Ja, der Herr hat ein Schlachtopfer vorbereitet, / er hat die eingeladenen Gäste schon (dem Tod) geweiht. 8 Am Tag des Schlachtopfers des Herrn / rechne ich ab mit den großen Herren und den Königssöhnen / und allen, die fremdländische Kleider tragen; 9 an jenem Tag rechne ich ab mit jedem, / der über die Schwelle springt, mit allen, die das Haus ihres Herrn / mit Betrug und Gewalt anfüllen. 10 An jenem Tag - Spruch des Herrn - / hört man vom Fischtor her Geschrei und aus der Neustadt lautes Jammern / und von den Hügeln her großes Getöse. 11 Jammert, ihr Bewohner der Senke! / Denn das ganze Krämervolk verstummt, / alle Geldwechsler sind ausgerottet. 12 In jener Zeit durchsuche ich Jerusalem mit der Laterne / und rechne ab mit den Herren,die dick geworden sind auf ihrer Hefe und denken: / Der Herr tut weder Gutes noch Böses. 13 Darum werden ihre Reichtümer geraubt / und ihre Häuser verwüstet. Sie werden Häuser bauen, aber nicht darin wohnen; / sie werden Weinberge anlegen, aber den Wein nicht trinken.
Der Tag des Herrn
14 Der Tag des Herrn ist nahe, der gewaltige Tag, / er ist nahe, schnell kommt er herbei. Horch, der Tag des Herrn ist bitter, / da schreit sogar der Kriegsheld auf. 15 Ein Tag des Zorns ist jener Tag, / ein Tag der Not und Bedrängnis, ein Tag des Krachens und Berstens, / ein Tag des Dunkels und der Finsternis, / ein Tag der Wolken und der schwarzen Nacht, 16 ein Tag des Widderhorns und des Kriegsgeschreis in den befestigten Städten / und auf den hohen Zinnen. 17 Da jage ich den Menschen Angst ein, / sodass sie wie blind umherlaufen; / denn sie haben sich gegen den Herrn versündigt. Ihr Blut wird hingeschüttet wie Schutt / und ihr fettes Mark wie Kot. 18 Weder ihr Silber noch ihr Gold kann sie retten / am Tag des Zornes des Herrn. Vom Feuer seines leidenschaftlichen Eifers / wird die ganze Erde verzehrt. Denn er bereitet allen Bewohnern der Erde ein Ende, / ein schreckliches Ende.
2
1 Du gleichgültiges Volk, / sammelt euch, tut euch zusammen, 2 ehe ihr zerstreut werdet und zerstiebt wie Spreu, / ehe der glühende Zorn des Herrn über euch kommt, / ehe über euch der Tag des glühenden Zornes des Herrn kommt. 3 Sucht den Herrn, ihr Gedemütigten im Land, / die ihr nach dem Recht des Herrn lebt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! / Vielleicht bleibt ihr geborgen / am Tag des Zornes des Herrn.
Das Gericht über die Nachbarvölker
4 Ja, Gaza wird verlassen sein / und Aschkelon wird eine Wüste, am hellen Mittag treibt man Aschdods Einwohner fort / und Ekron ackert man um. 5 Weh euch, die ihr das Gebiet am Meer bewohnt, / ihr Volk der Kereter. Das Wort des Herrn richtet sich gegen euch: / Kanaan, Land der Philister, ich richte dich zugrunde, / keiner deiner Bewohner bleibt übrig. 6 Das Kereterland wird zum Weideland der Hirten, / es gibt nur noch Pferche für Schafe und Ziegen. 7 Das Gebiet am Meer / fällt dem Rest des Hauses Juda zu. Sie treiben ihre Herden dorthin / und suchen am Abend ein Lager / in Aschkelons Häusern. Denn der Herr, ihr Gott, kümmert sich um sie / und wendet ihr Geschick. 8 Ich habe den Hohn Moabs gehört / und die Schimpfworte der Ammoniter, die mein Volk verhöhnten / und große Reden führten gegen sein Land. 9 Darum - Spruch des Herrn der Heere, / des Gottes Israels: So wahr ich lebe: Moab wird wie Sodom werden / und die Ammoniter wie Gomorra, ein Ort des Unkrauts, eine Salzgrube / und eine Wüste für immer. Der Rest meines Volkes wird sie ausplündern, / der Überrest meines Volkes wird sie beerben. 10 Das ist die Strafe für ihren Hochmut; / denn sie höhnten und führten große Reden / gegen das Volk des Herrn der Heere. 11 Furcht erregend tritt der Herr gegen sie auf. / Ja, er vernichtet alle Götter der Erde und alle Völker der Inseln werfen sich nieder vor ihm, / jedes an seinem Ort. 12 Auch ihr Kuschiter werdet / von meinem Schwert durchbohrt. 13 Er streckt seine Hand auch nach Norden aus / und vernichtet Assur und Ninive macht er zur Öde, / es verdorrt wie die Wüste. 14 Dort lagern Herden, Tiere aller Art, / auf den Kapitellen der Säulen nächtigen Eule und Dohle. Laut schreit es im Fenster, / ein Rabe krächzt auf der Schwelle. / [Denn das Zederngetäfel ist weg.] 15 Das also ist die fröhliche Stadt, / die sich in Sicherheit wiegte, / die dachte: Ich und sonst niemand! Welch eine Wüste ist sie geworden, / ein Lager für die wilden Tiere. Jeder, der dort vorbeikommt, / pfeift und hebt entsetzt seine Hand.
3
1 Weh der trotzigen, der schmutzigen, / der gewalttätigen Stadt. 2 Sie will nicht hören / und nimmt sich keine Warnung zu Herzen. Sie verlässt sich nicht auf den Herrn / und sucht nicht die Nähe ihres Gottes. 3 Ihre Fürsten sind brüllende Löwen. / Ihre Richter sind wie Wölfe der Steppe, / die bis zum Morgen keinen Knochen mehr übrig lassen. 4 Ihre Propheten sind freche Betrüger. / Ihre Priester entweihen das Heilige / und tun Gewalt dem Gesetz an. 5 Aber der Herr tritt für das Recht ein in ihrer Mitte, / er tut kein Unrecht. Morgen für Morgen fällt er das Urteil, / es fehlt nie beim Aufgang des Lichts. / Doch der Böse kennt keine Scham. 6 Ich habe ganze Völker ausgerottet, / ihre Zinnen liegen zertrümmert am Boden. Ich habe ihre Straßen entvölkert, / keiner geht dort mehr umher; ihre Städte sind verwüstet, / ohne Menschen, ohne Bewohner. 7 Ich dachte: Sicher fürchtest du mich jetzt, / nimmst dir die Warnung zu Herzen; und alles, was ich ihnen auftrug, / werden sie immer vor Augen haben. Aber nein, sie begingen immer wieder / all ihre schändlichen Taten. 8 Darum wartet nur - Spruch des Herrn - / auf den Tag, an dem ich auftreten werde als Kläger. Denn ich habe beschlossen: / Völker will ich versammeln / und Königreiche biete ich auf; dann schütte ich meinen Groll über sie aus, / die ganze Glut meines Zorns. Denn vom Feuer meines Eifers / wird die ganze Erde verzehrt.
Die Verheißung für Jerusalem und die Völker
9 Dann werde ich die Lippen der Völker / verwandeln in reine Lippen, damit alle den Namen des Herrn anrufen / und ihm einmütig dienen. 10 Von jenseits der Ströme von Kusch / bringen mir meine Verehrer dann als Gabe / die Gemeinde meiner Verstreuten. 11 An jenem Tag / brauchst du dich nicht mehr zu schämen, wegen all deiner schändlichen Taten, / die du gegen mich verübt hast. Ja, dann entferne ich aus deiner Mitte / die überheblichen Prahler und du wirst nicht mehr hochmütig sein / auf meinem heiligen Berg. 12 Und ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk, / das seine Zuflucht sucht beim Namen des Herrn. 13 Der Rest von Israel wird kein Unrecht mehr tun / und wird nicht mehr lügen, / in ihrem Mund findet man kein unwahres Wort mehr. Ja, sie gehen friedlich auf die Weide / und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen. 14 Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! / Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, / Tochter Jerusalem! 15 Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben / und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; / du hast kein Unheil mehr zu fürchten. 16 An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: / Fürchte dich nicht, Zion! / Lass die Hände nicht sinken! 17 Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, / ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, / er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, / wie man frohlockt an einem Festtag. 18 Ich mache deinem Unglück ein Ende, / ich nehme die Schmach von dir. 19 In jener Zeit vernichte ich alle, die dich unterdrücken. / Ich helfe den Hinkenden und sammle die Verstreuten. Ich verschaffe ihnen Ruhm und Ansehen / überall auf der Erde, wo sie Schmach erlitten. 20 In jener Zeit bringe ich euch heim, / in jener Zeit führe ich euch wieder zusammen. Ja, ich verleihe euch Ansehen und Ruhm / bei allen Völkern der Erde, wenn ich euer Geschick wende. / Ihr werdet es sehen, spricht der Herr.
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