Das Buch Sacharja
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Die Visionen und Worte Sacharjas: 1,1 - 8,23
Der Aufruf zur Umkehr
1 Im zweiten Jahr des Darius erging im achten Monat das Wort des Herrn an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos: 2 Schwer hat der Herr euren Vätern gezürnt. 3 Deshalb sag zu ihnen: So spricht der Herr der Heere: Kehrt um zu mir - Spruch des Herrn der Heere -, dann kehre ich um zu euch, spricht der Herr der Heere. 4 Seid nicht wie eure Väter, denen die früheren Propheten verkündeten: So spricht der Herr der Heere: Kehrt doch um von euren heillosen Wegen und von euren heillosen Taten. Aber sie hörten nicht und schenkten mir kein Gehör - Spruch des Herrn. 5 Wo sind nun eure Väter? Und die Propheten - leben sie ewig? 6 Meine Worte und meine Entschlüsse, die ich durch meine Knechte, die Propheten, verkünden ließ, haben sie sich nicht an euren Vätern erfüllt? Darauf kehrten sie um und sagten: Wie unsere Wege und unsere Taten es verdienten, gedachte der Herr der Heere an uns zu handeln und so hat er gehandelt.
Die erste Vision: Das Gericht über die Völker
7 Am vierundzwanzigsten Tag des elften Monats - das ist der Monat Schebat - im zweiten Jahr des Darius erging das Wort des Herrn an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos. 8 In dieser Nacht hatte ich eine Vision: Ich sah einen Mann auf einem rotbraunen Pferd. Er stand zwischen den Myrtenbäumen in der Tiefe und hinter ihm waren rotbraune, blutrote und weiße Pferde. 9 Ich fragte: Herr, was bedeuten diese Pferde? Und der Engel, der mit mir redete, sprach: Ich will dich sehen lassen, was sie bedeuten. 10 Da ergriff der Mann, der zwischen den Myrtenbäumen stand, das Wort und sagte: Der Herr hat diese Pferde gesandt, damit sie die Erde durchziehen. 11 Und sie antworteten dem Engel des Herrn, der zwischen den Myrtenbäumen stand: Wir haben die Erde durchzogen - die ganze Erde ruht und liegt still. 12 Da sagte der Engel des Herrn: Herr der Heere, wie lange versagst du noch Jerusalem und den Städten Judas dein Erbarmen, denen du nun siebzig Jahre grollst? 13 Der Herr antwortete dem Engel, der mit mir redete, in freundlichen Worten, Worten voll Trost. 14 Da sagte mir der Engel, der mit mir redete: Verkünde: So spricht der Herr der Heere: Mit großem Eifer trete ich für Jerusalem und Zion ein; 15 aber ich bin voll glühendem Zorn gegen die Völker, die sich in falscher Sicherheit wiegen. Ich war nur ein wenig erzürnt; doch sie wollten vernichten, als sie mir halfen. 16 Darum - so spricht der Herr: Voll Erbarmen wende ich mich Jerusalem wieder zu. Man wird mein Haus dort aufbauen - Spruch des Herrn der Heere - und die Richtschnur über Jerusalem spannen. 17 Weiter verkünde: So spricht der Herr der Heere: Meine Städte werden wieder überfließen von allen Gütern. Der Herr wird Zion wieder trösten und er wird Jerusalem wieder auserwählen.
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Die zweite Vision: Das Gericht über die Zerstörer Jerusalems
1 Danach blickte ich hin und sah: Da waren vier Hörner. 2 Ich fragte den Engel, der mit mir redete: Was bedeuten diese Hörner? Er antwortete mir: Das sind die vier Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben. 3 Darauf ließ mich der Herr vier Schmiede sehen. 4 Ich fragte: Wozu sind sie da? Was sollen sie tun? Und er antwortete: Die Hörner haben Juda zerstreut, sodass kein Mensch mehr sein Haupt erhob; die Schmiede aber sind gekommen, um sie zu erschrecken und die Hörner aller Völker niederzuwerfen, die ihre Macht gegen Juda aufgeboten haben, um es zu zerstreuen.
Die dritte Vision: Jerusalem unter Gottes Schutz
5 Danach blickte ich hin und sah: Da war ein Mann mit einer Messschnur in der Hand. 6 Ich fragte: Wohin gehst du? Er antwortete mir: Ich gehe, um Jerusalem auszumessen und zu sehen, wie breit und wie lang es sein wird. 7 Da trat der Engel, der mit mir redete, vor und ein anderer Engel kam ihm entgegen 8 und sagte zu ihm: Lauf und sag dem jungen Mann dort: Jerusalem wird eine offene Stadt sein wegen der vielen Menschen und Tiere, die darin wohnen. 9 Ich selbst - Spruch des Herrn - werde für die Stadt ringsum eine Mauer von Feuer sein und in ihrem Innern ihr Ruhm und ihre Ehre.
Der Aufruf an die Verbannten
10 Auf, auf! Flieht aus dem Land des Nordens - Spruch des Herrn. Denn wie die vier Winde des Himmels habe ich euch zerstreut - Spruch des Herrn. 11 Auf, Zion, die du in Babel wohnst, rette dich! 12 Denn so spricht der Herr der Heere - er hat mich mit Herrlichkeit zu den Völkern gesandt, die euch ausgeplündert haben -: Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an. 13 Ja, jetzt hole ich mit meiner Hand zum Schlag gegen sie aus, sodass sie eine Beute ihrer eigenen Knechte werden. Und ihr werdet erkennen, dass der Herr der Heere mich gesandt hat. 14 Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte - Spruch des Herrn. 15 An jenem Tag werden sich viele Völker dem Herrn anschließen und sie werden mein Volk sein und ich werde in deiner Mitte wohnen. Dann wirst du erkennen, dass der Herr der Heere mich zu dir gesandt hat. 16 Der Herr aber wird Juda in Besitz nehmen; es wird sein Anteil im Heiligen Land sein. Und er wird Jerusalem wieder auserwählen. 17 Alle Welt schweige in der Gegenwart des Herrn. Denn er tritt hervor aus seiner heiligen Wohnung.
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Die vierte Vision: Der Priesterdienst in der messianischen Zeit
1 Danach ließ er mich den Hohenpriester Jeschua sehen, der vor dem Engel des Herrn stand. Der Satan aber stand rechts von Jeschua, um ihn anzuklagen. 2 Der Engel des Herrn sagte zum Satan: Der Herr weise dich in die Schranken, Satan; ja, der Herr, der Jerusalem auserwählt hat, weise dich in die Schranken. Ist dieser Mann nicht ein Holzscheit, das man aus dem Feuer gerissen hat? 3 Jeschua hatte nämlich schmutzige Kleider an, als er vor dem Engel stand. 4 Der Engel wandte sich an seine Diener und befahl: Zieht ihm die schmutzigen Kleider aus! Zu ihm aber sagte er: Hiermit nehme ich deine Schuld von dir und bekleide dich mit festlichen Gewändern. 5 Und ich befehle: Man soll ihm einen reinen Turban aufsetzen. Da setzten sie ihm den reinen Turban auf und bekleideten ihn mit Festgewändern und der Engel des Herrn stand dabei. 6 Der Engel des Herrn versicherte Jeschua: 7 So spricht der Herr der Heere: Wenn du auf meinen Wegen gehst und wenn du meine Ordnung einhältst, dann wirst du es sein, der mein Haus regiert und meine Vorhöfe verwaltet, und ich gebe dir Zutritt zu meinen Dienern hier. 8 Höre, Hoherpriester Jeschua: Du und deine Gefährten, die vor dir sitzen, ihr seid Männer, die Wahrzeichen sind. Denn siehe, ich will meinen Knecht kommen lassen, den Spross. 9 Denn der Stein, den ich vor Jeschua hingelegt habe - auf diesem einen Stein sind sieben Augen. Ich ritze in ihn eine Inschrift ein - Spruch des Herrn der Heere - und ich tilge die Schuld dieses Landes an einem einzigen Tag. 10 An jenem Tag - Spruch des Herrn der Heere - werdet ihr einander einladen unter Weinstock und Feigenbaum.
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Die fünfte Vision: Der Hohepriester und der Davidsohn
1 Danach kehrte der Engel, der mit mir redete, zurück, weckte mich, wie man jemand vom Schlaf aufweckt, 2 und sagte zu mir: Was hast du gesehen? Ich antwortete: Ich hatte eine Vision: Da stand ein Leuchter, ganz aus Gold, darauf eine Schale und auf ihr sieben Lampen mit je sieben Schnäbeln für die Flammen auf den Lampen. 3 Zwei Ölbäume standen daneben, der eine rechts, der andere links von der Schale. 4 Und ich sprach weiter und fragte den Engel, der mit mir redete: Herr, was bedeuten diese Ölbäume? 5 Der Engel, der mit mir redete, antwortete mir: Weißt du nicht, was sie bedeuten? Ich erwiderte: Nein, Herr. 6 Da erwiderte er und sagte zu mir: So lautet das Wort des Herrn an Serubbabel: Nicht durch Macht, nicht durch Kraft, allein durch meinen Geist! - spricht der Herr der Heere. 7 Wer bist du, großer Berg? Vor Serubbabel wirst du zur Ebene. Er holt den Schlussstein hervor und man ruft: Wie schön ist er, wie schön! 8 Da erging das Wort des Herrn an mich: 9 Serubbabels Hände haben den Grund zu diesem Haus gelegt und seine Hände werden es vollenden, damit man erkennt, dass mich der Herr der Heere zu euch gesandt hat. 10 Denn wer gering dachte von der Zeit der kleinen Anfänge, wird sich freuen, wenn er den auserlesenen Stein in Serubbabels Hand sieht. Das sind die sieben Augen des Herrn, die über die ganze Erde schweifen. 11 Ich fragte ihn weiter: Was bedeuten die zwei Ölbäume auf der rechten und auf der linken Seite des Leuchters? 12 Und weiter fragte ich ihn: Was bedeuten die zwei Büschel von Olivenzweigen bei den beiden goldenen Röhren, durch die das goldene Öl herabfließt? 13 Er sagte zu mir: Weißt du nicht, was sie bedeuten? Ich erwiderte: Nein, Herr. 14 Er sagte: Das sind die beiden Gesalbten, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen.
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Die sechste Vision: Die Ausrottung der Diebe
1 Wieder blickte ich hin und sah eine fliegende Schriftrolle. 2 Er fragte mich: Was siehst du? Ich antwortete: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit. 3 Da sagte er zu mir: Das ist der Fluch, der über die ganze Erde dahinfliegt. An jedem, der stiehlt, wird Rache genommen, dem Fluch entsprechend; und an jedem, der schwört, wird Rache genommen, dem Fluch entsprechend. 4 Ich habe den Fluch dahinfliegen lassen - Spruch des Herrn der Heere - und er wird eindringen in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der bei meinem Namen einen Meineid schwört. Und der Fluch wird im Innern seines Hauses bleiben und wird es vernichten samt Holz und Steinen.
Die siebte Vision: Die Befreiung vom Bösen
5 Der Engel des Herrn, der mit mir redete, kam und sagte zu mir: Blick hin und sieh, was sich zeigt! 6 Ich fragte: Was ist das? Er antwortete: Was sich dort zeigt, ist ein Fass. Und er fuhr fort: Das ist ihre Schuld auf der ganzen Erde. 7 Und siehe: Ein Deckel aus Blei wurde (von dem Fass) gehoben und in dem Fass saß eine Frau. 8 Er sagte: Das ist die Ruchlosigkeit. Darauf stieß er sie in das Fass zurück und warf den bleiernen Deckel auf die Öffnung. 9 Als ich aufblickte und hinsah, da traten zwei Frauen hervor und ein Wind füllte ihre Flügel - sie hatten nämlich Flügel wie Storchenflügel - und sie trugen das Fass zwischen Erde und Himmel fort. 10 Darauf fragte ich den Engel, der mit mir redete: Wohin bringen sie das Fass? 11 Er antwortete mir: Im Land Schinar soll für die Frau ein Tempel gebaut werden. Er wird auf festem Grund stehen und dort wird sie an ihrem Platz aufgestellt werden.
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Die achte Vision: Das Gericht über die Feinde
1 Wieder blickte ich hin und sah vier Wagen. Sie fuhren zwischen zwei Bergen hervor und die Berge waren aus Bronze. 2 Am ersten Wagen waren rote Pferde, am zweiten Wagen schwarze Pferde, 3 am dritten Wagen weiße Pferde und am vierten Wagen gescheckte Pferde, alles starke Tiere. 4 Darauf fragte ich den Engel, der mit mir redete: Was bedeutet das, Herr? 5 Der Engel gab mir zur Antwort: Das sind die vier Winde des Himmels, die vor dem Herrn der ganzen Erde standen und nun losstürmen. 6 Die schwarzen Pferde gehen in das Land des Nordens, die weißen gehen nach Westen, die gescheckten gehen in das Land des Südens. 7 Die starken Tiere stürmen los, begierig, die Erde zu durchziehen. Darauf sagte er: Auf, durchzieht die Erde! Und sie durchzogen die Erde. 8 Und er rief mir zu: Sieh dir die Pferde an, die in das Land des Nordens ziehen - sie bringen meinen Geist über das Land des Nordens.
Die Zeichen der Heilszeit
9 Danach erging an mich das Wort des Herrn: 10 Nimm einige der Heimkehrer von den Familien Heldai, Tobija und Jedaja und komm selbst an diesem Tag zum Haus Joschijas, des Sohnes Zefanjas! Es sind Leute, die aus Babel zurückgekommen sind. 11 Nimm Silber und Gold, mach eine Krone, setze sie dem Hohenpriester Jeschua, dem Sohn des Jozadak, aufs Haupt, 12 und sag zu ihm: So spricht der Herr der Heere: Da ist ein Mann, Spross ist sein Name; denn wo er steht, wird es sprossen und er wird den Tempel des Herrn bauen. 13 Er ist es, der den Tempel des Herrn baut. Er ist mit Hoheit bekleidet. Er sitzt auf seinem Thron und herrscht. Ein Priester steht an seinem Thron und gemeinsam sorgen sie für den Frieden. 14 Die Krone wird zur Erinnerung an Heldai, Tobija, Jedaja und Hen, den Sohn Zefanjas, im Tempel des Herrn liegen. 15 Aus der Ferne werden sie kommen und am Tempel des Herrn bauen. Dann werdet ihr erkennen, dass mich der Herr der Heere zu euch gesandt hat. Das wird geschehen, wenn ihr beharrlich auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hört.
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Das wahre Fasten
1 Im vierten Jahr des Königs Darius erging das Wort des Herrn an Sacharja, am vierten Tag im neunten Monat, dem Monat Kislew. 2 Bet-El sandte Sarezer und Regem-Melech mit seinen Leuten, um den Zorn des Herrn zu besänftigen 3 und um die Priester im Haus des Herrn der Heere und die Propheten zu fragen: Soll ich weiterhin im fünften Monat weinen und enthaltsam sein, wie ich es so viele Jahre getan habe? 4 Da erging an mich das Wort des Herrn der Heere: 5 Sag dem ganzen Volk auf dem Land und den Priestern: Ihr habt gefastet und Klage abgehalten im fünften und im siebten Monat, und das siebzig Jahre lang - aber bin ich es, für den ihr so streng gefastet habt? 6 Und wenn ihr esst und trinkt, esst ihr dann nicht für euch und trinkt ihr nicht für euch? 7 Kennt ihr nicht die Worte, die der Herr durch die früheren Propheten verkünden ließ, als man Jerusalem und die Städte ringsum sorglos bewohnte, als der Negeb und die Schefela noch bewohnt waren? 8 Und das Wort des Herrn erging an Sacharja: 9 So spricht der Herr der Heere: Haltet gerechtes Gericht, jeder zeige seinem Bruder gegenüber Güte und Erbarmen; 10 unterdrückt nicht die Witwen und Waisen, die Fremden und Armen und plant in eurem Herzen nichts Böses gegeneinander! 11 Doch sie weigerten sich hinzuhören, sie zeigten sich störrisch und verstopften ihre Ohren, um nicht zu hören. 12 Sie machten ihr Herz hart wie Diamant, um die Weisung und die Worte nicht hören zu müssen, die der Herr der Heere in der Kraft seines Geistes durch die früheren Propheten gesandt hat. Deshalb kam der große Zorn des Herrn der Heere über sie, 13 und es geschah dies: Wie er einst rief und sie nicht hörten, so riefen nun sie und ich hörte nicht, spricht der Herr der Heere. 14 Ich habe sie unter alle Völker verweht, die ihnen unbekannt waren. Nach ihnen verödete das Land, sodass niemand mehr darin hin- und herzog, und so haben sie das Land der Freuden zur Wüste gemacht.
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Die künftige Rettung
1 Es erging das Wort des Herrn der Heere: 2 So spricht der Herr der Heere: Mit großem Eifer trete ich ein für Zion, ich setze mich glühend ein für Jerusalem. 3 So spricht der Herr: Ich kehre zurück nach Zion und wohne wieder in Jerusalem. Dann wird Jerusalem «Stadt der Treue» heißen und der Berg des Herrn der Heere «Heiliger Berg». 4 So spricht der Herr der Heere: Greise und Greisinnen werden wieder auf den Plätzen Jerusalems sitzen; jeder hält wegen seines hohen Alters einen Stock in der Hand. 5 Die Straßen der Stadt werden voll Knaben und Mädchen sein, die auf den Straßen Jerusalems spielen. 6 So spricht der Herr der Heere: Wenn das dem Rest dieses Volkes in jenen Tagen zu wunderbar erscheint, muss es dann auch mir zu wunderbar erscheinen? - Spruch des Herrn der Heere. 7 So spricht der Herr der Heere: Seht, ich werde mein Volk befreien aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs. 8 Ich werde sie heimbringen und sie werden in Jerusalem wohnen. Sie werden mein Volk sein und ich werde ihr Gott sein, unwandelbar und treu. 9 So spricht der Herr der Heere: Macht eure Hände stark, wenn ihr in diesen Tagen die Worte aus dem Mund des Propheten hört. Die Propheten treten seit dem Tag auf, an dem das Fundament für das Haus des Herrn der Heere gelegt wurde, damit der Tempel gebaut werde. 10 Vor diesen Tagen brachte die Arbeit des Menschen keinen Ertrag und es gab keine Nahrung für das Vieh. Wer aus dem Haus ging und heimkehrte, fand keine Sicherheit vor dem Feind. Alle Menschen ließ ich gegeneinander los. 11 Jetzt aber bin ich zum Rest des Volkes nicht mehr so wie in den früheren Tagen - Spruch des Herrn der Heere; 12 denn ich säe das Heil: Der Weinstock gibt seine Frucht, das Land gibt seinen Ertrag, der Himmel gibt seinen Tau. Das alles will ich dem Rest dieses Volkes zu eigen geben. 13 Und wie ihr, Haus Juda und Haus Israel, ein Fluch unter den Völkern gewesen seid, so werde ich euch erretten, damit ihr ein Segen seid. Fürchtet euch nicht! Macht eure Hände stark! 14 Denn so spricht der Herr der Heere: Wie ich plante, euch Böses zu tun, und es mich nicht reute, weil eure Väter mich erzürnten, spricht der Herr der Heere, 15 so kehre ich jetzt um und plane in diesen Tagen, Jerusalem und dem Haus Juda Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht! 16 Das sind die Dinge, die ihr tun sollt: Sagt untereinander die Wahrheit! Fällt an euren Stadttoren Urteile, die der Wahrheit entsprechen und dem Frieden dienen. 17 Plant in eurem Herzen nichts Böses gegen euren Nächsten und liebt keine verlogenen Schwüre! Denn das alles hasse ich - Spruch des Herrn. 18 Und es erging an mich das Wort des Herrn der Heere: 19 So spricht der Herr der Heere: Das Fasten des vierten, das Fasten des fünften, das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats werden für das Haus Juda Tage des Jubels und der Freude und froher Feste sein. Darum liebt die Treue und den Frieden! 20 So spricht der Herr der Heere: Es wird noch geschehen, dass Völker herbeikommen und die Einwohner vieler Städte. 21 Die Einwohner der einen Stadt werden zur andern gehen und sagen: Wir wollen gehen, um den Zorn des Herrn zu besänftigen und den Herrn der Heere zu suchen. - Auch ich will hingehen. - 22 Viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um in Jerusalem den Herrn der Heere zu suchen und den Zorn des Herrn zu besänftigen. 23 So spricht der Herr der Heere: In jenen Tagen werden zehn Männer aus Völkern aller Sprachen einen Mann aus Juda an seinem Gewand fassen, ihn festhalten und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.
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Verheissungen und Gerichtsworte aus späterer Zeit: 9,1 - 14,21
Die Rettung eines Restes der Nachbarvölker
1 Ausspruch. Das Wort des Herrn ruht auf dem Land Hadrach, Damaskus ist seine Ruhestätte. Denn dem Herrn gehören die Hauptstadt von Aram und alle Stämme Israels, 2 auch Hamat, das daran grenzt, selbst Tyrus und Sidon, so klug sie auch sind. 3 Tyrus baute sich eine Festung, häufte Silber auf wie Staub und Gold wie Schlamm in den Gassen. 4 Seht, der Herr lässt es verarmen, er schlägt seine Streitmacht auf dem Meer; die Stadt wird vom Feuer verzehrt. 5 Aschkelon soll es sehen und sich fürchten, auch Gaza, und sie sollen gewaltig zittern, auch Ekron; denn er lässt dahinschwinden, wonach sie Ausschau hielten. Verschwunden ist der König aus Gaza, Aschkelons Thron steht leer. 6 Ein Bastard herrscht in Aschdod, ich zerschlage die Größe der Philister. 7 Ich werde das Blut (das sie trinken) aus ihrem Mund nehmen und das, was ich verabscheue, aus ihren Zähnen. So werden auch sie zu dem Rest gehören, der unserem Gott zu eigen ist. Sie sind wie eine Sippe in Juda, Ekron ist wie das Volk der Jebusiter. 8 Ich selbst werde der Wachtposten sein, der mein Haus vor Feinden schützt, die in den Krieg und wieder nach Hause ziehen. Kein Bedrücker greift sie mehr an; denn jetzt sehe ich auf sie mit meinen eigenen Augen.
Der kommende Friedenskönig
9 Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. 10 Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden; seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Enden der Erde. 11 Auch deine Gefangenen werde ich um des Blutes deines Bundes willen freilassen aus ihrem Kerker, der wasserlosen Zisterne. 12 Kehrt in Scharen zurück, ihr Gefangenen voll Hoffnung! Ja, heute verkünde ich: Die doppelte Zahl führe ich zu dir zurück. 13 Denn ich spanne mir Juda als Bogen und lege Efraim als Pfeil darauf. Ich rufe deine Söhne, Zion, zum Kampf gegen die Söhne Jawans, ich mache dich zum Schwert eines Helden. 14 Der Herr selbst wird über ihnen erscheinen. Wie der Blitz schießt sein Pfeil dahin. Gott, der Herr, bläst ins Horn, er kommt in den Stürmen des Südens. 15 Der Herr der Heere beschirmt die Seinen. Die Schleudersteine fressen und zermalmen. (Seine Krieger) trinken und lärmen wie beim Wein; sie sind voll Blut wie eine Opferschale, wie die Ecken eines Altars. 16 Der Herr, ihr Gott, wird sie an jenem Tag retten; er wird sein Volk retten, wie man Schafe rettet. Edelsteine glänzen auf seinem Land. 17 Wie groß sind seine Schätze, wie herrlich ist seine Schönheit! Korn gibt den jungen Männern Kraft und Most den Mädchen.
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1 Bittet den Herrn um Regen zur Regenzeit im Frühjahr! Der Herr lässt Gewitterwolken entstehen, er füllt sie mit Regen und gibt den Menschen das Grün auf dem Feld. 2 Die Hausgötzen redeten Falsches; die Wahrsager schauten Lügen. Sie verkündeten nichtige Träume und spendeten leeren Trost. Darum wurde das Volk weggetrieben wie Schafe und geriet ins Elend; denn es hatte keinen Hirten. 3 Gegen die Hirten ist mein Zorn entbrannt, die Leithammel ziehe ich zur Rechenschaft. Denn der Herr der Heere sieht nach seiner Herde, nach dem Haus Juda, er macht es zu seinem prächtigen Streitross. 4 Aus dem Haus Juda kommt ein Edelstein, aus ihm ein Zeltpflock, aus ihm ein Kriegsbogen; aus ihm kommt jeder, der Macht hat. 5 Sie alle werden wie Helden sein, die im Krieg den Feind in den Gassenkot treten. Sie werden kämpfen; denn der Herr ist mit ihnen. Dann müssen sich alle schämen, die auf Pferden reiten. 6 Das Haus Juda will ich stark machen und das Haus Josef retten. Ich führe sie zurück; denn ich habe Erbarmen mit ihnen. Es wird sein, als ob ich sie nicht verstoßen hätte; denn ich bin Jahwe, ihr Gott; ich werde sie erhören. 7 Die Söhne Efraims werden Helden sein. Sie werden sich freuen wie beim Wein. Ihre Kinder werden es sehen und sich freuen und ihr Herz wird jubeln über den Herrn. 8 Ich werde ihnen pfeifen und sie zusammenholen; denn ich habe sie losgekauft. Sie werden so zahlreich sein, wie sie zahlreich waren. 9 Ich habe sie unter die Völker gesät; doch in der Ferne werden sie an mich denken. Sie werden mit ihren Kindern am Leben bleiben und heimkehren. 10 Ja, ich werde sie zurückführen aus Ägypten und aus Assur werde ich sie sammeln. Ich werde sie nach Gilead und zum Libanon bringen und es wird nicht genug Platz für sie da sein. 11 Wenn sie aus dem Land der Not durch das Meer ziehen, wird der Herr die Wellen im Meer schlagen und die Tiefen des Nil werden austrocknen. Dann wird die Größe Assurs in den Staub getreten und das Zepter Ägyptens wird beseitigt. 12 Ich mache sie stark durch den Herrn und sie werden in seinem Namen ihren Weg gehen - Spruch des Herrn.
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1 Öffne deine Tore, Libanon, damit das Feuer deine Zedern frisst. 2 Klage, Zypresse! Denn die Zeder ist gefallen; ja, die Mächtigen wurden vernichtet. Klagt, ihr Eichen des Baschan, denn der undurchdringliche Wald ist dahingesunken. 3 Horch, die Hirten klagen; denn ihre prächtige Weide ist vernichtet. Horch, die jungen Löwen brüllen; denn das Dickicht am Jordan ist vernichtet.
Das Drohwort gegen die schlechten Herrscher
4 So spricht der Herr, mein Gott: Hüte die Schafe, die geschlachtet werden sollen. 5 Ihre Käufer töten sie, ohne es zu büßen. Ihre Verkäufer sagen: Gepriesen sei der Herr; denn ich bin reich geworden. Ihre Hirten haben kein Mitleid mit ihnen. 6 Wahrhaftig, ich habe kein Mitleid mehr mit den Bewohnern des Landes - Spruch des Herrn. Seht, jeden Menschen liefere ich seinem Nächsten aus und seinem König. Sie zerschlagen das Land und ich rette es nicht aus ihrer Hand. 7 Ich hütete die Schafe, die geschlachtet werden sollten, für die Schafhändler und ich nahm mir zwei Ruten. Eine nannte ich Noam (Freundlichkeit), die andere nannte ich Hobelim (Verbindung) und ich hütete die Herde. 8 Nach meinem Willen verschwanden in einem einzigen Monat drei Hirten. Ich war zornig auf sie, auch sie waren meiner überdrüssig. 9 Ich sagte: Ich hüte euch nicht. Was im Sterben liegt, soll sterben; was sich verloren hat, sei verloren; und von den Übriggebliebenen soll einer des andern Fleisch fressen. 10 Dann nahm ich meine Rute Noam und hieb sie in Stücke, um meinen Bund zu zerbrechen, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte. 11 So wurde er an diesem Tag zerbrochen. Da erkannten die Schafhändler, die auf mich Acht gaben, dass dies ein Wort des Herrn war. 12 Ich sagte zu ihnen: Wenn es euch recht scheint, so bringt mir meinen Lohn; wenn nicht, so lasst es! Doch sie wogen mir meinen Lohn ab, dreißig Silberstücke. 13 Da sagte der Herr zu mir: Wirf ihn dem Schmelzer hin! Hoch ist der Preis, den ich ihnen wert bin. Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Haus des Herrn dem Schmelzer hin. 14 Danach hieb ich meine zweite Rute, Hobelim, in Stücke, um den brüderlichen Bund zwischen Juda und Israel zu zerbrechen. 15 Der Herr sagte zu mir: Nimm nochmals das Gerät des nichtsnutzigen Hirten! 16 Denn ich lasse einen Hirten im Land auftreten. Um das Vermisste kümmert er sich nicht, das Verlorene sucht er nicht, das Gebrochene heilt er nicht, das Gesunde versorgt er nicht. Stattdessen isst er das Fleisch der gemästeten Schafe und reißt ihnen die Klauen ab. 17 Weh meinem nichtsnutzigen Hirten, der die Herde im Stich lässt. Das Schwert über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll völlig verdorren, sein rechtes Auge soll gänzlich erblinden.
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Jerusalems Not und Errettung
1 Ausspruch. Das Wort des Herrn über Israel. Der Spruch des Herrn, der den Himmel ausgespannt, die Erde gegründet und den Geist im Innern des Menschen geformt hat: 2 Seht, ich mache Jerusalem zur Schale voll berauschendem Getränk für alle Völker ringsum [und auch für Juda wird dies gelten bei der Belagerung Jerusalems]. 3 An jenem Tag mache ich Jerusalem für alle Völker zum Stein, den man hochstemmen will: Jeder, der ihn hebt, wird schwer zerschunden. Alle Völker der Erde werden sich gegen Jerusalem verbünden. 4 An jenem Tag - Spruch des Herrn - bringe ich alle Pferde in Verwirrung und ihre Reiter zur Raserei. Über dem Haus Juda aber halte ich meine Augen offen, während ich alle Pferde der Völker mit Blindheit schlage. 5 Dann werden die Anführer Judas denken: Die Einwohner Jerusalems sind stark durch den Herrn der Heere, ihren Gott. 6 An jenem Tag mache ich Judas Anführer gleich einem Feuerbecken im Holzhaufen und gleich brennenden Fackeln in den Garben. Sie fressen alle Völker ringsum, rechts und links. Jerusalem aber wird weiterhin an seinem Ort bleiben, in Jerusalem. 7 Dann wird der Herr zuerst die Zelte Judas retten, damit der Stolz des Hauses David und der Stolz der Einwohner Jerusalems nicht zu groß wird gegenüber Juda. 8 An jenem Tag beschirmt der Herr die Einwohner Jerusalems und dann wird selbst der von ihnen, der strauchelt, wie David sein und das Haus David an ihrer Spitze wie Gott, wie der Engel des Herrn. 9 An jenem Tag werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken. 10 Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen. Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. 11 An jenem Tag wird die Totenklage in Jerusalem so laut sein wie die Klage um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo. 12 Das Land wird trauern, jede Sippe für sich: die Sippe des Hauses David für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Hauses Natan für sich und ihre Frauen für sich; 13 die Sippe des Hauses Levi für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Hauses Schimi für sich und ihre Frauen für sich; 14 alle überlebenden Sippen, jede Sippe für sich und ihre Frauen für sich.
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1 An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle fließen zur Reinigung von Sünde und Unreinheit.
Die Vernichtung der Götter und der falschen Propheten
2 An jenem Tag - Spruch des Herrn der Heere - werde ich die Namen der Götzenbilder im Land ausrotten, sodass man sich nicht mehr an sie erinnert. Auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land vertreiben. 3 Wenn dann noch einer als Prophet auftritt, so werden sein Vater und seine Mutter, die ihn hervorgebracht haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast im Namen des Herrn Falsches gesagt. Sein Vater und seine Mutter, die ihn hervorgebracht haben, werden ihn durchbohren, weil er als Prophet auftrat. 4 An jenem Tag wird jeder Prophet sich wegen der Visionen schämen, die er verkündet hat. Um sich zu verleugnen, wird er seinen härenen Mantel nicht anziehen. 5 Er wird sagen: Ich bin kein Prophet, ich bin nur ein Mann, der seinen Acker bebaut; schon von Jugend an besitze ich Ackerland. 6 Wenn man dann zu ihm sagt: Was sind denn das für Wunden auf deiner Brust?, wird er antworten: Ich wurde im Haus meiner Freunde verwundet.
Die Läuterung des geheiligten Restes
7 Schwert, erheb dich gegen meinen Hirten, gegen den Mann meines Vertrauens - Spruch des Herrn der Heere. Schlag den Hirten, dann werden sich die Schafe zerstreuen. Ich richte meine Hand gegen die Kleinen. 8 Im ganzen Land - Spruch des Herrn - werden zwei Drittel vernichtet, sie werden umkommen, nur der dritte Teil wird übrig bleiben. 9 Dieses Drittel will ich ins Feuer werfen, um es zu läutern, wie man Silber läutert, um es zu prüfen, wie man Gold prüft. Sie werden meinen Namen anrufen und ich werde sie erhören. Ja, ich werde sagen: Es ist mein Volk. Und das Volk wird sagen: Jahwe ist mein Gott.
14
Der Tag des Herrn
1 Siehe, es kommt ein Tag für den Herrn, an dem man in deiner Mitte verteilt, was man bei dir erbeutet hat. 2 Denn ich versammle alle Völker zum Krieg gegen Jerusalem. Die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert, die Frauen geschändet. Die Hälfte der Stadt zieht in die Verbannung; aber der Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt vertrieben. 3 Doch dann wird der Herr hinausziehen und gegen diese Völker Krieg führen und kämpfen, wie nur er kämpft am Tag der Schlacht. 4 Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der im Osten gegenüber von Jerusalem liegt. Der Ölberg wird sich in der Mitte spalten und es entsteht ein gewaltiges Tal von Osten nach Westen. Die eine Hälfte des Berges weicht nach Norden und die andere Hälfte nach Süden. 5 Ihr aber werdet zum Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal der Berge reicht bis zum Jasol. Ja, ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usijas, des Königs von Juda. Dann wird der Herr, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit ihm. 6 An jenem Tag wird es kein Licht geben, sondern Kälte und Frost. 7 Dann wird es einen Tag lang - er ist dem Herrn bekannt - weder Tag noch Nacht werden, sondern am Abend wird Licht sein. 8 An jenem Tag wird aus Jerusalem lebendiges Wasser fließen, eine Hälfte zum Meer im Osten und eine Hälfte zum Meer im Westen; im Sommer und im Winter wird es fließen. 9 Dann wird der Herr König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der Herr der Einzige sein und sein Name der Einzige. 10 Das ganze Land von Geba bis Rimmon im Süden Jerusalems wird sich in eine Ebene verwandeln, Jerusalem aber wird hoch emporragen und an seinem Platz bleiben vom Benjamintor bis zum Ort des alten Tores, bis zum Ecktor und vom Turm Hananel bis zu den Keltern des Königs. 11 Man wird darin wohnen. Es wird keine Vernichtung mehr geben und Jerusalem wird sicher sein. 12 Dies aber wird der Schlag sein, den der Herr gegen alle Völker führt, die gegen Jerusalem in den Krieg gezogen sind: Er lässt ihren Körper verfaulen, noch während sie auf den Füßen stehen; die Augen verfaulen ihnen in den Augenhöhlen und die Zunge im Mund. 13 An jenem Tag wird die Verwirrung groß sein, die der Herr unter ihnen bewirkt. Einer wird den andern bei der Hand packen, einer seine Hand gegen den andern erheben. 14 Selbst Juda wird gegen Jerusalem kämpfen und die Macht aller Völker ringsum wird sich vereinen: Gold, Silber und Gewänder in großer Menge. 15 Wie der Schlag gegen die Völker wird der Schlag sein, der die Pferde, Maultiere, Kamele, Esel und das ganze Vieh in diesen Lagern trifft. 16 Doch wer dann übrig bleibt von allen Völkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, wird Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den Herrn der Heere, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. 17 Wer aber nicht nach Jerusalem hinaufzieht von allen Stämmen der Erde, um den König, den Herrn der Heere, anzubeten, bei dem wird kein Regen fallen. 18 Wenn das Volk Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht zu ihm kommt, so ereilt es der gleiche Schlag, den der Herr gegen alle Völker führt, die nicht hinaufziehen, um das Laubhüttenfest zu feiern. 19 Das wird die Strafe Ägyptens sein und die Strafe aller Völker, die nicht hinaufziehen, um das Laubhüttenfest zu feiern. 20 An jenem Tag wird auf den Pferdeschellen stehen: Dem Herrn heilig. Die Kochtöpfe im Haus des Herrn werden gebraucht wie die Opferschalen vor dem Altar. 21 Jeder Kochtopf in Jerusalem und Juda wird dem Herrn der Heere geweiht sein. Alle, die zum Opfer kommen, nehmen die Töpfe und kochen in ihnen. Und kein Händler wird an jenem Tag mehr im Haus des Herrn der Heere sein.
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