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Das Buch Maleachi

1

Überschrift: 1,1

1 Ausspruch. Wort des Herrn an Israel durch Maleachi.


Das Gericht über Edom und Heil für Israel: 1,2-5

2 Ich liebe euch, spricht der Herr. / Doch ihr sagt: Worin zeigt sich deine Liebe? - Ist nicht Esau Jakobs Bruder? - Spruch des Herrn - / und doch liebe ich Jakob,
3 Esau aber hasse ich. / Darum mache ich seine Berge zur Öde und überlasse sein Erbland / den Schakalen der Wüste.
4 Edom sagt: Wir sind zerschmettert - / aber wir bauen die Trümmer wieder auf. Doch so spricht der Herr der Heere: / Sie sollen nur aufbauen; ich reiße es wieder ein. Man wird sie das Land des Unrechts nennen / und das Volk, dem der Herr ewig zürnt.
5 Mit eigenen Augen werdet ihr es sehen und werdet sagen: / Groß ist der Herr, weit über Israels Grenzen hinaus.


Die rechte Gottesverehrung: 1,6-14

6 Der Sohn ehrt seinen Vater / und der Knecht seinen Herrn. Wenn ich der Vater bin - / wo bleibt dann die Ehrerbietung? Wenn ich der Herr bin - / wo bleibt dann die Furcht vor mir?, spricht der Herr der Heere zu euch, ihr Priester, / die ihr meinen Namen verachtet. Doch ihr sagt: / Wodurch verachten wir denn deinen Namen?
7 Ihr bringt auf meinem Altar eklige Speisen dar. / Ihr sagt: Wodurch erregen wir deinen Ekel? Dadurch, dass ihr sagt: / Der Tisch des Herrn ist nicht so wichtig.
8 Wenn ihr ein blindes Tier als Schlachtopfer darbringt, / ist das nicht schlecht? Und wenn ihr ein lahmes und krankes Tier darbringt, / ist das nicht schlecht? Biete das einmal deinem Statthalter an! / Ob er wohl Gefallen an dir hat und dich freundlich ansieht?, / spricht der Herr der Heere.
9 Und nun versucht, Gott damit zu besänftigen / und gnädig zu stimmen! Wenn eure Hände ihm solche Dinge anbieten, / wie kann er euch dann freundlich ansehen?, / spricht der Herr der Heere.
10 Wäre doch jemand bei euch, / der die Tore (des Tempels) verschließt, / damit ihr kein nutzloses Feuer mehr entfacht auf meinem Altar. Ich habe kein Gefallen an euch, / spricht der Herr der Heere, / und ich mag kein Opfer aus eurer Hand.
11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang / steht mein Name groß da bei den Völkern und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht / und eine reine Opfergabe; ja, mein Name steht groß da bei den Völkern, / spricht der Herr der Heere.
12 Ihr aber entweiht ihn, ihr sagt: / Auf dem Tisch des Herrn darf man eklige Speisen darbringen, / er ist nicht so wichtig.
13 Ihr sagt: Welch eine Mühsal!, / und facht das Feuer an - / spricht der Herr der Heere; ihr bringt von geraubten Tieren / die lahmen und kranken als Opfer dar. Soll ich das vielleicht annehmen aus eurer Hand?, / spricht der Herr.
14 Verflucht ist der Betrüger, der dem Herrn ein männliches Tier seiner Herde gelobt, / dann aber ein fehlerhaftes Tier schlachtet. Denn ein großer König bin ich, / spricht der Herr der Heere, / und mein Name ist bei den Völkern gefürchtet.


2

Drohwort gegen die Priester: 2,1-9

1 Jetzt ergeht über euch dieser Beschluss, ihr Priester:
2 Wenn ihr nicht hört / und nicht von Herzen darauf bedacht seid, meinen Namen in Ehren zu halten / - spricht der Herr der Heere -, dann schleudere ich meinen Fluch gegen euch / und verfluche den Segen, der auf euch ruht, ja, ich verfluche ihn, / weil ihr nicht von Herzen darauf bedacht seid.
3 Seht, ich schlage euch den Arm ab / und werfe euch Unrat ins Gesicht, den Unrat eurer Feste, / und man wird euch zu ihm hinausschaffen.
4 Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, / der diesen Beschluss über euch ergehen ließ, weil ich einen Bund mit Levi habe, / spricht der Herr der Heere.
5 Mein Bund bedeutete für ihn Leben und Heil; / beides gab ich ihm, dazu die Furcht: Er sollte mich fürchten / und vor meinem Namen erschrecken.
6 Zuverlässige Belehrung kam aus seinem Mund, / nichts Verkehrtes fand sich auf seinen Lippen, in Frieden und Aufrichtigkeit ging er mit mir seinen Weg / und viele hielt er davon ab, schuldig zu werden.
7 Denn die Lippen des Priesters bewahren die Erkenntnis / und aus seinem Mund erwartet man Belehrung; / denn er ist der Bote des Herrn der Heere.
8 Ihr aber, ihr seid abgewichen vom Weg / und habt viele zu Fall gebracht durch eure Belehrung; ihr habt den Bund Levis zunichte gemacht, / spricht der Herr der Heere.
9 Darum mache ich euch verächtlich / und erniedrige euch vor dem ganzen Volk, weil ihr euch nicht an meine Wege haltet / und auf die Person seht bei der Belehrung.


Gegen Mischehe und Ehescheidung: 2,10-16

10 Haben wir nicht alle denselben Vater? / Hat nicht der eine Gott uns alle erschaffen? Warum handeln wir dann treulos, / einer gegen den andern, / und entweihen den Bund unserer Väter?
11 Treulos hat Juda gehandelt / und Gräueltaten sind [in Israel und] in Jerusalem geschehen:Juda hat das Heiligtum des Herrn [das er liebt] entweiht / und die Tochter eines fremden Gottes zur Frau genommen.
12 Der Herr versage dem, der so handelt, / einen, der für ihn zeugt und für ihn spricht, in den Zelten Jakobs einen, / der dem Herrn der Heere Opfer darbringt.
13 Außerdem bedeckt ihr den Altar des Herrn mit Tränen, / ihr weint und klagt, weil er sich eurem Opfer nicht mehr zuwendet / und es nicht mehr gnädig annimmt aus eurer Hand.
14 Und wenn ihr fragt: Warum?: / Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, / an der du treulos handelst, obwohl sie deine Gefährtin ist, / die Frau, mit der du einen Bund geschlossen hast.
15 Hat er nicht eine Einheit geschaffen, / ein lebendiges Wesen? Was ist das Ziel dieser Einheit? / Nachkommen von Gott. Nehmt euch also um eures Lebens willen in Acht! / Handle nicht treulos an der Frau deiner Jugend!
16 Wenn einer seine Frau aus Abneigung verstößt, / [spricht der Herr, Israels Gott,] dann befleckt er sich mit einer Gewalttat, / spricht der Herr der Heere. Nehmt euch also um eures Lebens willen in Acht / und handelt nicht treulos!


Gottes Erscheinen zum Gericht: 2,17 - 3,12

17 Ihr ermüdet den Herrn mit euren Reden / und ihr fragt: Wodurch ermüden wir ihn?Dadurch, dass ihr sagt: / Jeder, der Böses tut, / ist gut in den Augen des Herrn, an solchen Leuten hat er Gefallen. / Oder auch: Wo ist denn Gott, der Gericht hält?


3

1 Seht, ich sende meinen Boten; / er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel / der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. / Seht, er kommt!, spricht der Herr der Heere.
2 Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? / Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen / und wie die Lauge im Waschtrog.
3 Er setzt sich, / um das Silber zu schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis, / er läutert sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn / die richtigen Opfer darbringen.
4 Und dem Herrn wird das Opfer Judas und Jerusalems angenehm sein / wie in den Tagen der Vorzeit, wie in längst vergangenen Jahren.
5 Ich komme herbei, um euch zu richten; / schon bald komme ich und trete als Zeuge auf gegen die Zauberer und die Ehebrecher, / gegen die Meineidigen und gegen alle, welche die Taglöhner, / Witwen und Waisen ausbeuten, den Fremden im Land ihr Recht verweigern / und mich nicht fürchten, / spricht der Herr der Heere.
6 Ich, der Herr, habe mich nicht geändert / und ihr habt nicht aufgehört, Söhne Jakobs zu sein.
7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Gesetzen abgewichen / und habt auf sie nicht geachtet. Kehrt um zu mir, dann kehre ich mich euch zu, / spricht der Herr der Heere. Doch ihr sagt: / Worin soll denn unsere Umkehr bestehen? -
8 Darf der Mensch Gott betrügen? / Denn ihr betrügt mich. Doch ihr sagt: Womit betrügen wir dich? - / Mit den Zehnten und Abgaben!
9 Dem Fluch seid ihr verfallen, / doch ihr betrügt mich weiter, / ihr, das ganze Volk.
10 Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus, / damit in meinem Haus Nahrung vorhanden ist. Ja, stellt mich auf die Probe damit, / spricht der Herr der Heere, und wartet, ob ich euch dann nicht / die Schleusen des Himmels öffne / und Segen im Übermaß auf euch herabschütte.
11 Den Fresser wehre ich von euch ab, / damit er nicht die Früchte eurer Äcker vertilgt und damit der Weinstock auf eurem Feld / nicht ohne Ertrag bleibt, spricht der Herr der Heere.
12 Dann werden alle Völker euch glücklich preisen; denn ihr seid ein glückliches Land, / spricht der Herr der Heere.


Der Tag der göttlichen Gerechtigkeit: 3,13-22

13 Was ihr über mich sagt, ist kühn, spricht der Herr. / Doch ihr fragt: Was sagen wir denn über dich?
14 Ihr sagt: Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. / Was haben wir davon, wenn wir auf seine Anordnungen achten / und vor dem Herrn der Heere in Trauergewändern umhergehen?
15 Darum preisen wir die Überheblichen glücklich, denn die Frevler haben Erfolg; sie stellen Gott auf die Probe / und kommen doch straflos davon. -
16 Darüber redeten die miteinander, / die den Herrn fürchten. Der Herr horchte auf und hörte hin / und man schrieb vor ihm ein Buch, das alle in Erinnerung hält, / die den Herrn fürchten und seinen Namen achten.
17 Sie werden an dem Tag, den ich herbeiführe / - spricht der Herr der Heere -, / mein besonderes Eigentum sein. Ich werde gut zu ihnen sein, / wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient.
18 Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen / zwischen dem Gerechten und dem, der Unrecht tut, zwischen dem, der Gott dient, / und dem, der ihm nicht dient.
19 Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: / Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, / spricht der Herr der Heere. / Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben.
20 Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, / wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen / und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, / wie Kälber, die aus dem Stall kommen.
21 An dem Tag, den ich herbeiführe, / werdet ihr die Ruchlosen unter euren Fußsohlen zertreten, sodass sie zu Asche werden, / spricht der Herr der Heere.
22 Denkt an das Gesetz meines Knechtes Mose; / am Horeb habe ich ihm Satzung und Recht übergeben, / die für ganz Israel gelten.


Der Wegbereiter: 3,23-24

23 Bevor aber der Tag des Herrn kommt, / der große und furchtbare Tag, / seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija.
24 Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden / und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen / und das Land dem Untergang weihen muss.