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Das Buch Jesus Sirach

Der Lobpreis Gottes in Natur und Geschichte: 42,15 - 50,24

Das Lob des Schöpfers in der Natur

15 Nun will ich der Werke Gottes gedenken; / was ich gesehen habe, will ich erzählen: Durch Gottes Wort entstanden seine Werke; / seine Lehre ist ein Ausfluss seiner Liebe.
16 Über allem strahlt die leuchtende Sonne, / die Herrlichkeit des Herrn erfüllt alle seine Werke.
17 Die Heiligen Gottes vermögen nicht, / alle seine Wunder zu erzählen. Gott gibt seinen Heerscharen die Kraft, / vor seiner Herrlichkeit zu bestehen.
18 Meerestiefe und Menschenherz durchforscht er / und er kennt alle ihre Geheimnisse. Der Höchste hat Kenntnis von allem, / bis in die fernste Zeit sieht er das Kommende.
19 Vergangenheit und Zukunft macht er kund / und enthüllt die Rätsel des Verborgenen.
20 Es fehlt ihm keine Einsicht, / kein Ding entgeht ihm.
21 Seine machtvolle Weisheit hat er fest gegründet, / er ist der Einzige von Ewigkeit her.Nichts ist hinzuzufügen, nichts wegzunehmen, / er braucht keinen Lehrmeister.
22 Alle seine Werke sind vortrefflich, / doch sehen wir nur einen Funken und ein Spiegelbild.
23 Alles lebt und besteht für immer, / für jeden Gebrauch ist alles bereit.
24 Jedes Ding ist vom andern verschieden, / keines von ihnen hat er vergeblich gemacht.
25 Eines ergänzt durch seinen Wert das andere. / Wer kann sich satt sehen an ihrer Pracht?


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1 Die Schönheit der Höhe, das klare Firmament und der gewaltige Himmel / sind ein herrlicher Anblick.
2 Die Sonne geht auf und erglänzt in vollem Licht, / ein staunenswertes Gestirn, das Werk des Höchsten.
3 Steht sie in der Mittagshöhe, / versetzt sie die Welt in Glut, / wer hält es aus in ihrer Hitze?
4 Ein brennender Schmelzofen ist das Kunstwerk des Gießers; / der Pfeil der Sonne setzt Berge in Brand; ihre Feuerzunge verbrennt das bewohnte Land, / ihr Licht versengt das Auge.
5 Ja, groß ist der Herr, ihr Schöpfer, / sein Wort lässt seinen Helden erstrahlen.
6 Der Mond führt die Zeiten herauf; / er herrscht bis ans Ende und dient für immer als Zeichen.
7 Durch ihn werden Fristen und Festzeiten bestimmt, / ist er erschöpft, freut er sich wieder auf seinen Umlauf.
8 Der Neumond ist so, wie sein Name sagt: / Er erneuert sich selbst. / Wie staunenswert ist er in seinem Wechsel. Er ist ein Fahrzeug für das Heer der Wolken in der Höhe / und lässt durch seinen Glanz das Himmelsgewölbe erglühen.
9 Des Himmels Schönheit und Pracht sind die Sterne, / ein strahlender Schmuck in den Höhen Gottes.
10 Durch Gottes Wort stehen sie geordnet da / und ermatten nicht bei ihrer Nachtwache.
11 Schau den Regenbogen an und preise seinen Schöpfer; / denn überaus schön und herrlich ist er.
12 Über den Himmelskreis erstreckt er sich in seiner Pracht, / Gottes Hand hat ihn machtvoll ausgespannt.
13 Gottes Machtwort zeichnet den Blitz hin, / lässt die Brandpfeile seines Gerichtes leuchten.
14 Zu seinem Dienst hat er einen Speicher geöffnet, / lässt er Wolken fliegen wie Vögel.
15 Seine Allmacht ballt die Wolken zusammen / und schlägt aus ihnen Hagelsteine.
16 mit seiner Kraft erschüttert er die Berge.
17 aSeines Donners Stimme lässt die Erde beben, / Sein Wort hetzt den Südwind auf, / den tobenden Nordwind, den Sturm und Orkan. Seinen Schnee streut er aus wie Vogelschwärme; / wie einfallende Heuschrecken wirbelt er herab.
18 Sein weißer Glanz blendet die Augen, / bei seinem Rieseln bebt das Herz.
19 Auch den Reif schüttet er aus wie Salz / und lässt Eisblumen sprießen wie Dornen.
20 Den kalten Nordwind lässt er wehen, / wie Erdschollen lässt er die Quellen erstarren. Jedes stehende Gewässer überzieht er / und kleidet den Teich wie mit einem Panzer.
21 Das Grün der Berge versengt er wie durch Hitze, / die sprossende Flur wie durch Flammenglut.
22 Linderung für alles ist das Träufeln der Wolken,/ der Tau, der sich ergießt, um das Trockene zu erfrischen.
23 Sein kluger Plan bändigte das Meer / und pflanzte Inseln im Ozean ein.
24 Die Seefahrer erzählen von der Weite des Meeres; / hören es unsere Ohren, so erschaudern wir.
25 Dort gibt es Wunderwesen, die erstaunlichsten seiner Werke, / allerlei Getier und die Ungeheuer des Weltmeers.
26 In seinem Dienst hat sein Bote Erfolg / und durch sein Wort vollzieht er seinen Willen.
27 Sagten wir noch mal so viel, wir kämen an kein Ende; / darum sei der Rede Schluss: Er ist alles!
28 Wir können (ihn) nur loben, aber nie erfassen, / ist er doch größer als alle seine Werke.
29 Überaus Ehrfurcht gebietend ist der Herr, / unbegreiflich ist seine Stärke.
30 Ihr, die ihr den Herrn lobt, singt laut, so viel ihr könnt; / denn nie wird es genügen. Ihr, die ihr ihn preist, schöpft neue Kraft, werdet nicht müde; / denn fassen könnt ihr es nie.
31 Wer hat ihn gesehen, dass er erzählen könnte, / und wer kann ihn loben, wie es ihm entspricht?
32 Die Menge des Verborgenen ist größer als das Genannte, / nur wenige von seinen Werken habe ich gesehen.
33 Alles hat der Herr gemacht / und den Frommen hat er Weisheit verliehen.


44

1 Die ehrwürdigen Männer will ich preisen, / unsere Väter, wie sie aufeinander folgten.
2 Viel Ehre hat der Höchste ausgeteilt, / viel von seiner Größe, seit den Tagen der Vorzeit:
3 Männer, die über die Erde als Könige herrschten / und die berühmt waren durch ihre Macht; die Rat erteilten durch ihre Einsicht, / die prophetisch alle Dinge erschauten;
4 Fürsten des Volkes wegen ihrer Klugheit, / angesehen wegen ihres Scharfsinns; redekundig durch ihre Kenntnis der Schriften, / Lehrer von Sinnsprüchen durch ihre Lebenserfahrung;
5 Dichter von Liedern in Versmaß, / Verfasser von geschriebenen Sinnsprüchen;
6 tüchtige Männer, auf Macht gestützt, / unbehelligt in ihrem Wohnsitz:
7 Sie alle waren geehrt zu ihrer Zeit / und ihr Ruhm blühte in ihren Tagen.
8 Manche hinterließen einen Namen, / sodass man ihr Lob weitererzählte.
9 Andere blieben ohne Nachruhm; / sie sind erloschen, sobald sie starben. Sie sind, als wären sie nie gewesen, / und ebenso auch ihre Kinder.
10 Jene aber sind die ehrwürdigen Männer, / deren Hoffnung nicht vergeht.
11 Bei ihren Nachkommen bleibt ihr Gut, / ihr Erbe bei ihren Enkeln.
12 Ihre Nachkommen halten fest an ihrem Bund / und ebenso ihre Kinder, um der Väter willen.
13 Ihre Nachkommen haben für immer Bestand, / ihr Ruhm wird niemals ausgelöscht.
14 Ihr Leib ist in Frieden bestattet, / ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht.
15 Von ihrer Weisheit erzählt die Gemeinde, / ihr Lob verkündet das versammelte Volk.


Das Beispiel Henochs

16 Henoch ging seinen Weg mit dem Herrn und wurde entrückt: / ein Beispiel der Gotteserkenntnis für alle Zeiten.


Das Vorbild Noachs

17 Der gerechte Noach wurde untadelig befunden, / zur Zeit des Untergangs war er ein neuer Anfang. Durch ihn blieb ein Rest erhalten, / der Bund mit ihm beendete die Sintflut.
18 Ein ewiger Bund wurde mit ihm geschlossen: / Nie wieder sollte alles Leben vernichtet werden.


Die Bedeutung Abrahams

19 Abraham wurde der Vater vieler Völker, / seine Ehre blieb makellos.
20 Er hielt das Gebot des Höchsten / und trat in einen Bund mit ihm. Wie ihm befohlen wurde, hat er sich beschnitten; / in der Prüfung wurde er treu befunden.
21 Darum hat ihm Gott mit einem Eid zugesichert, / durch seine Nachkommen die Völker zu segnen, sie zahlreich zu machen wie den Staub auf der Erde / und seine Nachkommen zu erhöhen wie die Sterne, ihnen Besitz zu geben von Meer zu Meer, / vom Eufrat bis an die Grenzen der Erde.


Der Segen Isaaks und Jakobs

22 Das Gleiche sicherte er Isaak zu / um Abrahams, seines Vaters willen.
23 Den Bund mit allen Vorfahren übertrug er auf ihn. / Auch auf Israels Haupt ruhte der Segen. Er bestätigte ihm die Erstgeburt / und übergab ihm sein Erbe. Er bestimmte es für die Stämme, / zum Anteil für die Zwölf. Er ließ von ihm einen Mann abstammen, / der bei allen Lebenden in Ansehen stand:


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1 Geliebt von Gott und den Menschen: / Mose, sein Andenken sei zum Segen.
2 Er nannte ihn einen Gott / und stärkte ihn zu Furcht erregenden Taten.
3 Durch sein Wort ließ er schnell die Zeichen geschehen / und verlieh ihm Macht vor dem König. Er sandte ihn zum Volk / und zeigte ihm seine Herrlichkeit.
4 Wegen seiner Treue und Bescheidenheit / erwählte er ihn aus allen Sterblichen.
5 Er ließ ihn seine Stimme hören / und zu der dunklen Wolke herantreten. In seine Hand legte er die Gebote, / die Lehre voll Leben und Einsicht, um Jakob seine Gesetze zu lehren / und Israel seine Satzungen und Vorschriften.


Die Erwählung Aarons

6 Gleich ihm erhöhte er einen Heiligen: / Aaron aus dem Stamm Levi.
7 Er hat ihn bestellt für das ewige Priesteramt / und über ihn seine Hoheit ausgebreitet. Er beglückte ihn mit seiner Herrlichkeit / und umhüllte ihn mit dem schönsten Schmuck.
8 Er kleidete ihn ganz in Pracht / und schmückte ihn mit herrlichen Gewändern: / mit Beinkleidern, Leibrock und Obergewand.
9 Dessen Saum verzierte er mit Glöckchen im Kreis / und mit klingenden Granatäpfeln ringsum. Sie sollten bei seinen Schritten lieblichen Klang geben, / damit er im Heiligtum zu hören war und sein Volk aufmerksam wurde.
10 Auch schmückte er ihn mit den heiligen Gewändern aus Gold, / aus violettem und rotem Purpur - einer Kunstweberarbeit -, / mit der Lostasche für den Schiedsspruch, dem Efod,
11 und dem Gürtel aus Karmesin - einer Weberarbeit -, / mit den Edelsteinen, gestochen wie Siegel / und eingefasst - einer Steinschneiderarbeit -; auf ihnen standen in eingeschnittener Schrift / die Namen der Stämme Israels, / um sie (bei Gott) in Erinnerung zu bringen;
12 sodann der Goldreif auf dem Kopfbund, / die Rosette mit der eingravierten Inschrift: Heilig! Eine herrliche Pracht, eine gewaltige Auszeichnung, / eine Augenweide, eine vollendete Schönheit.
13 Vorher hat es nichts Ähnliches gegeben / und niemals darf es ein Unbefugter tragen. Nur seinen Söhnen hat er dies anvertraut / und so halten es seine Söhne für alle Zeiten.
14 Sein Speiseopfer wird ganz verbrannt, / zweimal täglich, als regelmäßiges Opfer.
15 Mose hat ihn in sein Amt eingesetzt / und ihn mit heiligem Öl gesalbt. So wurde ihm ein ewiger Bund gewährt und auch seinen Nachkommen, / solange der Himmel steht: den Dienst zu tun, für Gott Priester zu sein / und sein Volk in seinem Namen zu segnen.
16 Er hat ihn erwählt aus allen Lebenden, / damit er Brandopfer und Fettstücke darbringe, den beruhigenden Duft des Gedenkopfers aufsteigen lasse / und für die Söhne Israels Sühne erwirke.
17 Er gab ihm seine Gebote / und Vollmacht über Gesetz und Recht. So unterwies Aaron sein Volk im Gesetz / und Israels Söhne im Recht.
18 Als sich Unbefugte gegen ihn empörten / und in der Wüste auf ihn eifersüchtig wurden,die Leute um Datan und Abiram / sowie Korach und sein Anhang, in heftiger Wut,
19 da sah es der Herr und wurde zornig, / er vernichtete sie in seinem glühenden Zorn. Er bewirkte ein Wunder gegen sie / und vertilgte sie in den Flammen seines Feuers.
20 Das Ansehen Aarons vermehrte er noch / und gab ihm sein Erbteil: Die heiligen Erstlinge gab er ihm zur Nahrung, / Die Schaubrote wurden sein Anteil /
21 die Gaben für den Herrn sollten sie essen. und die Abgaben sollten ihm und seinen Nachkommen zufallen.
22 Vom Landbesitz des Volkes aber sollte er nichts erben, / in ihrer Mitte kein Erbteil erhalten;denn der Herr ist sein Anteil / und sein Erbe inmitten der Söhne Israels.


Die Bestimmung des Pinhas

23 Ferner Pinhas, der Sohn Eleasars: / Er bekam als Dritter das hohe Amt, / weil er sich einsetzte für den Gott des Alls / und für sein Volk in die Bresche trat, / als er dem Antrieb seines Herzens folgte / und für die Söhne Israels Sühne erwirkte.
24 Darum hat der Herr auch für ihn eine Bestimmung getroffen, / einen Heilsbund gestiftet: / Er sollte das Heiligtum versorgen. So sollte ihm und seinen Söhnen / das Hohepriesteramt gehören für ewige Zeiten.
25 Sein Bund mit David, dem Sohn Isais aus dem Stamm Juda, / bestand in der Erbnachfolge eines Herrschers von Gottes Gnaden; / ebenso gehört die Erbnachfolge Aarons Pinhas und seinen Söhnen. Nun lobt den gütigen Herrn, / der euch mit Ehre gekrönt hat.
26 Er gebe euch Weisheit ins Herz, / sein Volk in Gerechtigkeit zu lenken, damit euer Glück nie endet / noch euer hohes Amt bis in fernste Zeiten.


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1 Ein tapferer Kriegsheld war Josua, der Sohn Nuns, / der Mose im Amt des Propheten zur Seite stand. Er war dazu geschaffen, seinem Namen entsprechend, / für die Erwählten Gottes eine große Hilfe zu sein, an den Feinden Rache zu nehmen / und Israel in sein Erbland zu führen.
2 Wie herrlich war er, wenn er die Hand erhob / und das Sichelschwert schwang gegen eine Stadt.
3 Wer konnte ihm standhalten, / wenn er die Kriege des Herrn führte?
4 Blieb nicht auf seinen Befehl die Sonne stehen, / wurde nicht ein Tag doppelt so lang?
5 Er rief zu Gott, dem Höchsten, / als er in Not war, umringt von seinen Feinden; der höchste Gott erhörte ihn / und ließ Hagelsteine und Eis regnen.
6 Er schleuderte sie auf das feindliche Volk, / am Abhang vernichtete er die Gegner. So sollten alle dem Untergang geweihten Völker erkennen, / wie genau der Herr ihre Kämpfe beobachtet. Auch war er dem Herrn in allem ergeben /
7 und bewies Treue in den Tagen des Mose. Josua und Kaleb, der Sohn Jefunnes, / sie blieben standhaft beim Aufruhr des Volkes, wandten das Zorngericht von der Gemeinde ab / und machten dem üblen Gerede ein Ende.
8 Darum wurden sie beide auch verschont, / als Einzige von den sechshunderttausend Männern des Fußvolks, und in ihr Erbland geführt, / in das Land, wo Milch und Honig fließen.
9 Gott gab dem Kaleb Kraft, / die ihm bis ins Greisenalter erhalten blieb, damit er die Höhen des Landes besetzen konnte; / auch seine Nachkommen behielten das Erbe.
10 Dadurch sollten alle Söhne Jakobs erkennen, / wie gut es ist, dem Herrn in allem ergeben zu sein.


Die Treue der Richter

11 Dann die Richter, jeder mit seinem Namen: / alle, die sich nicht beirren ließen und nicht abtrünnig wurden von Gott. / Ihr Andenken sei zum Segen.
12 Ihre Gebeine mögen von ihrer Stätte emporsprossen / und ihren Ruhm erneuern an den Söhnen.


Die Verdienste Samuels

13 Geschätzt von seinem Volk, geliebt von seinem Schöpfer, / mit Sehnsucht erwartet von Geburt an, / dem Herrn geweiht im Prophetenamt: / Samuel, der Richter und Priester. Auf Gottes Wort hin führte er das Königtum ein / und salbte Fürsten für das Volk.
14 Im Auftrag des Herrn berief er die Versammlung ein / und wachte über die Zelte Jakobs.
15 Als Seher wurde er befragt wegen seiner Zuverlässigkeit / und war in seinem Wort ein verlässlicher Prophet. /
16 Auch er rief zu Gott, / als er das Milchlamm opferte; /
17 da donnerte der Herr vom Himmel her, / unter gewaltigem Dröhnen ließ er seine Stimme hören.
18 Er demütigte die feindlichen Heerführer / und vernichtete alle Fürsten der Philister.
19 Als Samuel sich dann zur Ruhe legte, / rief er den Herrn und seinen Gesalbten als Zeugen an: / Von wem nahm ich Geschenke an, / und seien es nur Sandalen? / Aber niemand brachte etwas gegen ihn vor. / [Bis zu seinem Ende zeigte sich seine Weisheit vor Gott und allen Menschen.]
20 Er wurde sogar befragt, nachdem er schon gestorben war, / und kündigte dem König sein Schicksal an. Aus der Erde erhob er seine Stimme und weissagte, / um den Frevel des Volkes zu beenden.


47

1 Nach ihm stand Natan auf, / um vor David hinzutreten.
2 Wie das Fett herausgehoben ist aus dem Opferfleisch, / so David aus Israel.
3 Er spielte mit Löwen, als wären es Ziegen, / mit Bären, als wären es Schafe.
4 In seiner Jugend erschlug er den Riesen / und befreite das Volk von der Schmach, indem er mit der Hand die Schleuder schwang / und Goliats Hochmut zerbrach.
5 Denn er hatte Gott, den Höchsten, angerufen / und dieser gab seiner rechten Hand Kraft,um den kampferprobten Mann niederzustrecken / und die Macht seines Volkes zu mehren.
6 Darum haben ihn die Frauen besungen / und ihm zugerufen: Zehntausend (erschlug er)!
7 Als er die Krone trug, führte er Krieg / und demütigte ringsum die Feinde. Er schlug die feindlichen Philister / und zerbrach ihre Macht bis heute.
8 Bei allen seinen Taten stimmte er Loblieder an / auf Gott, den Höchsten, mit rühmenden Worten. Er liebte seinen Schöpfer von ganzem Herzen, / alle Tage pries er ihn mit Liedern.
9 Vor dem Altar ließ er Saiteninstrumente aufstellen / und schuf Psalmweisen für die Harfenbegleitung.
10 Den Festen verlieh er Glanz / und verschönerte die Feiertage im Kreislauf des Jahres.Vom Lobgesang auf Gottes heiligen Namen / hallte das Heiligtum wider schon vor dem Morgen.
11 Der Herr verzieh ihm seine Sünde / und begründete seine Macht für immer. Er übergab ihm das Königsgesetz / und festigte seinen Thron über Israel.


Die Weisheit und die Torheit Salomos

12 Seinetwegen erstand ihm als Nachfolger / ein weiser Sohn, der in Sicherheit leben konnte.
13 Salomo war König in friedlichen Tagen, / Gott verschaffte ihm Ruhe ringsum. Er baute ein Haus für den Namen des Herrn / und errichtete ein Heiligtum für immer.
14 Wie weise warst du in deiner Jugend, / von Bildung strömtest du über wie der Nil.
15 Die Erde bedecktest du mit deinem Wissen, / bis zur Himmelshöhe ließest du Lieder aufsteigen.
16 Bis zu den fernsten Inseln gelangte dein Ruhm / und man begehrte danach, dich zu hören.
17 Durch Lied und Sinnspruch, Rätsel und Gleichnis / hast du die Völker in Staunen versetzt.
18 Du wurdest benannt nach dem Namen des Hochgeehrten, / der auch über Israel ausgerufen ist. Gold hast du angehäuft wie Eisen / und das Silber vermehrt wie Blei.
19 Doch gabst du dich den Frauen hin / und ließest sie herrschen über deinen Leib.
20 Du hast deine Ehre befleckt / und dein Ehebett entweiht. So hast du Zorn über deine Nachkommen gebracht / und Klage über dein Ehelager,
21 indem das Volk unter zwei Zepter kam / und aus Efraim ein abtrünniges Reich wurde.
22 Gott aber hat seine Huld nicht aufgegeben / und keines seiner Worte unerfüllt gelassen.Er hat seinem Erwählten den Spross und Sohn nicht ausgerottet, / die Nachkommen seine Freundes nicht ausgetilgt. So hat er Jakob einen Rest gelassen / und David einen Wurzelspross aus ihm selbst.
23 Salomo entschlief in Verzweiflung / und hinterließ einen starrköpfigen Sohn, reich an Torheit, arm an Einsicht: / Rehabeam, der durch seinen Entschluss das Volk entzweite. Dann stand Jerobeam auf, der Sohn Nebats; / sein Andenken sei ausgelöscht. Er sündigte und verführte Israel zur Sünde. / Er verschuldete Efraims Fall /
24 und die Vertreibung aus ihrem Land. Ihre Sünde wurde sehr groß, /
25 allem Bösen gaben sie sich hin.


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1 Da stand ein Prophet auf wie Feuer, / seine Worte waren wie ein brennender Ofen.
2 Er entzog ihnen ihren Vorrat an Brot, / durch sein Eifern verringerte er ihre Zahl.
3 Auf Gottes Wort hin verschloss er den Himmel / und dreimal ließ er Feuer herniederfallen.
4 Wie Ehrfurcht gebietend warst du, Elija, / wer dir gleichkommt, kann sich rühmen.
5 Einen Verstorbenen hast du vom Tod erweckt, / aus der Unterwelt, nach Gottes Willen.
6 Könige hast du ins Grab geschickt, / Vornehme von ihren Lagern hinweg.
7 Am Sinai hast du Strafbefehle vernommen, / am Horeb Urteile der Rache.
8 Könige hast du gesalbt für die Vergeltung / und einen Propheten als deinen Nachfolger.
9 Du wurdest im Wirbelsturm nach oben entrückt, / in Feuermassen himmelwärts.
10 Von dir sagt die Schrift, / du stehst bereit für die Endzeit, um den Zorn zu beschwichtigen, bevor er entbrennt, / um den Söhnen das Herz der Väter zuzuwenden / und Jakobs Stämme wieder aufzurichten.
11 Wohl dem, der dich sieht und stirbt; / denn auch er wird leben.


Die Wundermacht Elischas

12 Elija ist im Wirbelsturm entschwunden, / Elischa wurde mit seinem Geist erfüllt. Doppelt so viele Zeichen wirkte er, / zu Wundern wurden alle Worte aus seinem Mund.Solange er lebte, hat er vor niemand gezittert, / kein Sterblicher hatte Macht über seinen Geist.
13 Nichts war für ihn unerreichbar, / noch im Grab zeigte sein Leichnam Prophetenkraft.
14 In seinem Leben vollbrachte er Wunder / und bei seinem Tod erstaunliche Taten.
15 Trotz allem bekehrte das Volk sich nicht; / sie ließen nicht ab von ihren Sünden, bis sie aus ihrem Land verschleppt / und in alle Welt verstreut wurden. Aber für Juda ist ein kleiner Rest geblieben / und dem Haus David noch ein Fürst.
16 Von ihnen taten einige, was recht ist, / andere verübten unerhörten Frevel.


Das Werk Hiskijas

17 Hiskija sicherte seine Stadt, / indem er Wasser hineinleitete. Mit dem Eisen durchbrach er Felsen / und dämmte den Teich zwischen Bergen ein.
18 In seinen Tagen zog Sanherib herauf / und entsandte den Rabschake. Dieser streckte seine Hand gegen Zion aus / und übermütig lästerte er Gott.
19 Da zitterten sie trotz allem Übermut ihres Herzens / und wanden sich wie eine Gebärende.
20 Sie riefen zu Gott, dem Höchsten, / und streckten nach ihm die Hände aus. Er hörte auf ihr lautes Flehen / und half ihnen durch Jesaja.
21 Er schlug die Assyrer in ihrem Lager / und verwirrte sie durch eine Seuche.


Das Wort Jesajas

22 Denn Hiskija hatte das Rechte getan, / war fest geblieben auf Davids Wegen, die der Prophet Jesaja ihm gewiesen hatte, / der große und zuverlässige Seher.
23 Auf Jesajas Befehl ging die Sonne zurück / und er verlängerte dem König das Leben.
24 Mit großer Geisteskraft schaute er die Zukunft / und tröstete die Trauernden in Zion.
25 Für fernste Zeit verkündete er das Kommende / und das Verborgene, bevor es geschah.


49

1 Der Name Joschija gleicht duftendem Weihrauch, / würzig und vom Salbenmischer zubereitet. Sein Andenken ist süß wie Honig im Mund / und wie ein Lied beim Weingelage.
2 Denn er litt wegen unserer Treulosigkeit / und machte den abscheulichen Götzen ein Ende.
3 Er richtete sein Herz ganz auf Gott / und bewies Treue in Zeiten des Unrechts.


Die Verdienste späterer großer Männer Israels

4 Außer David, Hiskija und Joschija / haben alle Könige ruchlos gehandelt: Bis zu ihrem Untergang haben die Könige von Juda / das Gesetz des Höchsten verlassen.
5 Ihre Macht gaben sie an andere hin, / ihre Ehre an ein fremdes Volk.
6 Sie zündeten die Heilige Stadt an, / sodass die Straßen verödeten,
7 zur Strafe dafür, dass sie Jeremia misshandelt haben, / obwohl er vom Mutterleib an zum Propheten geschaffen war, um auszureißen, niederzureißen und zu vernichten, / aber auch um aufzubauen, einzupflanzen und zu stärken.
8 Ezechiel sah eine Vision / und beschrieb die Gestalten am Thronwagen.
9 Er gedachte auch des Ijob, / der die Wege der Gerechtigkeit einhielt.
10 Ferner die Zwölf Propheten: / Ihre Gebeine mögen von ihrer Stätte emporsprossen. Sie brachten Heilung für Jakobs Volk / und halfen ihm durch zuverlässige Hoffnung.
11 Wie könnten wir Serubbabel gebührend preisen, / war er doch wie ein Siegelring an der rechten Hand,
12 ebenso Jeschua, den Sohn des Jozadak? / Sie beide erbauten zu ihrer Zeit das Gotteshaus; sie errichteten den heiligen Tempel, / der zu dauernder Herrlichkeit bestimmt ist.
13 Nehemia, sein Andenken in Ehren! / Er baute unsere Trümmer wieder auf und stellte das Zerstörte wieder her, / Tore und Riegel setzte er ein.


Rückblick auf die Großen des Anfangs

14 Kaum einer auf Erden kommt Henoch gleich, / darum wurde er auch lebend entrückt.
15 Gab es je einen Mann wie Josef? / Selbst sein Leichnam wurde sorgfältig erhalten.
16 Sem, Set und Enosch sind hoch geehrt, / aber Adam übertrifft alle Menschen an Ruhm.


50

1 Der größte unter seinen Brüdern, der Ruhm seines Volkes, / ist der Priester Simeon, der Sohn Johanans. Zu seiner Zeit wurde das Gotteshaus ausgebessert, / in seinen Tagen der Tempel befestigt.
2 Zu seiner Zeit wurde die Mauer gebaut, / die Zinnen der Gotteswohnung beim Königspalast.
3 In seinen Tagen wurde der Teich gegraben, / ein Becken, groß wie ein Meer.
4 Er hat sein Volk gegen Plünderung gesichert, / seine Stadt gegen den Feind befestigt.
5 Wie herrlich, wenn er herausschaute aus dem Zelt, / wenn er heraustrat zwischen dem Vorhang:
6 wie ein leuchtender Stern zwischen den Wolken, wie der Vollmond in den Tagen des Festes,
7 wie die strahlende Sonne über dem Königspalast, / wie ein Regenbogen, der in den Wolken erscheint,
8 wie Blütenzweige in den Tagen des Festes, / wie eine Lilie an Wasserläufen, / wie das Grün des Libanon an Sommertagen,
9 wie Weihrauchfeuer auf dem Speiseopfer, / wie ein vergoldetes Gefäß, mit dem Hammer getrieben / und mit Edelsteinen besetzt,
10 wie ein üppiger Ölbaum voll von Früchten, / wie ein wilder Ölbaum mit saftigen Zweigen.
11 (Wie herrlich,) wenn er die Prachtgewänder angelegt / und sich mit allem Schmuck bekleidet hatte, wenn er emporstieg zum erhabenen Altar / und die Einfassung des heiligen Raumes mit Glanz erfüllte,
12 wenn er die Opferstücke aus der Hand seiner Brüder nahm, / während er selbst bei dem aufgeschichteten Holz stand. Rings umgab ihn der Kranz seiner Söhne / wie junge Zedern auf dem Libanon. Wie Pappeln am Bach umstanden ihn /
13 alle Söhne Aarons in ihrer Pracht, die Feueropfer des Herrn in ihrer Hand / vor der ganzen Versammlung Israels,
14 bis er den Dienst am Altar vollendet / und das Opferholz für den Höchsten geordnet hatte.
15 Dann streckte er die Hand nach dem Becher aus / und opferte von dem Blut der Trauben;er goss es aus an den Fuß des Altars / zum beruhigenden Duft für den Höchsten, den König des Alls.
16 Jetzt stießen die Söhne Aarons in die getriebenen Trompeten, / sie bliesen mit gewaltigem Schall zur Erinnerung vor dem Höchsten.
17 Alle Versammelten beeilten sich / und warfen sich auf ihr Gesicht zur Erde nieder, um den Höchsten anzubeten, / den Heiligen Israels.
18 Dann stimmte man die Gesänge an / und ließ zur Musik süßen Jubel ertönen.
19 Alles Volk jubelte / im Gebet vor dem Barmherzigen, bis der Priester den Dienst des Herrn vollendet / und ihm die vorgeschriebenen Opfer dargebracht hatte.
20 Dann stieg er herab und erhob seine Hände / über die ganze Gemeinde Israels. Der Segen des Herrn war auf seinen Lippen, / den Namen des Herrn nennen zu dürfen, war sein Ruhm.
21 Sie aber fielen zum zweiten Mal nieder, / um den Segen von ihm zu empfangen.


Aufforderung zum Lobpreis Gottes

22 Nun lobt den Herrn, den Gott des Alls, / der Wunderbares auf der Erde vollbringt, der einen Menschen erhöht vom Mutterschoß an / und an ihm handelt nach seinem Gefallen.
23 Er gebe euch Weisheit ins Herz / und der Friede sei mit euch.
24 Beständig bleibe seine Huld bei Simeon; / er erhalte ihm den Bund mit Pinhas, der weder ihm gebrochen werden soll / noch seinen Nachkommen, solange der Himmel steht.