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Das Buch Jesus Sirach

Die Anhänge: 50,25 - 51,30

Die Abgrenzung gegen die Nachbarn Israels

25 Zwei Völker verabscheue ich / und das dritte ist kein Volk:
26 Die Bewohner von Seïr und vom Philisterland / und das törichte Volk, das in Sichem wohnt.


Das Schlusswort des Verfassers

27 Weise Bildung und passende Sinnsprüche / von Jesus, dem Sohn Eliasars, des Sohnes Sirachs, dessen Herz von Schriftauslegung überströmte / und der Einsicht hervorquellen ließ.
28 Wohl dem Mann, der hierüber nachsinnt; / wer es sich zu Herzen nimmt, wird weise.
29 Wer danach handelt, hat Kraft zu allem; / denn die Gottesfurcht ist ihr tiefster Inhalt.


51

1 Ich will dich preisen, mein Herr und König, / ich will dich loben, Gott meines Heils. Ich will deinen Namen verkünden, / du Hort meines Lebens,
2 denn du hast mich vom Tod errettet. / Du hast meinen Leib vor dem Grab bewahrt, / meinen Fuß dem Griff der Unterwelt entrissen. Du hast mich befreit von der Geißel böser Zungen, / von den Lippen treuloser Lügner. Gegen meine Widersacher standest du mir zur Seite, /
3 in deiner großen Huld hast du mir geholfen aus der Schlinge derer, die auf meinen Fall lauern, / aus der Hand jener, die mir nach dem Leben trachten. Aus vielen Nöten hast du mich erlöst, /
4 aus der Bedrängnis der Flammen, die mich umringten, / aus Gluten, die nicht (wirklich) geschürt,
5 aus dem Schoß der Flut, nicht (wirklich) von Wasser, / (sondern) von schändlichen Lippen und Erfindern von Lüge, /
6 von den Pfeilen der falschen Zunge. Schon war ich dem Tod nahe / und mein Leben den Tiefen der Unterwelt.
7 Ich wandte mich nach allen Seiten und fand keinen Helfer, / ich spähte nach einem Beistand, doch keiner war da.
8 Da dachte ich an das Erbarmen des Herrn, / an die Taten seiner Huld, die seit Ewigkeit bestehen. Er hilft allen, die auf ihn vertrauen, / und erlöst sie aus jeder Gefahr.
9 So erhob ich von der Erde meine Stimme, / ich schrie von den Toren der Unterwelt her.
10 Ich rief: Herr, mein Vater bist du, / mein Gott, mein rettender Held. Verlass mich nicht am Tag der Not, / am Tag der Vernichtung und Verwüstung!
11 Deinen Namen will ich allzeit loben, / an dich denken im Gebet. Da hörte der Herr meine Stimme / und achtete auf mein Flehen.
12 Er erlöste mich von allem Unheil / und rettete mich am Tag der Not. Darum danke ich dem Herrn / und will seinen Namen loben und verherrlichen. Danket dem Herrn, denn er ist gut, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Gott der Lobgesänge, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Wächter Israels, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Schöpfer des Alls, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Erlöser Israels, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem, der Israels Versprengte sammelt, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Erbauer seiner Stadt und seines Heiligtums, / denn seine Huld währt ewig.Danket dem, der dem Haus David Macht verlieh, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem, der Zadoks Söhne zu Priestern erwählt hat, / denn seine Huld währt ewig.Danket dem Schild Abrahams, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Fels Isaaks, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem Starken Jakobs, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem, der Zion erwählt hat, / denn seine Huld währt ewig. Danket dem König der höchsten Könige, / denn seine Huld währt ewig. Seinem Volk verleiht er Macht - / das ist ein Ruhm für all seine Frommen, / für Israels Söhne, das Volk, das sich ihm nahen darf. Halleluja!


Nachwort auf die Weisheit

13 Als ich jung und noch nicht unstet war, / suchte ich eifrig die Weisheit.
14 Sie kam zu mir in ihrer Schönheit / und bis zuletzt will ich sie erstreben.
15 Und wie nach dem Blühen die Trauben reifen, / die das Herz erfreuen, so schritt mein Fuß auf geradem Weg; / denn schon von Jugend an habe ich sie erkannt.
16 Nur kurz hörte ich hin / und schon fand ich Belehrung in Menge.
17 Sie ist für mich zur Amme geworden; / meinem Lehrer will ich danken.
18 Ich hatte im Sinn, Freude zu erleben, / ich strebte ohne Rast nach Glück.
19 Ich verlangte brennend nach ihr / und wandte von ihr meinen Blick nicht ab.
20 Ich richtete mein Verlangen auf sie / und auf ihren Höhen wanke ich nicht. Meine Hand öffnete ihre Tore / und ich nahm sie leibhaftig wahr. Ich habe ihretwegen meine Hände gereinigt / und ich fand die Weisheit in ihrer Reinheit. Einsicht erwarb ich durch sie von Anfang an, / darum lasse ich nicht von ihr.
21 Mein Herz war erregt, sie zu schauen, / darum erwarb ich sie als kostbares Gut.
22 Der Herr gab meinen Lippen Erfolg, / mit meiner Zunge will ich ihm danken.
23 Kehrt bei mir ein, ihr Unwissenden, / verweilt in meinem Lehrhaus!
24 Wie lange noch wollt ihr das alles entbehren / und eure Seele dürsten lassen?
25 Ich öffne meinen Mund und sage von ihr: / Erwerbt euch Weisheit, es kostet nichts.
26 Beugt euren Nacken unter ihr Joch / und nehmt ihre Last auf euch! Denen, die sie suchen, ist sie nahe, / und wer sich ihr ganz hingibt, findet sie.
27 Seht mit eigenen Augen, dass ich mich nur wenig bemühte, / aber viel Ruhe gefunden habe.
28 Hört auf meine knapp bemessene Lehre! / Durch sie werdet ihr viel Silber und Gold erwerben.
29 Eure Seele freue sich an meinem Lehrstuhl, / meines Liedes sollt ihr euch nicht schämen.
30 Tut eure Werke vor der Zeit (der Vergeltung), / so wird er euch den Lohn geben zur rechten Zeit. [Gepriesen sei der Herr auf ewig, / gelobt sei sein Name für alle Zeiten. Die Weisheit des Jesus, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Sirachs. Der Name des Herrn sei gepriesen / von nun an bis in Ewigkeit.]