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Das Buch Exodus

19

Am Sinai: 19,1 - 40,38

Das Bundesangebot Gottes

1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wüste Sinai an.
2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
3 Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden:
4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe.
5 Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,
6 ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst.
7 Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der Herr ihm aufgetragen hatte.
8 Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklärte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose überbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes.
9 Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.
10 Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, dass sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen.
11 Sie sollen sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
12 Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft.
13 Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.
14 Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und ordnete an, das Volk solle sich heilig halten und seine Kleider waschen.
15 Er sagte zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Berührt keine Frau!
16 Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
17 Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
18 Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig
19 und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete im Donner.
20 Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen und Mose war hinaufgestiegen.
21 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinunter und schärf dem Volk ein, sie sollen nicht neugierig sein und nicht versuchen, zum Herrn vorzudringen; sonst müssten viele von ihnen umkommen.
22 Auch die Priester, die sich dem Herrn nähern, müssen sich geheiligt haben, damit der Herr in ihre Reihen keine Bresche reißt.
23 Mose entgegnete dem Herrn: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschärft: Zieh eine Grenze um den Berg und erklär ihn für heilig!
24 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen hinaufzusteigen und zum Herrn vorzudringen, sonst reißt er in ihre Reihen eine Bresche.
25 Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen.


20

Die Zehn Gebote

1 Dann sprach Gott alle diese Worte:
2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
7 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
9 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
13 Du sollst nicht morden.
14 Du sollst nicht die Ehe brechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
17 Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
18 Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne.
19 Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir.
20 Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt.
21 Das Volk hielt sich in der Ferne und Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.


Das Altargesetz

22 Der Herr sprach zu Mose: Sag den Israeliten: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe.
23 Ihr sollt euch neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.
24 Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen.
25 Wenn du mir einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meißel daran arbeitest.
26 Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße dabei nicht zum Vorschein komme.


21

Das Bundesbuch: 21,1 - 23,33

Einleitung

1 Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst:


Hebräische Sklaven

2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.
7 Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.
8 Hat ihr Herr sie für sich selbst bestimmt, mag er sie aber nicht mehr, dann soll er sie zurückkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, da er seine Zusage nicht eingehalten hat.
9 Hat er sie für seinen Sohn bestimmt, verfahre er mit ihr nach dem Recht, das für Töchter gilt.
10 Nimmt er sich noch eine andere Frau, darf er sie in Nahrung, Kleidung und Beischlaf nicht benachteiligen.
11 Wenn er ihr diese drei Dinge nicht gewährt, darf sie unentgeltlich, ohne Bezahlung, gehen.


Totschlag und Mord

12 Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.
13 Wenn er ihm aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott es durch seine Hand geschehen ließ, werde ich dir einen Ort festsetzen, an den er fliehen kann.
14 Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt.


Misshandlung der Eltern

15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft.


Menschenraub

16 Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.


Entehrung der Eltern

17 Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.


Körperverletzung durch Menschen

18 Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, sodass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,
19 später wieder aufstehen und mit Krücken draußen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur für die Arbeitsunfähigkeit des Geschädigten muss er Ersatz leisten und er muss für die Heilung aufkommen.
20 Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
21 Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
22 Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.
23 Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben,
24 Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,
25 Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
26 Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
27 Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.


Körperverletzung durch Haustiere

28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.
29 Hat das Rind aber schon früher gestoßen und hat der Eigentümer, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, auf das Tier nicht aufgepasst, sodass es einen Mann oder eine Frau getötet hat, dann soll man das Rind steinigen und auch sein Eigentümer soll getötet werden.
30 Will man ihm aber eine Sühne auferlegen, soll er als Lösegeld für sein Leben so viel geben, wie man von ihm fordert.
31 Stößt das Rind einen Sohn oder eine Tochter, verfahre man nach dem gleichen Grundsatz.
32 Stößt das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Eigentümer dem Herrn dreißig Silberschekel zahlen; das Rind aber soll gesteinigt werden.


Ersatz bei Schädigung fremden Viehs

33 Wenn jemand einen Brunnen offen lässt oder einen Brunnen gräbt, ohne ihn abzudecken, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein,
34 dann soll der Eigentümer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentümer des Tieres Geld zahlen, das verendete Tier aber gehört ihm.
35 Wenn jemandes Rind das Rind eines anderen stößt, sodass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen; auch das verendete Rind soll man aufteilen.
36 Wenn jedoch der Eigentümer wusste, dass das Rind schon früher stößig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen, Rind für Rind, das verendete Rind aber gehört ihm.


Ersatz bei Diebstahl

37 Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Stück Großvieh für das Rind oder vier Stück Kleinvieh für das Schaf als Ersatz geben.


22

1 Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld.
2 Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn für den Wert des Gestohlenen verkaufen.
3 Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.


Ersatz bei fahrlässigem Feldbrand

4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten lässt, sodass es das Feld eines andern in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafür geben.
5 Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der für den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen.


Haftung für fremdes Eigentum

6 Übergibt jemand einem andern Geld oder Gerät zur Aufbewahrung und es wird aus dessen Haus gestohlen, dann soll der Dieb, wenn man ihn findet, doppelten Ersatz leisten.
7 Findet man den Dieb nicht, soll der Hausherr vor Gott erklären, dass er sich nicht selbst am Eigentum des andern vergriffen hat.
8 Wenn jemandem etwas veruntreut wurde, ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid oder sonst etwas, und er behauptet: Ja, das ist es, dann soll der Streitfall der beiden vor Gott kommen. Wen Gott als schuldig bezeichnet, soll dem andern doppelten Ersatz leisten.
9 Wenn jemand einem andern einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst ein Haustier zur Verwahrung übergibt und das Tier eingeht, sich etwas bricht oder fortgetrieben wird, ohne dass es jemand sieht,
10 dann soll ein Eid beim Namen des Herrn Klarheit darüber schaffen, dass der eine sich nicht am Eigentum des andern vergriffen hat. Der Eigentümer soll an sich nehmen, was noch da ist, ohne dass der andere Ersatz zu leisten hätte.
11 Ist es ihm aber gestohlen worden, muss er dem Eigentümer Ersatz leisten.
12 Ist das Tier gerissen worden, bringe er es zum Beweis herbei; dann braucht er für das Gerissene keinen Ersatz zu leisten.
13 Leiht jemand von einem andern ein Tier und bricht es sich etwas oder geht ein, und zwar in Abwesenheit des Eigentümers, so muss er Ersatz leisten.
14 War der Eigentümer aber anwesend, so braucht der andere keinen Ersatz zu leisten. Ist er Taglöhner, so geht es von seinem Lohn ab.


Verführung einer Jungfrau

15 Wenn jemand ein noch nicht verlobtes Mädchen verführt und bei ihm schläft, dann soll er das Brautgeld zahlen und sie zur Frau nehmen.
16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann hat er ihm so viel zu zahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt.


Todeswürdige Verbrechen: Zauberei, Bestialität, Götzendienst

17 Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.
18 Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.
19 Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.


Schutz vor Unterdrückung und Ausbeutung

20 Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
21 Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
22 Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören.
23 Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.
24 Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.
25 Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben;
26 denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.


Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung

27 Du sollst Gott nicht verächtlich machen und den Fürsten deines Volkes nicht verfluchen.


Erstlingsopfer

28 Deinen Reichtum und Überfluss sollst du nicht für dich behalten. Den Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir geben.
29 Ebenso sollst du es mit deinen Rindern, Schafen und Ziegen halten. Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter bleiben, am achten Tag sollst du sie mir übergeben.


Verbot, gerissene Tiere zu essen

30 Als heilige Männer sollt ihr mir gehören. Fleisch von einem Tier, das auf dem Feld gerissen wurde, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen.


23

Verhalten im Rechtsverfahren

1 Du sollst kein leeres Gerücht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst.
2 Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist, und sollst in einem Rechtsverfahren nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fügst und das Recht beugst.
3 Du sollst auch den Geringen in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen.


Verhalten gegen den Feind

4 Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurückbringen.
5 Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe!


Verbot von Rechtsbeugung

6 Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsstreit nicht beugen.
7 Von einem unlauteren Verfahren sollst du dich fern halten. Wer unschuldig und im Recht ist, den bring nicht um sein Leben; denn ich spreche den Schuldigen nicht frei.
8 Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind.


Rechtsschutz des Fremden

9 Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.


Sabbatjahr und Sabbatfeier

10 Sechs Jahre kannst du in deinem Land säen und die Ernte einbringen;
11 im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.
12 Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen.


Mahnung: Treue zum Bundesgott

13 Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr achten. Den Namen eines anderen Gottes sollt ihr nicht aussprechen, er soll dir nicht über die Lippen kommen.


Die drei Hauptfeste

14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern.
15 Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Man soll nicht mit leeren Händen vor mir erscheinen.
16 Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast.
17 Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn erscheinen.


Opfervorschriften

18 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen. Das Fett meines Festopfers darf nicht bis zum Morgen liegen bleiben.
19 Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.


Schlussmahnung: Verheißung und Warnung

20 Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
21 Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.
22 Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.
23 Wenn mein Engel dir vorausgeht und dich in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter führt und wenn ich sie verschwinden lasse,
24 dann sollst du dich vor ihren Göttern nicht niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Du sollst keine Kultgegenstände herstellen wie sie, sondern sie zerstören und ihre Steinmale zerschlagen.
25 Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, dient, wird er dein Brot und dein Wasser segnen. Ich werde Krankheiten von dir fern halten.
26 In deinem Land wird es keine Frau geben, die eine Fehlgeburt hat oder kinderlos bleibt. Ich lasse dich die volle Zahl deiner Lebenstage erreichen.
27 Ich sende meinen Schrecken vor dir her, ich verwirre jedes Volk, zu dem du kommst, und alle deine Feinde lasse ich vor dir die Flucht ergreifen.
28 Ich lasse vor dir Panik ausbrechen; sie wird die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir hertreiben.
29 Ich vertreibe sie aber nicht gleich im ersten Jahr; sonst verödet das Land und die wilden Tiere könnten zu deinem Schaden überhand nehmen.
30 Nur allmählich will ich sie vor dir zurückdrängen, bis du so zahlreich geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst.
31 Ich setze deine Landesgrenzen fest vom Schilfmeer bis zum Philistermeer, von der Wüste bis zum Strom. Wenn ich die Einwohner des Landes in deine Hand gebe und du sie vertreibst,
32 dann sollst du keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern schließen.
33 Sie sollen nicht in deinem Land bleiben. Sonst könnten sie dich zur Sünde gegen mich verführen, sodass du ihre Götter verehrst; denn dann würde dir das zu einer Falle.


24

Der Bundesschluß

1 Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nadab, Abihu und mit siebzig von den Ältesten Israels; werft euch in einiger Entfernung nieder!
2 Mose allein soll sich dem Herrn nähern, die anderen dürfen nicht näher kommen und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen.
3 Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
4 Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
5 Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
6 Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
7 Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
8 Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
9 Danach stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig von den Ältesten Israels hinauf
10 und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst.
11 Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen und sie aßen und tranken.
12 Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln übergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschrieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen.
13 Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf.
14 Zu den Ältesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkehren; Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie.
15 Dann stieg Mose auf den Berg und die Wolke bedeckte den Berg.
16 Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Sinai herab und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei.
17 Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer.
18 Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg.


25

Die Anordnungen für Heiligtum und Kult: 25,1 - 31,17

Das Heiligtum und seine Geräte

1 Der Herr sprach zu Mose:
2 Sag zu den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben. Von jedem, den sein Sinn dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben.
3 Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer,
4 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
5 rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz;
6 Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für duftendes Räucherwerk;
7 Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
8 Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.
9 Genau nach dem Muster der Wohnstätte und aller ihrer Gegenstände, das ich dir zeige, sollt ihr es herstellen.
10 Macht eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch!
11 Überzieh sie innen und außen mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
12 Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite!
13 Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold!
14 Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann.
15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.
16 In die Lade sollst du die Bundesurkunde legen, die ich dir gebe.
17 Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit!
18 Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
19 Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
20 Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
21 Setz die Deckplatte oben auf die Lade und in die Lade leg die Bundesurkunde, die ich dir gebe.
22 Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir über der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.
23 Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch!
24 Überzieh ihn mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
25 Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste!
26 Mach ihm vier Goldringe und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet werden.
27 Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch trägt.
28 Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen.
29 Dazu mach Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer! Aus purem Gold sollst du sie anfertigen.
30 Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen.
31 Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein.
32 Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite.
33 Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen.
34 Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein,
35 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen.
36 Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stück aus getriebenem purem Gold sein.
37 Dann mach für den Leuchter sieben Lampen und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen;
38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
39 Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen.
40 Sieh zu, dass du ihn nach dem Muster ausführst, das du auf dem Berg gesehen hast.


26

1 Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht.
2 Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttücher sollen dasselbe Maß haben.
3 Fünf Zelttücher sollen jeweils aneinander gefügt sein.
4 Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefügten Stückes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des außen zusammengefügten Stückes machen.
5 Fünfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen sollen einander entsprechen.
6 Du sollst auch fünfzig Goldhaken machen und die Zelttücher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnstätte ein Ganzes bilden.
7 Mach Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Stück sollst du herstellen.
8 Eine Decke soll dreißig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Maß haben.
9 Verbinde fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen.
10 Fünfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stückes bildet.
11 Fertige fünfzig Kupferhaken an, häng die Haken in die Schleifen und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet.
12 Den herabhängenden überschüssigen Teil der Zeltdecke lass zur Hälfte an der Rückseite der Wohnstätte herabhängen!
13 Die überschüssige Elle auf beiden Längsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnstätte herabhängen, sodass sie sie bedeckt.
14 Schließlich mach für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten!
15 Mach für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen!
16 Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein;
17 jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern für die Wohnstätte!
18 An Brettern für die Wohnstätte verfertige zwanzig für die Südseite!
19 Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage für die zwanzig Bretter je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen!
20 Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter
21 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
22 Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertige sechs Bretter
23 und zwei Bretter stell für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her!
24 Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstücke bilden.
25 Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage für jedes Brett.
26 Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
27 fünf für die Bretter der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite!
28 Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen.
29 Überzieh die Bretter mit Gold und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten überzieh mit Gold!
30 So errichte die Wohnstätte nach dem Muster, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.
31 Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim.
32 Häng ihn an die vier mit Gold überzogenen Akaziensäulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen. Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
33 Häng den Vorhang an die Haken und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade der Bundesurkunde! Der Vorhang trenne euch das Heiligtum vom Allerheiligsten.
34 Setz die Deckplatte auf die Lade der Bundesurkunde im Allerheiligsten!
35 Stell den Tisch außen vor den Vorhang, den Leuchter gegenüber dem Tisch an die Südseite der Wohnstätte; den Tisch stell an die Nordseite!
36 Für den Eingang des Zeltes mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein.
37 Für den Vorhang mach fünf Akaziensäulen, überzieh sie mit Gold und gieß für sie fünf kupferne Sockel! Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.


271 Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch.
2 Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden - und überzieh ihn mit Kupfer!
3 Stell auch die Gefäße her für seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen.
4 Mach für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden!
5 Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen.
6 Verfertige für den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz - und überzieh sie mit Kupfer!
7 Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt.
8 Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausführen.
9 Dann mach den Vorhof der Wohnstätte: für die Südseite die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für eine Seite,
10 seine zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
11 ebenso für die nördliche Längsseite Behänge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
12 für die Breitseite des Vorhofs im Westen Behänge von fünfzig Ellen, ihre zehn Säulen und deren Sockel.
13 Der Vorhof an der Ostseite soll fünfzig Ellen breit sein,
14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
15 für die andere Seitenwand ebenso fünfzehn Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
16 für das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Säulen und deren vier Sockeln;
17 alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Nägel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.
18 Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und fünf Ellen hoch sein, die Behänge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer.
19 Alle Geräte der Wohnstätte, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein.
20 Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt.
21 Im Offenbarungszelt außerhalb des Vorhangs vor der Bundesurkunde sollen es Aaron und seine Söhne zurichten; es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brennen, als eine ständig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation.


28

Die Priestergewänder

1 Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Söhne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Söhnen Aarons.
2 Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
3 Rede mit allen Sachverständigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe; sie sollen Aarons Gewänder anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient.
4 Das sind die Gewänder, die sie anfertigen sollen: Lostasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Gürtel. Sie sollen also für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne heilige Gewänder anfertigen, damit er mir als Priester dient.
5 Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden.
6 Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
7 Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstücke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein.
8 Die Schärpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stück bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
9 Nimm die beiden Karneolsteine und schneide die Namen der Söhne Israels ein:
10 sechs von den Namen in den einen Stein und die übrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden.
11 In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Söhne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen.
12 Befestige die beiden Steine an den Schulterstücken des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern. Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstücken vor dem Herrn zur Erinnerung tragen.
13 Du sollst also die Fassung aus Gold
14 und zwei Kettchen aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur, und befestige die schnurartigen Kettchen an den Fassungen!
15 Mach eine Lostasche für den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen.
16 Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
17 Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd;
18 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis;
19 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst;
20 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein.
21 Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwölf Stämme.
22 Befestige an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold!
23 An der Lostasche bring zwei goldene Ringe an und befestige die Ringe an den Enden der Lostasche!
24 Sodann verbinde die beiden Goldschnüre mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
25 die zwei andern Enden der Schnüre befestige an den beiden Einfassungen und häng sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod!
26 Mach noch zwei Goldringe und befestige sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
27 Mach zwei weitere Goldringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
28 Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie über der Efodschärpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt.
29 Aaron soll die Namen der Söhne Israels in der Lostasche für den Schiedsspruch über seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immer währenden Erinnerung vor dem Herrn.
30 In die Lostasche für den Schiedsspruch steck die Lose Urim und Tummim; sie sollen sich über dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den Herrn kommt; Aaron trage den Schiedsspruch für die Israeliten über seinem Herzen ständig vor dem Herrn.
31 Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur;
32 in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein.
33 An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum:
34 ein Goldglöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels.
35 Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muss er sterben.
36 Mach eine Rosette aus purem Gold und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn.
37 Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden.
38 Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich für die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind.
39 Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit!
40 Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
41 Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen.
42 Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen.
43 Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als ständig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies für ihn und seine Nachkommen.


29

Die Weihe der Priester

1 Das ist es, was du mit ihnen tun sollst, wenn du sie zum Priesterdienst für mich weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder,
2 ungesäuerte Brote, mit Öl vermengte ungesäuerte Kuchen und mit Öl bestrichene ungesäuerte Brotfladen; aus Feinmehl sollst du sie zubereiten.
3 Leg sie in einen Korb und bring sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder!
4 Lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser!
5 Nimm die Gewänder und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche und bind ihm die Efodschärpe um!
6 Setz ihm den Turban auf den Kopf und befestige das heilige Diadem am Turban!
7 Nimm Salböl, gieß es auf sein Haupt und salb ihn!
8 Lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken!
9 Gürte Aaron und seine Söhne mit einem Gürtel und bind ihnen die Kopfbünde um! Das Priestertum gehört dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Söhne ins Priesteramt ein!
10 Lass den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen.
11 Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes!
12 Nimm vom Blut des Jungstiers und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hörner des Altars! Das ganze übrige Blut aber gieß am Sockel des Altars aus!
13 Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und lass es auf dem Altar in Rauch aufgehen!
14 Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer außerhalb des Lagers, denn es ist ein Sündopfer.
15 Dann hol den einen Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
16 Schlachte den Widder, nimm sein Blut und gieß es ringsum an den Altar!
17 Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine und leg sie auf seine übrigen Teile und auf seinen Kopf!
18 Dann lass den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es für den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn ist es.
19 Dann hol den zweiten Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
20 Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut und streich es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes! Das übrige Blut gieß ringsum an den Altar!
21 Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salböl und bespreng damit Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder! Er und seine Gewänder werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder.
22 Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung.
23 Nimm dazu ein rundes Brot, einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet.
24 Das alles leg Aaron und seinen Söhnen in die Hände und lass sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen!
25 Dann nimm die Stücke wieder aus ihren Händen und lass sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer für den Herrn ist es.
26 Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehört dir als Anteil.
27 Erkläre die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurden vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Söhne.
28 Sie gehören Aaron und seinen Söhnen als dauerndes Anrecht gegenüber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn.
29 Die heiligen Gewänder Aarons gehören nach ihm seinen Söhnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt.
30 Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Söhnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offenbarungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten.
31 Nimm den Einsetzungswidder und koch sein Fleisch an heiliger Stätte!
32 Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen.
33 Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsühnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig.
34 Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen übrig bleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig.
35 Tu mit Aaron und seinen Söhnen genau so, wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende für ihre Priestereinsetzung!
36 Bereite täglich einen Sündopferstier für die Entsühnung zu und entsündige den Altar, indem du ihn entsühnst. Salb ihn, um ihn zu weihen.
37 Sieben Tage sollst du den Altar entsühnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar berührt, wird heilig.


Vorschriften für den Kult

38 Folgendes sollst du auf dem Altar darbringen: Tagtäglich und ständig zwei männliche einjährige Lämmer.
39 Das eine Lamm sollst du am Morgen, das andere zur Zeit der Abenddämmerung darbringen,
40 dazu ein Zehntel Feinmehl, das mit einem viertel Hin Öl aus gestoßenen Oliven vermengt ist, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein für ein Lamm.
41 Das zweite Lamm bring zur Zeit der Abenddämmerung dar, mit einer Opfergabe und einem Trankopfer wie am Morgen, zum beruhigenden Duft als Feueropfer für den Herrn.
42 Es soll von Generation zu Generation ein immer währendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden.
43 Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen.
44 Ich werde das Offenbarungszelt, den Altar, Aaron und seine Söhne heiligen und für meinen Priesterdienst weihen.
45 Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihnen Gott sein.
46 Sie sollen erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten herausgeführt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott.


30

1 Mach auch einen Altar zum Verbrennen von Räucherwerk; aus Akazienholz sollst du ihn machen.
2 Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hörner sollen mit ihm eine Einheit bilden.
3 Mit purem Gold überzieh ihn, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner und bring an ihm ringsum eine Goldleiste an!
4 Mach für ihn zwei Paar Goldringe, befestige sie unterhalb seiner Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen kann.
5 Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold!
6 Stell ihn vor den Vorhang vor der Lade der Bundesurkunde, vor der Deckplatte über der Bundesurkunde! Dort will ich mich dir offenbaren.
7 Aaron soll auf ihm Morgen für Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen.
8 Wenn Aaron zur Zeit der Abenddämmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Räucherwerk verbrennen; es soll ein immer währendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation.
9 Ihr dürft auf ihm weder ein unerlaubtes Rauchopfer, noch ein Brandopfer, noch ein Speiseopfer darbringen; auch dürft ihr auf ihm kein Trankopfer ausgießen.
10 An seinen Hörnern soll Aaron einmal im Jahr die Sühne für die Sünden vollziehen; mit dem Blut des Sühneopfers soll man einmal im Jahr auf ihm die Sühne vollziehen von Generation zu Generation. Etwas Hochheiliges ist es für den Herrn.
11 Der Herr sprach zu Mose:
12 Wenn du die Zählung der Israeliten für ihre Veranlagung durchführst, soll jeder von ihnen ein Lösegeld für seine Person anlässlich der Veranlagung an den Herrn zahlen, damit sie kein Unheil wegen der Veranlagung trifft.
13 Jeder von ihnen, der zur Veranlagung kommt, soll einen halben Schekel, entsprechend dem Schekelgewicht des Heiligtums, entrichten: zwanzig Gera auf einen Schekel; einen halben Schekel soll die Abgabe für den Herrn betragen.
14 Jeder von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung kommt, soll eine Abgabe für den Herrn entrichten.
15 Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn ihr die Abgabe für den Herrn als Lösegeld für eure Person entrichtet.
16 Nimm das Silber des Lösegeldes von den Israeliten und verwende es für den Dienst im Offenbarungszelt; es diene den Israeliten zur Erinnerung vor dem Herrn, als Lösegeld für eure Person.
17 Der Herr sprach zu Mose:
18 Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer für die Waschungen und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann füll Wasser ein!
19 Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.
20 Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen.
21 Sie sollen sich ihre Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll für sie eine immer währende Verpflichtung sein, für Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation.
22 Der Herr sprach zu Mose:
23 Nimm dir Balsam von bester Sorte: fünfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr
24 und fünfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl,
25 und mach daraus ein heiliges Salböl, eine würzige Salbe, wie sie der Salbenmischer bereitet. Ein heiliges Salböl soll es sein.
26 Damit salbe das Offenbarungszelt und die Lade der Bundesurkunde,
27 den Tisch und den Leuchter mit ihren Geräten und den Rauchopferaltar,
28 ferner den Brandopferaltar samt allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.
29 So sollst du sie weihen, damit sie hochheilig seien; ein jeder, der sie berührt, wird heilig.
30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie weihen, damit sie mir als Priester dienen.
31 Zu den Israeliten aber sag: Das soll euch als ein mir heiliges Salböl gelten von Generation zu Generation.
32 Auf keinen menschlichen Körper darf es gegossen werden und ihr dürft auch keines in der gleichen Mischung herstellen; denn heilig ist es, heilig soll es euch sein.
33 Wer eine solche Mischung herstellt oder damit einen Laien salbt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
34 Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Räucherklaue, Galbanum, Gewürzkräuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel,
35 und mach Räucherwerk daraus, ein Würzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig.
36 Zerstoß einen Teil davon ganz fein und bring davon wieder einen Teil vor die Bundesurkunde im Offenbarungszelt, wo ich dir begegnen werde; hochheilig soll es euch sein.
37 Das Räucherwerk, das du bereiten sollst - in derselben Mischung dürft ihr euch kein anderes herstellen -, soll dir als dem Herrn heilig gelten.
38 Wer solches um des Duftes willen herstellt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.


31

Die Beauftragung von Künstlern und Handwerkern

1 Der Herr sprach zu Mose:
2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, den Enkel Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
3 und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, mit Verstand und mit Kenntnis für jegliche Arbeit:
4 Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
5 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Werke herzustellen.
6 Ich habe ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, beigegeben und allen Kunstverständigen Weisheit verliehen, damit sie alles ausführen, was ich dir aufgetragen habe:
7 das Offenbarungszelt, die Lade für die Bundesurkunde, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes,
8 den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter aus reinem Gold mit allen seinen Geräten und den Rauchopferaltar,
9 den Brandopferaltar mit allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell,
10 die gewirkten Gewänder und die heiligen Gewänder des Priesters Aaron sowie die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst,
11 das Salböl und das duftende Räucherwerk für das Heiligtum. Sie sollen alles so ausführen, wie ich es dir befohlen habe.


Die Feier des Sabbat

12 Der Herr sprach zu Mose:
13 Sag den Israeliten: Ihr sollt meine Sabbate halten; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Generation zu Generation, damit man erkennt, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt.
14 Darum haltet den Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entweiht, soll mit dem Tod bestraft werden. Denn jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
15 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig für den Herrn. Jeder, der am Sabbat arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
16 Die Israeliten sollen also den Sabbat halten, indem sie ihn von Generation zu Generation als einen ewigen Bund halten.
17 Für alle Zeiten wird er ein Zeichen zwischen mir und den Israeliten sein. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf.


Der Bruch des Bundes: das goldene Kalb

18 Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte.


32

Die Beauftragung von Künstlern und Handwerkern

1 Als das Volk sah, dass Mose noch immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu ihm: Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
2 Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her!
3 Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron.
4 Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
5 Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
6 Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen.
7 Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben.
8 Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
9 Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es.
10 Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
11 Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt.
12 Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest.
13 Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.
14 Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.
15 Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Auf der einen wie auf der andern Seite waren sie beschrieben.
16 Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift.
17 Josua hörte das Lärmen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im Lager.
18 Mose antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das Geschrei, das ich höre.
19 Als Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn. Er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges.
20 Dann packte er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zerstampfte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und gab es den Israeliten zu trinken.
21 Zu Aaron sagte Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du ihm eine so große Schuld aufgeladen hast?
22 Aaron erwiderte: Mein Herr möge sich doch nicht vom Zorn hinreißen lassen. Du weißt doch, wie böse das Volk ist.
23 Sie haben zu mir gesagt: Mach uns Götter, die uns vorangehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
24 Da habe ich zu ihnen gesagt: Wer Goldschmuck trägt, soll ihn ablegen. Sie haben mir das Gold übergeben, ich habe es ins Feuer geworfen und herausgekommen ist dieses Kalb.
25 Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher.
26 Mose trat an das Lagertor und sagte: Wer für den Herrn ist, her zu mir! Da sammelten sich alle Leviten um ihn.
27 Er sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
28 Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann.
29 Dann sagte Mose: Füllt heute eure Hände mit Gaben für den Herrn! Denn jeder von euch ist heute gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen und der Herr hat Segen auf euch gelegt.
30 Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich für eure Sünde Sühne erwirken.
31 Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht.
32 Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast.
33 Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch.
34 Aber jetzt geh, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde ich über ihre Sünde mit ihnen abrechnen.
35 Der Herr schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen ließ.


33

1 Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es.
2 Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
3 In ein Land, in dem Milch und Honig fließen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinauf, denn du bist ein störrisches Volk. Es könnte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge.
4 Als das Volk diese Drohung hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an.
5 Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein störrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge, müsste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann.
6 Da trugen die Israeliten keinen Schmuck mehr, vom Berg Horeb an.


Die Erneuerung des Bundes

7 Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus.
8 Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
9 Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose.
10 Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden.
11 Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt.
12 Mose sagte zum Herrn: Du sagst zwar zu mir: Führ dieses Volk hinauf! Du hast mich aber nicht wissen lassen, wen du mitschickst. Du hast doch gesagt: Ich kenne deinen Namen und habe dir meine Gnade geschenkt.
13 Wenn ich aber wirklich deine Gnade gefunden habe, so lass mich doch deinen Weg wissen! Dann werde ich dich erkennen und es wird sich bestätigen, dass ich deine Gnade gefunden habe. Sieh diese Leute an: Es ist doch dein Volk!
14 Der Herr antwortete: Mein Angesicht wird mitgehen, bis ich dir Ruhe verschafft habe.
15 Mose entgegnete dem Herrn: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, dann führ uns lieber nicht von hier hinauf!
16 Woran soll man erkennen, dass ich zusammen mit deinem Volk deine Gnade gefunden habe? Doch wohl daran, dass du mit uns ziehst. Und dann werden wir, ich und dein Volk, vor allen Völkern auf der Erde ausgezeichnet werden.
17 Der Herr erwiderte Mose: Auch das, was du jetzt verlangt hast, will ich tun; denn du hast nun einmal meine Gnade gefunden und ich kenne dich mit Namen.
18 Dann sagte Mose: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!
19 Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will.
20 Weiter sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
21 Dann sprach der Herr: Hier, diese Stelle da! Stell dich an diesen Felsen!
22 Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand über dich, bis ich vorüber bin.
23 Dann ziehe ich meine Hand zurück und du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen.


34

1 Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast.
2 Halte dich für morgen früh bereit! Steig am Morgen auf den Sinai und dort auf dem Gipfel des Berges stell dich vor mich hin!
3 Niemand soll mit dir hinaufsteigen; auch soll sich kein Mensch auf dem ganzen Berg sehen lassen und kein Schaf oder Rind soll am Abhang des Berges weiden.
4 Da hieb Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit.
5 Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus.
6 Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue:
7 Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber (den Sünder) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.
8 Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
9 Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein störrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde und lass uns dein Eigentum sein!
10 Da sprach der Herr: Hiermit schließe ich einen Bund: Vor deinem ganzen Volk werde ich Wunder wirken, wie sie auf der ganzen Erde und unter allen Völkern nie geschehen sind. Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird die Taten des Herrn sehen; denn was ich mit dir vorhabe, wird Furcht erregen.
11 Halte dich an das, was ich dir heute auftrage. Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben.
12 Du hüte dich aber, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu schließen; sie könnten dir sonst, wenn sie in deiner Mitte leben, zu einer Falle werden.
13 Ihre Altäre sollt ihr vielmehr niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen.
14 Du darfst dich nicht vor einem andern Gott niederwerfen. Denn Jahwe trägt den Namen «der Eifersüchtige»; ein eifersüchtiger Gott ist er.
15 Hüte dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schließen. Sonst werden sie dich einladen, wenn sie mit ihren Göttern Unzucht treiben und ihren Göttern Schlachtopfer darbringen, und du wirst von ihren Schlachtopfern essen.
16 Du wirst von ihren Töchtern für deine Söhne Frauen nehmen; sie werden mit ihren Göttern Unzucht treiben und auch deine Söhne zur Unzucht mit ihren Göttern verführen.
17 Du sollst dir keine Götter aus Metall gießen.
18 Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen.
19 Das Erste, was den Mutterschoß durchbricht, jeder männliche Erstling beim Vieh, bei deinen Rindern und Schafen, gehört mir.
20 Den Erstling vom Esel aber sollst du durch ein Schaf auslösen. Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen. Man soll vor mir nicht mit leeren Händen erscheinen.
21 Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen; selbst zur Zeit des Pflügens und des Erntens sollst du ruhen.
22 Du sollst das Wochenfest feiern, das Fest der Erstlingsfrüchte von der Weizenernte und das Fest der Lese an der Jahreswende.
23 Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen.
24 Wenn ich die Völker vor dir vertrieben und deine Grenzen weiter vorgeschoben habe, wird niemand in dein Land einfallen, während du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.
25 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen und vom Schlachttier des Paschafestes darf nichts bis zum Morgen liegen bleiben.
26 Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
27 Dann sprach der Herr zu Mose: Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund.
28 Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln.
29 Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand. Während Mose vom Berg herunterstieg, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte.
30 Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.
31 Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und alle Sippenhäupter der Gemeinde zu ihm zurück und Mose redete mit ihnen.
32 Dann kamen alle Israeliten herbei und er übergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm auf dem Sinai mitgeteilt hatte.
33 Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier.
34 Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war.
35 Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden.


35

Ausführung der kultischen Anordnungen: 35,1 - 40,38

Das Gesetz über den Sabbat

1 Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sagte zu ihnen: Das ist es, was der Herr euch zu tun befohlen hat:
2 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist heilig, Sabbat, Ruhetag zur Ehre des Herrn. Jeder, der an ihm arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
3 Am Sabbat sollt ihr in keiner eurer Wohnstätten Feuer anzünden.


Die Spenden für das Heiligtum

4 Mose sagte zur ganzen Gemeinde der Israeliten: Der Herr hat Folgendes befohlen:
5 Erhebt von euch eine Abgabe für den Herrn! Jeder, den sein Herz dazu bewegt, soll eine Abgabe für den Herrn bringen: Gold, Silber, Kupfer,
6 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
7 rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz,
8 Öl für den Leuchter, Balsam für das Salböl und für das duftende Räucherwerk,
9 Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
10 Alle Sachverständigen unter euch sollen kommen und alles anfertigen, was der Herr angeordnet hat:
11 die Wohnstätte, ihr Zelt und seine Decke, seine Haken, Bretter, Querlatten, Säulen und Sockel,
12 die Lade und ihre Stangen, die Deckplatte und den Vorhang,
13 den Tisch, seine Stangen, alle seine Geräte und die Schaubrote,
14 den Leuchter mit seinen Geräten und Lampen sowie das Öl für den Leuchter,
15 den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Türvorhang für den Eingang der Wohnstätte,
16 den Brandopferaltar, sein Gitter aus Kupfer, seine Stangen, all sein Gerät, das Becken und sein Gestell,
17 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs,
18 die Zeltpflöcke der Wohnstätte und des Vorhofs mit ihren Stricken,
19 die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder für seine Söhne zum Priesterdienst.
20 Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten weg von Mose;
21 als sie wiederkamen, brachte jeder, den sein Herz bewog, und jeder, den sein Geist dazu antrieb, die Abgabe für den Herrn zur Herstellung des Offenbarungszeltes und für seinen gesamten Dienst und die heiligen Gewänder.
22 Männer und Frauen kamen; alle brachten auf eigenen Antrieb hin Spangen, Nasenreife und Fingerringe, Halsketten, allerlei Goldgegenstände, jeder, der Gold für den Herrn als Weihegabe bringen wollte.
23 Alle, die etwas an violettem und rotem Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaaren, rötlichen Widderfellen oder Tahaschhäuten bei sich fanden, brachten es.
24 Alle, die eine Abgabe an Silber oder Kupfer leisten wollten, brachten die Abgabe für den Herrn; alle, die Akazienholz beschaffen konnten, geeignet für jede Bearbeitung, brachten es herbei.
25 Alle Frauen, die sich auf Handarbeit verstanden, spannen und brachten das Gesponnene: violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus.
26 Alle kunstfertigen Frauen, die sich angespornt fühlten, spannen Ziegenhaare.
27 Die Sippenhäupter brachten Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche,
28 Balsam und Öl für den Leuchter, für das Salböl und für das duftende Räucherwerk.
29 Alle Männer und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, etwas zu irgendeiner Arbeit beizutragen, die der Herr durch Mose anzufertigen befohlen hatte, alle diese Israeliten brachten eine Spende für den Herrn.


Die Beauftragung von Künstlern und Handwerkern

30 Dann sagte Mose zu den Israeliten: Seht, der Herr hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
31 und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Klugheit und Kenntnis für jegliche Arbeit,
32 Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
33 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Kunstwerke herzustellen.
34 Auch hat er ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, die Gabe verliehen, andere zu lehren.
35 Er hat sie erfüllt mit Kunstsinn zum Ausführen jeder Arbeit eines Steinschneiders, eines Kunstwebers und eines Buntwirkers in violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus sowie eines Webers. Sie können alle Arbeiten ausführen und die Pläne dazu entwerfen.


36

1 Bezalel und Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit und Klugheit zum Entwerfen und Ausführen der ganzen Arbeiten für den Dienst am Heiligtum gegeben hat, sollen alles tun, was der Herr angeordnet hat.
2 Mose berief also Bezalel, Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit in ihr Herz gegeben hatte, jeden, den sein Herz antrieb, sich ans Werk zu machen und es durchzuführen.
3 Sie nahmen von Mose alle Abgaben entgegen, die die Israeliten gebracht hatten, damit die Arbeiten für den Dienst am Heiligtum ausgeführt werden könnten. Man brachte ihm auch weiterhin Morgen für Morgen Spenden.
4 Alle Kunstverständigen, die alle Arbeiten für das Heiligtum ausführten, kamen aber - jeder von seiner Arbeit, die er gerade verrichtete -
5 und sagten zu Mose: Das Volk bringt mehr, als man für die Arbeit benötigt, die der Herr auszuführen befahl.
6 Da erließ Mose einen Befehl und ließ im Lager ausrufen: Weder Mann noch Frau soll sich weiterhin um eine Abgabe für das Heiligtum bemühen. So bewog man das Volk, nichts mehr zu bringen.
7 Es war Material mehr als genug vorhanden, um alle Arbeiten durchzuführen.


Die Ausstattung des Heiligtums

8 Die Kunstverständigen unter den Arbeitern verfertigten die Wohnstätte aus zehn Zelttüchern: aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, mit Kerubimfiguren; als Kunstweberarbeit machten sie es.
9 Ein Zelttuch war achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit; alle Zelttücher hatten dasselbe Maß.
10 Er fügte jeweils fünf Zelttücher aneinander.
11 Dann machte er Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, das das Ende des zusammengefügten Stückes bildete; ebenso machte er es am Rande des letzten Zelttuchs des anderen zusammengefügten Stückes.
12 Fünfzig Schleifen brachte er an dem einen Zelttuch an und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen entsprachen einander.
13 Dann machte er fünfzig Goldhaken und verband die Zelttücher mit den Haken, eines mit dem andern; so wurde die Wohnstätte ein Ganzes.
14 Er machte Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Decken stellte er her.
15 Eine Decke war dreißig Ellen lang und vier Ellen breit; die elf Decken hatten dasselbe Maß.
16 Er verband fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück.
17 Er machte fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des einen zusammengesetzten Stückes bildete, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, welche das Ende des anderen zusammengesetzten Stückes bildete.
18 Er fertigte fünfzig Kupferhaken an, um das Zelt zusammenzusetzen, damit es ein Ganzes ergäbe.
19 Schließlich machte er für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten.
20 Er machte für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen.
21 Jedes Brett war zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit;
22 jedes Brett wurde durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden. So machte er es mit allen Brettern der Wohnstätte.
23 An Brettern für die Wohnstätte verfertigte er zwanzig für die Südseite.
24 Er stellte vierzig Sockel aus Silber als Unterlage für die zwanzig Bretter her: je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen.
25 Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, machte er ebenfalls zwanzig Bretter
26 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
27 Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertigte er sechs Bretter
28 und zwei Bretter stellte er für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her.
29 Sie entsprachen einander und reichten von unten bis oben, zum ersten Ring. So machte er es mit den beiden Brettern, die die beiden Eckstücke bildeten.
30 Es waren also acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber vorhanden: je zwei Sockel als Unterlage für ein Brett.
31 Er verfertigte Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
32 fünf für die Bretter auf der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite.
33 Er brachte die mittlere Querlatte in der Mitte der Bretter an; sie reichte von einem Ende zum andern.
34 Er überzog die Bretter mit Gold und machte Ringe aus Gold, die die Querlatten aufnahmen; auch die Querlatten überzog er mit Gold.
35 Er machte einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; er machte ihn in Kunstweberarbeit, mit Kerubimfiguren.
36 Er machte für ihn vier Akaziensäulen, überzog sie mit Gold - auch die Nägel waren aus Gold - und goss für sie vier Sockel aus Silber.
37 Für den Eingang des Zeltes machte er einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit
38 sowie seine fünf Säulen mit ihren Nägeln und überzog ihre Kapitelle und ihre Querstangen mit Gold; ihre fünf Sockel waren aus Kupfer.


37

1 Dann machte Bezalel die Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.
2 Er überzog sie innen und außen mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
3 Er goss für sie vier Goldringe und befestigte sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite.
4 Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und überzog sie mit Gold.
5 Er steckte die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man damit die Lade tragen konnte.
6 Er verfertigte auch eine Deckplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit.
7 Er machte zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeitete sie aus den beiden Enden der Deckplatte heraus,
8 und zwar einen Kerub an dem einen Ende und einen Kerub an dem andern Ende der Deckplatte; er arbeitete die Kerubim an ihren beiden Enden heraus.
9 Die Kerubim breiteten ihre Flügel nach oben aus; mit ihren Flügeln beschirmten sie die Deckplatte und sie wandten ihre Gesichter einander zu; die Gesichter waren der Deckplatte zugewandt.
10 Er fertigte auch den Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch.
11 Er überzog ihn mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
12 Er machte ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertigte um diese Einfassung eine goldene Leiste.
13 Er goss für ihn vier Goldringe und befestigte die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet wurden.
14 Die Ringe waren dicht unter der Einfassung, sodass sie die Stangen aufnahmen und man den Tisch tragen konnte.
15 Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, sodass man den Tisch tragen konnte.
16 Dazu machte er die Geräte, die auf dem Tisch stehen sollten: seine Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer - alles aus purem Gold.
17 Er machte den Leuchter aus purem Gold. Der Leuchter, sein Gestell und sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten waren aus einem Stück getrieben.
18 Von seinen Seiten gingen sechs Arme aus, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei Leuchterarme auf der anderen Seite.
19 Der erste Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte und der zweite Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgingen.
20 An dem Leuchter waren vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten:
21 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen.
22 Die Knospen und Arme bildeten mit dem Schaft ein Ganzes; das Ganze war ein Stück aus getriebenem purem Gold.
23 Dann machte er auch für den Leuchter die sieben Lampen, seine Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
24 Aus einem Talent puren Goldes machte er den Leuchter und alle dazugehörenden Geräte.
25 Auch machte er den Räucheraltar aus Akazienholz, eine Elle lang, eine Elle breit - also quadratisch - und zwei Ellen hoch; seine Hörner bildeten mit ihm eine Einheit.
26 Er überzog ihn mit purem Gold, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner, und brachte an ihm ringsum eine Goldleiste an.
27 Er machte für ihn zwei Paar Goldringe und befestigte sie unterhalb der Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen konnte.
28 Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.
29 Er bereitete auch das heilige Salböl und das reine duftende Räucherwerk, wie Salbenmischer sie zubereiten.


38

1 Dann machte er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang, fünf Ellen breit - also quadratisch - und drei Ellen hoch.
2 Er machte ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner bildeten mit ihm ein Ganzes - und überzog ihn mit Kupfer.
3 Er stellte auch alle Altargeräte her: die Gefäße, die Schaufeln, die Schalen, die Gabeln und die Feuerpfannen. Alle seine Geräte stellte er aus Kupfer her.
4 Er machte auch für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, unterhalb der Einfassung bis zu seiner halben Höhe.
5 Dann goss er vier Ringe an die vier Enden des kupfernen Gitterwerkes zum Aufnehmen der Stangen.
6 Er verfertigte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.
7 Er steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten des Altars, sodass man ihn damit tragen konnte; er machte ihn hohl, aus Brettern.
8 Er machte das Becken und sein Gestell aus Kupfer, und zwar aus den Spiegeln der Frauen, die am Eingang des Offenbarungszeltes Dienst taten.
9 Dann machte er den Vorhof: für die südliche Längsseite Vorhofbehänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen.
10 Ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
11 Für die nördliche Längsseite hundert Ellen Behänge; ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
12 Für die Westseite fünfzig Ellen Behänge, ihre zehn Säulen und deren zehn Sockel; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
13 Für die Vorderseite, gegen Osten hin, fünfzig Ellen Behänge,
14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit den drei Säulen und den drei Sockeln,
15 ebenso für die andere Seitenwand. So waren beiderseits des Vorhoftores fünfzehn Ellen Behänge mit den drei Säulen und den drei Sockeln.
16 Alle Behänge des Vorhofs ringsum bestanden aus gezwirntem Byssus.
17 Die Sockel der Säulen waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber, der Überzug ihrer Kapitelle aus Silber. Alle Säulen des Vorhofs hatten Querstangen aus Silber.
18 Für das Tor des Vorhofs machte er einen Vorhang: Er war Buntwirkerarbeit aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen breit und fünf Ellen hoch, entsprechend den übrigen Behängen des Vorhofs.
19 Ihre vier Säulen und deren vier Sockel waren aus Kupfer, ihre Nägel aus Silber und auch der Überzug ihrer Kapitelle und ihre Querstangen aus Silber.
20 Alle Zeltpflöcke für die Wohnstätte und den Vorhof ringsum waren aus Kupfer.
21 Das ist die Veranlagung zugunsten der Wohnstätte, der Stätte der Bundesurkunde; diese Veranlagung hatte Mose den Leviten unter dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, übertragen.
22 Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, führte alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
23 Mit Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, als Steinschneider, Kunstweber und Buntwirker des violetten und roten Purpurs, des Karmesins und des Byssus führte er alles aus.
24 Das gesamte Gold, das man für alle Arbeiten zur Errichtung des Heiligtums verwendete - es war das Gold der Weihegaben -, wog 29 Talente und 730 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums.
25 Das Silber betrug aufgrund der Veranlagung der Gemeinde 100 Talente und 1775 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
26 einen Halbschekel für jede Person, also die Hälfte eines Schekels, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, für jeden von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung vortreten musste, also für 603550 Mann.
27 Verwendet wurden 100 Talente Silber zum Guss der Sockel des Heiligtums und der Sockel der Behänge, 100 Talente für 100 Sockel, also ein Talent für einen Sockel.
28 Aus 1775 Schekel machte er die Nägel für die Säulen, überzog die Kapitelle und verband sie miteinander.
29 Das Kupfer der Weihegaben betrug 70 Talente und 2400 Schekel.
30 Daraus machte er die Sockel für den Eingang des Offenbarungszeltes, den kupfernen Altar samt seinem kupfernen Gitterwerk und alle Altargeräte
31 sowie die Sockel für den Vorhof ringsum, die Torsockel des Vorhofs, alle Zeltpflöcke der Wohnstätte und alle Zeltpflöcke des Vorhofs ringsum.


39

Die Anfertigung der Priestergewänder

1 Aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin verfertigten sie die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum und verfertigten die heiligen Gewänder für Aaron, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2 Sie stellten das Efod her aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
3 Sie schlugen goldene Plättchen breit, schnitten sie in Fäden, um sie zwischen violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus als Kunstweberarbeit einzuwirken.
4 Für das Efod machten sie miteinander verbundene Schulterstücke und befestigten sie an ihren beiden Enden.
5 Eine Efodschärpe daran bildete mit ihm ein einziges Stück und war von derselben Machart, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
6 Sie bearbeiteten die in Goldfassungen eingesetzten Karneolsteine und schnitten nach Siegelart die Namen der Söhne Israels ein.
7 Man setzte sie dann auf die Schulterstücke des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
8 Die Lostasche verfertigte man als Kunstweberarbeit wie das Efod, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
9 Sie machten die Lostasche quadratisch, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
10 Sie besetzten sie mit Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd,
11 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis,
12 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst,
13 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie waren in Gold gefasst.
14 Die Steine lauteten auf die Namen der Söhne Israels, zwölf auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder lautete auf den Namen eines der zwölf Stämme.
15 Sie befestigten an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold.
16 Sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei Goldringe und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden der Lostasche.
17 Die beiden goldenen Schnüre verbanden sie mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
18 die zwei anderen Enden der Schnüre befestigten sie an den beiden Einfassungen und hängten sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod.
19 Sie machten noch zwei Goldringe und befestigten sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
20 Sie machten zwei weitere Goldringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
21 Sie banden die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur, sodass sie über der Efodschärpe blieb und sich die Lostasche nicht vom Efod verschob, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
22 Er machte den Efodmantel als Weberarbeit gänzlich aus violettem Purpur.
23 In seiner Mitte war die Mantelöffnung, wie die Öffnung eines Panzerhemds; die Öffnung hatte ringsum einen gewebten unzerreißbaren Rand.
24 An seinem unteren Saum machten sie Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus gezwirntem Karmesin.
25 Sie machten Glöckchen aus reinem Gold und befestigten die Glöckchen zwischen den Granatäpfeln am Saum des Mantels, ringsum zwischen den Granatäpfeln:
26 ein Glöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels für den Dienst, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
27 Danach machten sie die Leibröcke aus Byssus als Weberarbeit für Aaron und seine Söhne,
28 den Turban aus Byssus, den Schmuck der Kopfbünde aus Byssus, die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus
29 und den Gürtel aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, als Buntwirkerarbeit, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
30 Sie machten eine Rosette aus purem Gold, das heilige Diadem, und brachten darauf die Inschrift nach Art der Siegelgravierung an: Heilig dem Herrn.
31 Sie befestigten sie an einer Schnur aus violettem Purpur, um sie oben am Turban anzubringen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.


Der Abschluss der Arbeiten

32 So wurde das ganze Werk für die Wohnstätte des Offenbarungszeltes vollendet; die Israeliten taten genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es.
33 Sie brachten die Wohnstätte zu Mose: das Zelt mit allen seinen Geräten, seinen Haken, Brettern, Querlatten, Säulen und Sockeln,
34 die Decke aus rötlichen Widderfellen, die Decke aus Tahaschhäuten und die Vorhangdecke,
35 die Lade der Bundesurkunde mit ihren Stangen und der Deckplatte,
36 den Tisch und alle dazugehörigen Geräte sowie die Schaubrote,
37 den Leuchter aus purem Gold, seine Lampen - die Lampen der Reihe nach aufgestellt - und alle seine Geräte sowie das Öl für den Leuchter,
38 den goldenen Altar, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Vorhang für den Eingang des Zeltes,
39 den kupfernen Altar und das zugehörige kupferne Gitterwerk mit seinen Stangen und allen seinen Geräten, das Becken und sein Gestell,
40 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Schnüre und Zeltpflöcke und alle Geräte für den Dienst an der Wohnstätte, am Offenbarungszelt,
41 die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst.
42 Genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, führten die Israeliten die gesamte Arbeit aus.
43 Mose besichtigte das ganze Werk: Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. So hatten sie es gemacht und Mose segnete sie.


40

Die Weihe des Heiligtums

1 Der Herr sprach zu Mose:
2 Am ersten Tag des ersten Monats sollst du die Wohnstätte des Offenbarungszeltes aufstellen.
3 Stell die Lade der Bundesurkunde hinein und verdeck die Lade durch den Vorhang!
4 Bring den Tisch hinein und leg seine Ausrüstung zurecht; stell den Leuchter auf und setz seine Lampen auf!
5 Stell den goldenen Räucheraltar vor die Lade der Bundesurkunde und häng den Vorhang vor den Eingang der Wohnstätte!
6 Errichte den Brandopferaltar vor dem Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes!
7 Das Becken stell zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und gieß Wasser hinein!
8 Errichte den Vorhof ringsum und häng den Vorhang an das Tor des Vorhofs!
9 Nimm das Salböl und salbe die Wohnstätte und alles, was in ihr ist. Weihe sie mit allen ihren Geräten! So wird sie heilig sein.
10 Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und weihe den Altar! So wird der Altar hochheilig sein.
11 Salbe das Becken mit seinem Gestell und weihe es!
12 Dann lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes herantreten und wasche sie mit Wasser!
13 Bekleide Aaron mit den heiligen Gewändern, salbe und weihe ihn, damit er mir als Priester dient.
14 Dann lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken;
15 salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immer währendes Priestertum sichern von Generation zu Generation.
16 Mose tat es. Er machte alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte.
17 Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstätte auf.
18 Mose stellte die Wohnstätte auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf.
19 Dann spannte er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Decke des Zeltes darüber, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
20 Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade.
21 Er brachte die Lade in die Wohnstätte, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
22 Er stellte den Tisch in das Offenbarungszelt, an die Nordseite der Wohnstätte, vor den Vorhang.
23 Darauf schichtete er die Brote vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
24 Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenüber, an die Südseite der Wohnstätte.
25 Er setzte die Lampen vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
26 Dann stellte er den goldenen Altar in das Offenbarungszelt vor den Vorhang.
27 Er ließ auf ihm duftendes Räucherwerk verbrennen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
28 Dann hängte er den Vorhang an den Eingang der Wohnstätte.
29 Den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes, und brachte auf ihm das Brand- und Speiseopfer dar, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
30 Er stellte das Becken zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goss Wasser zum Waschen hinein.
31 Darin wuschen Mose, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße.
32 Wenn sie in das Offenbarungszelt eintraten oder sich dem Altar näherten, wuschen sie sich, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
33 Er errichtete den Vorhof um die Wohnstätte und den Altar und ließ den Vorhang am Tor des Vorhofs aufhängen. So vollendete Mose das Werk.
34 Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
35 Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
36 Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte.
37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.
38 Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.