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Das Buch Esra

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Die Heimkehr der Juden und der Wiederaufbau des Tempels: 1,1 - 6,22

Die Erlaubnis zur Heimkehr und zum Tempelbau

1 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
2 So spricht der König Kyrus von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.
3 Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - sein Gott sei mit ihm -, der soll nach Jerusalem in Juda hinaufziehen und das Haus des Herrn, des Gottes Israels, aufbauen; denn er ist der Gott, der in Jerusalem wohnt.
4 Und jeden, der irgendwo übrig geblieben ist, sollen die Leute des Ortes, in dem er ansässig war, unterstützen mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und Vieh, neben den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem.
5 Die Familienoberhäupter von Juda und Benjamin sowie die Priester und Leviten, kurz alle, deren Geist Gott erweckte, machten sich auf den Weg, um nach Jerusalem zu ziehen und dort das Haus des Herrn zu bauen.
6 Alle ihre Nachbarn unterstützten sie in jeder Weise mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und mit Vieh sowie mit wertvollen Dingen, abgesehen von dem, was jeder für den Tempel spendete.
7 König Kyrus gab auch die Geräte des Hauses des Herrn zurück, die Nebukadnezzar aus Jerusalem weggeschleppt und in das Haus seines Gottes gebracht hatte.
8 König Kyrus von Persien übergab sie dem Schatzmeister Mitredat und dieser zählte sie Scheschbazzar, dem Oberen von Juda, vor.
9 Das war ihre Zahl: 30 goldene Opferschalen, 1000 silberne Opferschalen, 29 Räucherpfannen,
10 30 goldene Becher, 410 silberne Becher, 1000 sonstige Geräte.
11 Insgesamt waren es 5400 Geräte aus Gold und Silber. All das brachte Scheschbazzar mit, als er mit den Verschleppten von Babel nach Jerusalem zurückkehrte.


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Das Verzeichnis der heimkehrenden Laien

1 Hier folgt eine Liste der Einwohner der Provinz Juda, die aus der Gefangenschaft und der Verschleppung heimzogen. Nebukadnezzar, der König von Babel, hatte sie nach Babel gebracht; nun kehrten sie nach Jerusalem und Juda zurück, jeder in seine Stadt.
2 Sie kamen zusammen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana. Das ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:
3 Nachkommen des Parosch: 2172.
4 Nachkommen Schefatjas: 372.
5 Nachkommen Arachs: 775.
6 Nachkommen des Pahat-Moab, und zwar Nachkommen Jeschuas und Joabs: 2812.
7 Nachkommen Elams: 1254.
8 Nachkommen Sattus: 945.
9 Nachkommen Sakkais: 760.
10 Nachkommen Banis: 642.
11 Nachkommen Bebais: 623.
12 Nachkommen Asgads: 1222.
13 Nachkommen Adonikams: 666.
14 Nachkommen Bigwais: 2056.
15 Nachkommen Adins: 454.
16 Nachkommen Aters aus der Linie Hiskijas: 98.
17 Nachkommen Bezais: 323.
18 Nachkommen Joras: 112.
19 Nachkommen Haschums: 223.
20 Nachkommen Gibbars: 95.
21 Männer aus Betlehem: 123.
22 Männer aus Netofa: 56.
23 Männer aus Anatot: 128.
24 Männer aus Asmawet: 42.
25 Männer aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot: 743.
26 Männer aus Rama und Geba: 621.
27 Männer aus Michmas: 122.
28 Männer aus Bet-El und Ai: 223.
29 Männer aus Nebo: 52.
30 Nachkommen des Magbisch: 156.
31 Nachkommen eines anderen Elam: 1254.
32 Nachkommen Harims: 320.
33 Männer aus Lod, Hadid und Ono: 725.
34 Männer aus Jericho: 345.
35 Nachkommen Senaas: 3630.


Das Verzeichnis der heimkehrenden Priester und Leviten

36 Von den Priestern: Nachkommen Jedajas vom Haus Jeschua: 973.
37 Nachkommen Immers: 1052.
38 Nachkommen Paschhurs: 1247.
39 Nachkommen Harims: 1017.
40 Von den Leviten: Nachkommen Jeschuas, und zwar Nachkommen Kadmiëls, Binnuis und Hodawjas: 74.
41 Von den Sängern: Nachkommen Asafs: 128.
42 Von den Torwächtern: Nachkommen Schallums, Nachkommen Aters, Nachkommen Talmons, Nachkommen Akkubs, Nachkommen Hatitas, Nachkommen Schobais, im Ganzen: 139.
43 Von den Tempeldienern: Nachkommen Zihas, Nachkommen Hasufas, Nachkommen Tabbaots,
44 Nachkommen des Keros, Nachkommen Sias, Nachkommen Padons,
45 Nachkommen Lebanas, Nachkommen Hagabas, Nachkommen Akkubs,
46 Nachkommen Hagabs, Nachkommen Salmais, Nachkommen Hanans,
47 Nachkommen Giddels, Nachkommen Gahars, Nachkommen Reajas,
48 Nachkommen Rezins, Nachkommen Nekodas, Nachkommen Gasams,
49 Nachkommen Usas, Nachkommen Paseachs, Nachkommen Besais,
50 Nachkommen Asnas, Nachkommen der Mëuniter, Nachkommen der Nefusiter,
51 Nachkommen Bakbuks, Nachkommen Hakufas, Nachkommen Harhurs,
52 Nachkommen Bazluts, Nachkommen Mehidas, Nachkommen Harschas,
53 Nachkommen des Barkos, Nachkommen Siseras, Nachkommen Temachs,
54 Nachkommen Neziachs, Nachkommen Hatifas.
55 Von den Nachkommen der Knechte Salomos: Nachkommen Sotais, Nachkommen Soferets, Nachkommen Perudas,
56 Nachkommen Jaalas, Nachkommen Darkons, Nachkommen Giddels,
57 Nachkommen Schefatjas, Nachkommen Hattils, Nachkommen des Pocheret-Zebajim und Nachkommen des Ami.
58 Die Gesamtzahl der Tempeldiener und der Nachkommen der Knechte Salomos betrug 392.
59 Die Folgenden kamen aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer, konnten aber nicht angeben, ob sie ihrer Familie und Herkunft nach aus Israel stammten:
60 Nachkommen Delajas, Nachkommen Tobijas und Nachkommen Nekodas, im Ganzen 652;
61 dazu bei den Priestern die Nachkommen Habajas, die Nachkommen des Koz und die Nachkommen Barsillais; dieser hatte eine von den Töchtern Barsillais aus Gilead geheiratet und dessen Namen angenommen.
62 Die Genannten suchten ihre Eintragung im Geschlechterverzeichnis, aber man fand sie nicht; deshalb wurden sie aus dem Priesterstand ausgeschlossen.
63 Der Statthalter untersagte ihnen, vom Hochheiligen zu essen, bis ein Priester für den Losentscheid mit Urim und Tummim zur Verfügung stehe.


Die Volkszählung

64 Die ganze Volksgemeinde zählte insgesamt 42360 Personen.
65 Dabei waren ihre Knechte und Mägde nicht mitgerechnet; das waren im Ganzen 7337 Personen; dazu kamen noch 200 Sänger und Sängerinnen.
66 Pferde hatten sie 736, Maultiere 245,
67 Kamele 435, Esel 6720.
68 Als sie zum Haus des Herrn in Jerusalem kamen, machten einige von den Familienoberhäuptern großzügige Spenden, damit man das Gotteshaus an seiner alten Stelle wieder errichten könne.
69 Ihrem Vermögen entsprechend gaben sie für den Bauschatz 61000 Golddariken, 5000 Minen Silber und 100 Priestergewänder.
70 Die Priester, die Leviten, ein Teil des Volkes, die Sänger, die Torwächter und die Tempeldiener ließen sich in ihren Städten nieder, ebenso alle übrigen Israeliten.


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Der Beginn des Kults und des Tempelbaus

1 Als der siebte Monat herankam und die Israeliten bereits in ihren Heimatstädten waren, versammelte sich das ganze Volk geschlossen in Jerusalem.
2 Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit seinen Brüdern, den Priestern, und Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, mit seinen Brüdern gingen daran, den Altar des Gottes Israels wieder aufzubauen, um auf ihm Brandopfer darzubringen, wie es im Gesetz des Gottesmannes Mose vorgeschrieben ist.
3 Sie errichteten den Altar an seiner alten Stelle, obwohl die Völker der Nachbarländer sie davon abzuschrecken suchten, und brachten auf ihm dem Herrn Brandopfer dar, je ein Brandopfer am Morgen und am Abend.
4 Dann feierten sie der Vorschrift entsprechend das Laubhüttenfest und brachten Tag für Tag so viele Opfer dar, wie es für die einzelnen Tage festgesetzt ist.
5 Von da an brachten sie auch das ständige Brandopfer wieder dar, ferner die Opfer an den Neumondtagen und an allen dem Herrn geheiligten Festzeiten sowie alle freiwilligen Opfer, die jemand dem Herrn spendete.
6 Am ersten Tag des siebten Monats hatten sie begonnen, dem Herrn Brandopfer darzubringen; aber die Fundamente für den Tempel des Herrn waren noch nicht gelegt.
7 Darum nahmen sie Steinhauer und Zimmerleute in Dienst; den Sidoniern und Tyrern lieferten sie Nahrungsmittel, Getränke und Öl, damit sie Zedernstämme vom Libanon über das Meer nach Jafo brachten; das hatte ihnen der König Kyrus von Persien erlaubt.
8 Im zweiten Monat des zweiten Jahres nach ihrer Ankunft beim Gotteshaus in Jerusalem machten sich ans Werk Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit ihren übrigen Brüdern, nämlich den Priestern, Leviten und allen, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekommen waren. Sie bestimmten die Leviten, die zwanzig Jahre und älter waren, dazu, die Arbeiten am Haus des Herrn zu leiten.
9 Jeschua, seine Söhne und Brüder, Kadmiël und seine Söhne sowie die Söhne Hodawjas traten gemeinsam an, um die anzuleiten, die die Arbeiten am Gotteshaus ausführten; dazu kamen noch die Söhne Henadads sowie ihre Söhne und Brüder, ebenfalls Leviten.
10 Als die Bauleute das Fundament für den Tempel des Herrn gelegt hatten, kamen die Priester in ihren Gewändern und mit den Trompeten, außerdem die Leviten, die Nachkommen Asafs, mit den Zimbeln, um den Herrn zu preisen nach der Ordnung Davids, des Königs von Israel.
11 Sie begannen, den Herrn zu loben und zu preisen: «Denn er ist gütig und seine Huld gegenüber Israel währt ewig». Und das ganze Volk erhob ein lautes Jubelgeschrei zum Preis des Herrn, weil das Fundament für das Haus des Herrn gelegt war.
12 Viele betagte Priester, Leviten und Familienoberhäupter hatten noch den ersten Tempel gesehen. Als nun vor ihren Augen das Fundament für den neuen Tempel gelegt wurde, weinten sie laut. Viele andere aber schrien vor Jubel und Freude.
13 Man konnte im lauten Freudenjubel das Weinen der anderen kaum hören, so laut war das Geschrei des Volkes und der Lärm war weithin zu hören.


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Die Störung beim Tempelbau

1 Die Feinde von Juda und Benjamin erfuhren, dass die Heimkehrer für den Herrn, den Gott Israels, einen Tempel bauten.
2 Da kamen sie zu Serubbabel und den Familienoberhäuptern und sagten: Wir wollen zusammen mit euch bauen. Denn wie ihr verehren auch wir euren Gott und opfern ihm seit der Zeit des Königs Asarhaddon von Assur, der uns hierher gebracht hat.
3 Aber Serubbabel, Jeschua und die übrigen Oberhäupter der Großfamilien Israels erwiderten ihnen: Es geht nicht, dass wir mit euch zusammen unserem Gott ein Haus bauen, sondern wir allein wollen für den Herrn, den Gott Israels, bauen, wie es uns König Kyrus von Persien aufgetragen hat.
4 Da machte das Volk des Landes die Leute von Juda mutlos und schreckte sie vom Bauen ab.
5 Man bestach sogar königliche Räte gegen sie, um ihr Vorhaben zu vereiteln; das dauerte die ganze Regierungszeit des Perserkönigs Kyrus bis zur Regierung des Königs Darius von Persien.
6 Als dann Xerxes König wurde, setzten sie zu Beginn seiner Herrschaft eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem auf.
7 In der Zeit des Artaxerxes schrieb Bischlam zusammen mit Mitredat, Tabeel und seinen übrigen Amtsgenossen an den König Artaxerxes von Persien. Der Brief war ins Aramäische übersetzt und in aramäischer Schrift geschrieben.
8 Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben an den König Artaxerxes folgenden Brief gegen Jerusalem:
9 Die Absender: Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Amtsgenossen, die Richter, Gesandten, Aufseher und Verwalter, die Leute aus Erech, Babel und Susa - das sind Elamiter -
10 und die übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte Asenappar weggeführt und in den Städten von Samaria und im übrigen Gebiet jenseits des Stroms angesiedelt hat.
11 Dies ist nun eine Abschrift des Briefes, den sie an Artaxerxes schickten: An den König Artaxerxes, von deinen Knechten, den Leuten jenseits des Stroms.
12 Dem König sei gemeldet: Die Juden, die aus deiner Nähe wegzogen, sind zu uns nach Jerusalem gekommen. Sie bauen die aufrührerische und böse Stadt wieder auf; sie stellen die Mauern wieder her und sichern die Fundamente.
13 Dem König sei nun gemeldet: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut ist und ihre Mauern vollendet sind, dann entrichten die Juden keine Steuern, Abgaben und Zölle mehr. So bringt sie den Königen schließlich nur Schaden.
14 Nun ist aber das Salz des Palastes unser Salz; darum ist es nicht recht, wenn wir mit ansehen, wie der König erniedrigt wird. Deshalb senden wir dem König Nachricht:
15 Man möge in der Chronik deiner Väter nachforschen; du wirst dann in der Chronik finden und feststellen: Diese Stadt ist eine aufrührerische Stadt; sie hat Königen und Provinzen Schaden gebracht und von jeher hat man in ihr Empörung angestiftet. Deshalb ist diese Stadt ja auch zerstört worden.
16 Wir machen also den König darauf aufmerksam: Wird diese Stadt wieder aufgebaut und werden ihre Mauern vollendet, dann hast du keinen Anteil mehr am Gebiet jenseits des Stroms.


Das Verbot der Fortsetzung des Baus

17 Der König schickte folgende Erwiderung: An den Befehlshaber Rehum und den Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Genossen, die in Samaria und dem übrigen Gebiet jenseits des Stroms wohnen, meinen Gruß.
18 Das Schriftstück, das ihr an uns gesandt habt, ist mir in Übersetzung vorgelesen worden.
19 Daraufhin befahl ich nachzuforschen, und man fand: Diese Stadt hat sich von jeher gegen die Könige erhoben und in ihr gab es immer wieder Aufruhr und Empörung.
20 Mächtige Könige geboten über Jerusalem und herrschten über das ganze Gebiet jenseits des Stroms und ihnen entrichtete man Steuern, Abgaben und Zölle.
21 Gebt also Befehl, dass man jenen Männern ihr Tun verwehrt. Diese Stadt darf nicht wieder aufgebaut werden, bis weitere Anordnungen von mir ergehen.
22 Hütet euch, in dieser Sache nachlässig zu sein; sonst könnte großer Schaden zum Nachteil der Könige entstehen.
23 Sobald das Schreiben des Königs Artaxerxes vor Rehum und dem Schreiber Schimschai sowie ihren Amtsgenossen verlesen worden war, gingen diese eilends nach Jerusalem zu den Juden und hinderten sie mit Waffengewalt an ihrer Arbeit.
24 So kam die Arbeit am Gotteshaus in Jerusalem zum Stillstand und ruhte bis zum zweiten Jahr der Herrschaft des Perserkönigs Darius.


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Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten

1 Damals traten Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, auf und sprachen als Propheten zu den Juden in Juda und Jerusalem im Namen des Gottes Israels, der über ihnen wachte.
2 Daraufhin machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, an die Arbeit und nahmen den Bau des Gotteshauses in Jerusalem wieder auf. Die Propheten Gottes standen ihnen bei und unterstützten sie.
3 In dieser Zeit kamen Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai sowie ihre Amtsgenossen zu den Juden und fragten sie: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
4 Und sie fragten weiter: Wie heißen die Männer, die diesen Bau aufführen?
5 Aber über die Ältesten der Juden wachte das Auge ihres Gottes; so ließ man sie weiterarbeiten, bis ein Bericht an Darius abgegangen und die Antwort darauf zurückgekommen sei.
6 Das ist eine Abschrift des Briefes, den Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai mit seinen Amtsgenossen, den Beamten im Gebiet jenseits des Stroms, an den König Darius sandten.
7 Sie schickten ihm einen Bericht folgenden Inhalts: Dem König Darius alles Gute!
8 Dem König sei gemeldet, dass wir in der Provinz Juda das Haus des großen Gottes besichtigt haben. Die Leute bauen es mit Quadersteinen und belegen die Wände mit Holz. Sie betreiben diese Arbeit mit Eifer und sie geht unter ihren Händen gut voran.
9 Wir befragten die Ältesten: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
10 Wir fragten sie auch nach ihren Namen, um sie dir zu melden. Was wir schreiben, sind die Namen der Männer, die an ihrer Spitze stehen.
11 Sie gaben uns folgende Antwort: Wir verehren den Gott des Himmels und der Erde und bauen das Gotteshaus wieder auf, das einst viele Jahre lang hier stand; ein großer König von Israel hat es erbaut und vollendet.
12 Unsere Väter aber erzürnten den Gott des Himmels; darum gab er sie in die Hand des Chaldäers Nebukadnezzar, des Königs von Babel. Er zerstörte dieses Haus und verschleppte das Volk nach Babel.
13 Doch im ersten Jahr, als Kyrus König von Babel war, gab König Kyrus den Befehl, dieses Gotteshaus wieder aufzubauen.
14 Nebukadnezzar hatte auch die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und in den Tempel von Babel gebracht. König Kyrus ließ sie nun wieder aus dem Tempel von Babel holen und einem Mann namens Scheschbazzar übergeben, den er als Statthalter einsetzte.
15 Er sagte zu ihm: Nimm diese Geräte, zieh heim und bring sie in den Tempel zu Jerusalem! Das Gotteshaus soll an seiner alten Stelle wieder aufgebaut werden.
16 Darauf kam jener Scheschbazzar und legte die Fundamente für das Gotteshaus in Jerusalem. Seitdem baut man daran, bis jetzt; aber es ist noch nicht fertig.
17 Wenn es dem König nun recht ist, so forsche man dort in Babel in den königlichen Schatzhäusern nach, ob wirklich von König Kyrus ein Befehl vorliegt, jenes Gotteshaus in Jerusalem wieder aufzubauen. Seinen Entscheid in der Sache sende dann der König uns zu.


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Der Weiterbau mit königlicher Unterstützung

1 Auf Befehl des Königs Darius forschte man nun in den Schatzhäusern nach, dort, wo in Babel die Urkunden aufbewahrt wurden.
2 In der Festung Ekbatana in der Provinz Medien fand man eine Schriftrolle, in der geschrieben war: Beurkundung:
3 Im ersten Jahr des Königs Kyrus hat König Kyrus einen Befehl erlassen, der das Gotteshaus in Jerusalem betrifft: Das Haus soll wieder aufgebaut werden als Ort, an dem man Opfer darbringt. Seine Fundamente sollen erhalten bleiben. Seine Höhe soll sechzig Ellen betragen und seine Breite zwanzig Ellen.
4 Auf drei Lagen Quadersteinen soll eine Lage Holz kommen. Die Kosten bestreitet der königliche Hof.
5 Auch soll man die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses zurückgeben, die Nebukadnezzar aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und nach Babel gebracht hat. Alles soll wieder an seinen alten Platz in den Tempel von Jerusalem kommen und in das Gotteshaus gebracht werden.
6 Darum, Tattenai, Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und eure Amtsgenossen, die Beamten des Gebiets jenseits des Stroms: Haltet euch aus der Sache dort heraus!
7 Lasst die Arbeit an jenem Gotteshaus weitergehen! Der Statthalter der Juden und ihre Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.
8 Auch ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses unterstützen sollt: Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden, damit sie nicht aufgehalten werden.
9 Auch ist ihnen jeden Tag ohne Versäumnis zu liefern, was nach den Angaben der Priester von Jerusalem an Stieren, Widdern und Lämmern als Brandopfer für den Gott des Himmels benötigt wird, auch Weizen und Salz, Wein und Öl.
10 So mögen sie dem Gott des Himmels wohlgefällige Opfer darbringen und auch für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
11 Schließlich befehle ich: Jedem, der diesen Erlass missachtet, reiße man einen Balken aus seinem Haus und pfähle ihn auf diesem Balken; sein Haus soll wegen seines Vergehens zu einem Trümmerhaufen gemacht werden.
12 Der Gott aber, der seinen Namen dort wohnen lässt, vernichte jeden König und jedes Volk, die sich unterfangen, den Erlass zu missachten und jenes Gotteshaus in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, habe den Befehl gegeben; man befolge ihn genau.


Die Vollendung des Baus und die Tempelweihe

13 Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und ihre Amtsgenossen befolgten genau den Befehl, den der König Darius gesandt hatte,
14 und die Ältesten der Juden bauten weiter. Dank der Wirksamkeit Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos, kamen sie gut voran. Sie konnten den Bau vollenden, wie der Gott Israels es geboten und wie Kyrus und Darius sowie der Perserkönig Artaxerxes es befohlen hatten.
15 Das Gotteshaus war fertig am dritten Tag des Monats Adar, im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.
16 Die Israeliten, die Priester, die Leviten und die übrigen, die heimgekehrt waren, feierten voll Freude die Einweihung dieses Gotteshauses.
17 Bei der Einweihung des Gotteshauses brachten sie als Opfer dar: hundert Stiere, zweihundert Widder und vierhundert Lämmer, dazu als Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, entsprechend der Zahl der Stämme Israels.
18 Für den Gottesdienst in Jerusalem bestellten sie die Priester nach ihren Klassen und die Leviten nach ihren Abteilungen, wie es das Buch des Mose vorschreibt.
19 Am vierzehnten Tag des ersten Monats feierten die Heimkehrer das Pascha-Fest.
20 Jeder der Priester und Leviten hatte sich gereinigt, sodass sie alle rein waren. Die Leviten schlachteten das Paschalamm für alle Heimkehrer und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst.
21 Dieses Paschalamm aßen die Israeliten, die aus der Verbannung heimgekehrt waren, sowie alle, die sich von der Unreinheit der Völker des Landes abgesondert hatten, um mit ihnen zusammen den Herrn, den Gott Israels, zu suchen.
22 Sieben Tage lang feierten sie voll Freude das Fest der Ungesäuerten Brote. Denn der Herr hatte sie froh gemacht und ihnen das Herz des Königs von Assur zugewandt, sodass er sie bei der Arbeit am Haus Gottes, des Gottes Israels, unterstützte.