Die Psalmen
107
Das fünfte Buch
Ein Danklied der Erlösten
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig. 2 So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, / die er von den Feinden befreit hat. 3 Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, / vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden. 4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, / und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden, 5 die Hunger litten und Durst, / denen das Leben dahinschwand, 6 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss 7 und die er führte auf geraden Wegen, / sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten: 8 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen, 9 weil er die lechzende Seele gesättigt, / die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat. 10 Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, / gefangen in Elend und Eisen, 11 die den Worten Gottes getrotzt / und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten, 12 deren Herz er durch Mühsal beugte, / die stürzten und denen niemand beistand, 13 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss, 14 die er herausführte aus Dunkel und Finsternis / und deren Fesseln er zerbrach: 15 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen, 16 weil er die ehernen Tore zerbrochen, / die eisernen Riegel zerschlagen hat. 17 Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, / niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen, 18 denen vor jeder Speise ekelte, / die nahe waren den Pforten des Todes, 19 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss, 20 denen er sein Wort sandte, die er heilte / und vom Verderben befreite: 21 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen. 22 Sie sollen ihm Dankopfer weihen, / mit Jubel seine Taten verkünden. 23 Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren / und Handel trieben auf den großen Wassern, 24 die dort die Werke des Herrn bestaunten, / seine Wunder in der Tiefe des Meeres 25 - Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, / der hoch die Wogen türmte -, 26 die zum Himmel emporstiegen / und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, / sodass ihre Seele in der Not verzagte, 27 die wie Trunkene wankten und schwankten, / am Ende waren mit all ihrer Weisheit, 28 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, / die er ihren Ängsten entriss 29 - er machte aus dem Sturm ein Säuseln, / sodass die Wogen des Meeres schwiegen -, 30 die sich freuten, dass die Wogen sich legten / und er sie zum ersehnten Hafen führte: 31 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, / für sein wunderbares Tun an den Menschen. 32 Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, / ihn loben im Kreis der Alten. 33 Er machte Ströme zur dürren Wüste, / Oasen zum dürstenden Ödland, 34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe; / denn seine Bewohner waren böse. 35 Er machte die Wüste zum Wasserteich, / verdorrtes Land zu Oasen. 36 Dort siedelte er Hungernde an, / sie gründeten wohnliche Städte. 37 Sie bestellten Felder, pflanzten Reben / und erzielten reiche Ernten. 38 Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, / gab ihnen große Mengen an Vieh. 39 Dann aber wurden sie geringer an Zahl, / gebeugt unter der Last von Leid und Kummer. 40 Er goss über die Edlen Verachtung aus, / ließ sie umherirren in wegloser Wüste. 41 Die Armen hob er aus dem Elend empor / und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich. 42 Die Redlichen sehn es und freuen sich, / doch alle bösen Menschen verstummen. 43 Wer ist weise und beachtet das alles, / wer begreift die reiche Huld des Herrn?
108
Gott, Hilfe und Schutz seines Volkes
1 [Ein Lied. Ein Psalm Davids.] 2 Mein Herz ist bereit, o Gott, / mein Herz ist bereit, / ich will dir singen und spielen. Wach auf, meine Seele! / 3 Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! / Ich will das Morgenrot wecken. 4 Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, / dir vor den Nationen lobsingen. 5 Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, / deine Treue, so weit die Wolken ziehn. 6 Erheb dich über die Himmel, o Gott! / Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde. 7 Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, / damit die gerettet werden, die du so sehr liebst. 8 Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: / «Ich will triumphieren, will Sichem verteilen / und das Tal von Sukkot vermessen. 9 Mein ist Gilead, mein auch Manasse, / Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, / Juda mein Herrscherstab. 10 Doch Moab ist mein Waschbecken, / auf Edom werfe ich meinen Schuh, / ich triumphiere über das Land der Philister.» 11 Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, / wer wird mich nach Edom geleiten? 12 Gott, hast denn du uns verworfen? / Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren. 13 Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! / Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos. 14 Mit Gott werden wir Großes vollbringen; / er selbst wird unsere Feinde zertreten.
109
Bitte um Hilfe gegen erbarmungslose Feinde
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] Gott, den ich lobe, schweig doch nicht! / 2 Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, / 3 umgeben mich mit Worten voll Hass / und bekämpfen mich ohne Grund. 4 Sie befeinden mich, während ich für sie bete, / 5 sie vergelten mir Gutes mit Bösem, / mit Hass meine Liebe. 6 Sein Frevel stehe gegen ihn auf als Zeuge, / ein Ankläger trete an seine Seite. 7 Aus dem Gericht gehe er verurteilt hervor, / selbst sein Gebet werde zur Sünde. 8 Nur gering sei die Zahl seiner Tage, / sein Amt soll ein andrer erhalten. 9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden / und seine Frau zur Witwe. 10 Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, / aus den Trümmern ihres Hauses vertrieben. 11 Sein Gläubiger reiße all seinen Besitz an sich, / Fremde sollen plündern, was er erworben hat. 12 Niemand sei da, der ihm die Gunst bewahrt, / keiner, der sich der Waisen erbarmt. 13 Seine Nachkommen soll man vernichten, / im nächsten Geschlecht schon erlösche sein Name. 14 Der Herr denke an die Schuld seiner Väter, / ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter. 15 Ihre Schuld stehe dem Herrn allzeit vor Augen, / ihr Andenken lösche er aus auf Erden. 16 Denn dieser Mensch dachte nie daran, Gnade zu üben; / er verfolgte den Gebeugten und Armen / und wollte den Verzagten töten. 17 Er liebte den Fluch - der komme über ihn; / er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern. 18 Er zog den Fluch an wie ein Gewand; / der dringe wie Wasser in seinen Leib, / wie Öl in seine Glieder. 19 Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, / wie der Gürtel, der ihn allzeit umschließt. 20 So lohne der Herr es denen, die mich verklagen, / und denen, die Böses gegen mich reden. 21 Du aber, Herr und Gebieter, / handle an mir, wie es deinem Namen entspricht, / reiß mich heraus in deiner gütigen Huld! 22 Denn ich bin arm und gebeugt, / mir bebt das Herz in der Brust. 23 Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin; / sie schütteln mich wie eine Heuschrecke ab. 24 Mir wanken die Knie vom Fasten, / mein Leib nimmt ab und wird mager. 25 Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, / sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. 26 Hilf mir, Herr, mein Gott, / in deiner Huld errette mich! 27 Sie sollen erkennen, dass deine Hand dies vollbracht hat, / dass du, o Herr, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen - du wirst segnen. / Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen. 29 Meine Ankläger sollen sich bedecken mit Schmach, / wie in einen Mantel sich in Schande hüllen. 30 Ich will den Herrn preisen mit lauter Stimme, / in der Menge ihn loben. 31 Denn er steht dem Armen zur Seite, / um ihn vor falschen Richtern zu retten.
110
Die Einsetzung des priesterlichen Königs auf dem Zion
1 [Ein Psalm Davids.] So spricht der Herr zu meinem Herrn: / Setze dich mir zur Rechten / und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße. 2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: / «Herrsche inmitten deiner Feinde!» 3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht / (wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, / wie den Tau in der Frühe. 4 Der Herr hat geschworen und nie wird es ihn reuen: / «Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.» 5 Der Herr steht dir zur Seite; / er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. 6 Er hält Gericht unter den Völkern, er häuft die Toten, / die Häupter zerschmettert er weithin auf Erden. 7 Er trinkt aus dem Bach am Weg; / so kann er (von neuem) das Haupt erheben.
111
Ein Preislied auf die Wundertaten des Herrn
1 Halleluja! Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen / im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde. 2 Groß sind die Werke des Herrn, / kostbar allen, die sich an ihnen freuen. 3 Er waltet in Hoheit und Pracht, / seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer. 4 Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, / der Herr ist gnädig und barmherzig. 5 Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, / an seinen Bund denkt er auf ewig. 6 Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, / um ihm das Erbe der Völker zu geben. 7 Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, / all seine Gebote sind verlässlich. 8 Sie stehen fest für immer und ewig, / geschaffen in Treue und Redlichkeit. 9 Er gewährte seinem Volk Erlösung / und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. / Furcht gebietend ist sein Name und heilig. 10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; / alle, die danach leben, sind klug. / Sein Ruhm hat Bestand für immer.
112
Der Segen der Gottesfurcht
1 Halleluja! Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt / und sich herzlich freut an seinen Geboten. 2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land, / das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. 3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, / sein Heil hat Bestand für immer. 4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: / der Gnädige, Barmherzige und Gerechte. 5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, / der das Seine ordnet, wie es recht ist. 6 Niemals gerät er ins Wanken; / ewig denkt man an den Gerechten. 7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; / sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn. 8 Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; / denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger. 9 Reichlich gibt er den Armen, / sein Heil hat Bestand für immer; / er ist mächtig und hoch geehrt. 10 Voll Verdruss sieht es der Frevler, / er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. / Zunichte werden die Wünsche der Frevler.
113
Ein Loblied auf Gottes Hoheit und Huld
1 Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, / lobt den Namen des Herrn! 2 Der Name des Herrn sei gepriesen / von nun an bis in Ewigkeit. 3 Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang / sei der Name des Herrn gelobt. 4 Der Herr ist erhaben über alle Völker, / seine Herrlichkeit überragt die Himmel. 5 Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, / im Himmel und auf Erden, 6 ihm, der in der Höhe thront, / der hinabschaut in die Tiefe, 7 der den Schwachen aus dem Staub emporhebt / und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt? 8 Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, / bei den Edlen seines Volkes. 9 Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; / sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern. / Halleluja!
114
Ein Lobpreis auf die Befreiung Israels
1 Als Israel aus Ägypten auszog, / Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache, 2 da wurde Juda Gottes Heiligtum, / Israel das Gebiet seiner Herrschaft. 3 Das Meer sah es und floh, / der Jordan wich zurück. 4 Die Berge hüpften wie Widder, / die Hügel wie junge Lämmer. 5 Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, / und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst? 6 Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, / und ihr Hügel, wie junge Lämmer? 7 Vor dem Herrn erbebe, du Erde, / vor dem Antlitz des Gottes Jakobs, 8 der den Fels zur Wasserflut wandelt / und Kieselgestein zu quellendem Wasser.
115
Der Gott Israels und die Götter der anderen Völker
1 Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, / nicht uns, sondern deinen Namen, / in deiner Huld und Treue! 2 Warum sollen die Völker sagen: / «Wo ist denn ihr Gott?» 3 Unser Gott ist im Himmel; / alles, was ihm gefällt, das vollbringt er. 4 Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, / ein Machwerk von Menschenhand. 5 Sie haben einen Mund und reden nicht, / Augen und sehen nicht; 6 sie haben Ohren und hören nicht, / eine Nase und riechen nicht; 7 mit ihren Händen können sie nicht greifen, / mit den Füßen nicht gehen, / sie bringen keinen Laut hervor aus ihrer Kehle. 8 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, / alle, die den Götzen vertrauen. 9 Israel, vertrau auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild. 10 Haus Aaron, vertrau auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild. 11 Alle, die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn! / Er ist für euch Helfer und Schild. 12 Der Herr denkt an uns, er wird uns segnen, / er wird das Haus Israel segnen, / er wird das Haus Aaron segnen. 13 Der Herr wird alle segnen, die ihn fürchten, / segnen Kleine und Große. 14 Es mehre euch der Herr, / euch und eure Kinder. 15 Seid gesegnet vom Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat. 16 Der Himmel ist der Himmel des Herrn, / die Erde aber gab er den Menschen. 17 Tote können den Herrn nicht mehr loben, / keiner, der ins Schweigen hinabfuhr. 18 Wir aber preisen den Herrn / von nun an bis in Ewigkeit. / Halleluja!
116
Der Dank für Rettung aus Todesnot
1 Ich liebe den Herrn; / denn er hat mein lautes Flehen gehört 2 und sein Ohr mir zugeneigt / an dem Tag, als ich zu ihm rief. 3 Mich umfingen die Fesseln des Todes, / mich befielen die Ängste der Unterwelt, / mich trafen Bedrängnis und Kummer. 4 Da rief ich den Namen des Herrn an: / «Ach Herr, rette mein Leben!» 5 Der Herr ist gnädig und gerecht, / unser Gott ist barmherzig. 6 Der Herr behütet die schlichten Herzen; / ich war in Not und er brachte mir Hilfe. 7 Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! / Denn der Herr hat dir Gutes getan. 8 Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, / meine Tränen (getrocknet), / meinen Fuß (bewahrt vor) dem Gleiten. 9 So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn / im Land der Lebenden.
Ein Lied zum Dankopfer
10 Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: / Ich bin so tief gebeugt. 11 In meiner Bestürzung sagte ich: / Die Menschen lügen alle. 12 Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, / was er mir Gutes getan hat? 13 Ich will den Kelch des Heils erheben / und anrufen den Namen des Herrn. 14 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen / offen vor seinem ganzen Volk. 15 Kostbar ist in den Augen des Herrn / das Sterben seiner Frommen. 16 Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, / dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. / Du hast meine Fesseln gelöst. 17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen / und anrufen den Namen des Herrn. 18 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen / offen vor seinem ganzen Volk, 19 in den Vorhöfen am Haus des Herrn, / in deiner Mitte, Jerusalem. / Halleluja!
117
Aufruf an alle Völker zum Lob Gottes
1 Lobet den Herrn, alle Völker, / preist ihn, alle Nationen! 2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld, / die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. / Halleluja!
118
Eine Dankliturgie
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig. 2 So soll Israel sagen: / Denn seine Huld währt ewig. 3 So soll das Haus Aaron sagen: / Denn seine Huld währt ewig. 4 So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: / Denn seine Huld währt ewig. 5 In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; / der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht. 6 Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. / Was können Menschen mir antun? 7 Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; / ich aber schaue auf meine Hasser herab. 8 Besser, sich zu bergen beim Herrn, / als auf Menschen zu bauen. 9 Besser, sich zu bergen beim Herrn, / als auf Fürsten zu bauen. 10 Alle Völker umringen mich; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn. 11 Sie umringen, ja, sie umringen mich; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn. 12 Sie umschwirren mich wie Bienen, / wie ein Strohfeuer verlöschen sie; / ich wehre sie ab im Namen des Herrn. 13 Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; / der Herr aber hat mir geholfen. 14 Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; / er ist für mich zum Retter geworden. 15 Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: / «Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht! 16 Die Rechte des Herrn ist erhoben, / die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!» 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben, / um die Taten des Herrn zu verkünden. 18 Der Herr hat mich hart gezüchtigt, / doch er hat mich nicht dem Tod übergeben. 19 Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, / damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken. 20 Das ist das Tor zum Herrn, / nur Gerechte treten hier ein. 21 Ich danke dir, dass du mich erhört hast; / du bist für mich zum Retter geworden. 22 Der Stein, den die Bauleute verwarfen, / er ist zum Eckstein geworden. 23 Das hat der Herr vollbracht, / vor unseren Augen geschah dieses Wunder. 24 Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; / wir wollen jubeln und uns an ihm freuen. 25 Ach, Herr, bring doch Hilfe! / Ach, Herr, gib doch Gelingen! 26 Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. / Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. / 27 Gott, der Herr, erleuchte uns. Mit Zweigen in den Händen / schließt euch zusammen zum Reigen / bis zu den Hörnern des Altars! 28 Du bist mein Gott, dir will ich danken; / mein Gott, dich will ich rühmen. 29 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig.
119
Ein Lobgesang auf Gottes Wort
(Alef)
1 Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, / die leben nach der Weisung des Herrn. 2 Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen / und ihn suchen von ganzem Herzen, 3 die kein Unrecht tun / und auf seinen Wegen gehn. 4 Du hast deine Befehle gegeben, / damit man sie genau beachtet. 5 Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, / deinen Gesetzen zu folgen! 6 Dann werde ich niemals scheitern, / wenn ich auf all deine Gebote schaue. 7 Mit lauterem Herzen will ich dir danken, / wenn ich deine gerechten Urteile lerne. 8 Deinen Gesetzen will ich immer folgen. / Lass mich doch niemals im Stich!
(Bet)
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? / Wenn er sich hält an dein Wort. 10 Ich suche dich von ganzem Herzen. / Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! 11 Ich berge deinen Spruch im Herzen, / damit ich gegen dich nicht sündige. 12 Gepriesen seist du, Herr. / Lehre mich deine Gesetze! 13 Mit meinen Lippen verkünde ich / alle Urteile deines Mundes. 14 Nach deinen Vorschriften zu leben / freut mich mehr als großer Besitz. 15 Ich will nachsinnen über deine Befehle / und auf deine Pfade schauen. 16 Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, / dein Wort will ich nicht vergessen.
(Gimel)
17 Tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! / Dann will ich dein Wort befolgen. 18 Öffne mir die Augen / für das Wunderbare an deiner Weisung! 19 Ich bin nur Gast auf Erden. / Verbirg mir nicht deine Gebote! 20 In Sehnsucht nach deinem Urteil / verzehrt sich allezeit meine Seele. 21 Du drohst den Stolzen. / Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten. 22 Nimm von mir Schmach und Verachtung! / Denn was du vorschreibst, befolge ich. 23 Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: / dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze. 24 Deine Vorschriften machen mich froh; / sie sind meine Berater.
(Dalet)
25 Meine Seele klebt am Boden. / Durch dein Wort belebe mich! 26 Ich habe dir mein Geschick erzählt und du erhörtest mich. / Lehre mich deine Gesetze! 27 Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, / dann will ich nachsinnen über deine Wunder. 28 Meine Seele zerfließt vor Kummer. / Richte mich auf durch dein Wort! 29 Halte mich fern vom Weg der Lüge; / begnade mich mit deiner Weisung! 30 Ich wählte den Weg der Wahrheit; / nach deinen Urteilen hab ich Verlangen. 31 Ich halte an deinen Vorschriften fest. / Herr, lass mich niemals scheitern! 32 Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, / denn mein Herz machst du weit.
(He)
33 Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! / Ich will ihn einhalten bis ans Ende. 34 Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge / und mich an sie halte aus ganzem Herzen. 35 Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! / Ich habe an ihm Gefallen. 36 Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, / doch nicht der Habgier! 37 Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; / durch dein Wort belebe mich! 38 Erfülle deinem Knecht die Verheißung, / die allen gilt, die dich fürchten und ehren. 39 Wende die Schande ab, vor der mir graut; / denn deine Entscheide sind gut. 40 Nach deinen Befehlen hab ich Verlangen. / Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit!
(Waw)
41 Herr, deine Huld komme auf mich herab / und deine Hilfe, wie du es verheißen hast. 42 Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; / denn ich vertraue auf dein Wort. 43 Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! / Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide. 44 Ich will deiner Weisung beständig folgen, / auf immer und ewig. 45 Dann schreite ich aus auf freier Bahn; / denn ich frage nach deinen Befehlen. 46 Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen / und mich nicht vor ihnen schämen. 47 An deinen Geboten habe ich meine Freude, / ich liebe sie von Herzen. 48 Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; / nachsinnen will ich über deine Gesetze.
(Sajin)
49 Denk an das Wort für deinen Knecht, / durch das du mir Hoffnung gabst. 50 Das ist mein Trost im Elend: / Deine Verheißung spendet mir Leben. 51 Frech verhöhnen mich die Stolzen; / ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung. 52 Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, / Herr, dann bin ich getröstet. 53 Zorn packt mich wegen der Frevler, / weil sie deine Weisung missachten. 54 Zum Lobgesang wurden mir deine Gesetze / im Haus meiner Pilgerschaft. 55 In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; / ich will deine Weisung beachten. 56 Deine Befehle zu befolgen / ist das Glück, das mir zufiel.
(Chet)
57 Mein Anteil ist der Herr; / ich habe versprochen, dein Wort zu beachten. 58 Ich suche deine Gunst von ganzem Herzen. / Sei mir gnädig nach deiner Verheißung! 59 Ich überdenke meine Wege, / zu deinen Vorschriften lenke ich meine Schritte. 60 Ich eile und säume nicht, / deine Gebote zu halten. 61 Auch wenn mich die Stricke der Frevler fesseln, / vergesse ich deine Weisung nicht. 62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen / wegen deiner gerechten Entscheide. 63 Ich bin ein Freund all derer, die dich fürchten und ehren, / und aller, die deine Befehle befolgen. 64 Von deiner Güte, Herr, ist die Erde erfüllt. / Lehre mich deine Gesetze!
(Tet)
65 Du hast deinem Knecht Gutes erwiesen, / o Herr, nach deinem Wort. 66 Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil! / Ich vertraue auf deine Gebote. 67 Ehe ich gedemütigt wurde, ging mein Weg in die Irre; / nun aber halte ich mich an deine Verheißung. 68 Du bist gut und wirkst Gutes. / Lehre mich deine Gesetze! 69 Stolze verbreiten über mich Lügen, / ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Befehle. 70 Abgestumpft und satt ist ihr Herz, / ich aber ergötze mich an deiner Weisung. 71 Dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; / denn so lernte ich deine Gesetze. 72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, / mehr als große Mengen von Gold und Silber.
(Jod)
73 Deine Hände haben mich gemacht und geformt. / Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne. 74 Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; / denn ich warte auf dein Wort. 75 Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; / du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst. 76 Tröste mich in deiner Huld, / wie du es deinem Knecht verheißen hast. 77 Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; / denn deine Weisung macht mich froh. 78 Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! / Ich aber sinne nach über deine Befehle. 79 Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren / und die deine Vorschriften kennen. 80 Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; / dann werde ich nicht zuschanden.
(Kaf)
81 Nach deiner Hilfe sehnt sich meine Seele; / ich warte auf dein Wort. 82 Meine Augen sehnen sich nach deiner Verheißung, / sie fragen: Wann wirst du mich trösten? 83 Ich bin wie ein Schlauch voller Risse, / doch deine Gesetze habe ich nicht vergessen. 84 Wie viele Tage noch bleiben deinem Knecht? / Wann wirst du meine Verfolger richten? 85 Stolze stellen mir Fallen, / sie handeln nicht nach deiner Weisung. 86 Zuverlässig sind all deine Gebote. / Zu Unrecht verfolgt man mich. Komm mir zu Hilfe! 87 Fast hätte man mich von der Erde ausgetilgt; / dennoch halte ich fest an deinen Befehlen. 88 In deiner großen Huld lass mich leben / und ich will beachten, was dein Mund mir gebietet.
(Lamed)
89 Herr, dein Wort bleibt auf ewig, / es steht fest wie der Himmel. 90 Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht; / du hast die Erde gegründet, sie bleibt bestehen. 91 Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute / und dir ist alles dienstbar. 92 Wäre nicht dein Gesetz meine Freude, / ich wäre zugrunde gegangen in meinem Elend. 93 Nie will ich deine Befehle vergessen; / denn durch sie schenkst du mir Leben. 94 Ich bin dein, errette mich! / Ich frage nach deinen Befehlen. 95 Frevler lauern mir auf, um mich zu vernichten; / doch mein Sinn achtet auf das, was du gebietest. 96 Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; / doch dein Gebot kennt keine Schranken.
(Mem)
97 Wie lieb ist mir deine Weisung; / ich sinne über sie nach den ganzen Tag. 98 Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; / denn immer ist es mir nahe. 99 Ich wurde klüger als all meine Lehrer; / denn über deine Vorschriften sinne ich nach. 100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten; / denn ich beachte deine Befehle. 101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; / denn ich will dein Wort befolgen. 102 Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, / du hast mich ja selbst unterwiesen. 103 Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, / süßer als Honig für meinen Mund. 104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, / darum hasse ich alle Pfade der Lüge.
(Nun)
105 Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, / ein Licht für meine Pfade. 106 Ich tat einen Schwur und ich will ihn halten: / Ich will deinen gerechten Entscheidungen folgen. 107 Herr, ganz tief bin ich gebeugt. / Durch dein Wort belebe mich! 108 Herr, nimm mein Lobopfer gnädig an / und lehre mich deine Entscheide! 109 Mein Leben ist ständig in Gefahr, / doch ich vergesse nie deine Weisung. 110 Frevler legen mir Schlingen, / aber ich irre nicht ab von deinen Befehlen. 111 Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; / denn sie sind die Freude meines Herzens. 112 Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen / bis ans Ende und ewig.
(Samech)
113 Zwiespältige Menschen sind mir von Grund auf verhasst, / doch dein Gesetz ist mir lieb. 114 Du bist mein Schutz und mein Schild, / ich warte auf dein Wort. 115 Weicht zurück von mir, ihr Bösen! / Ich will die Gebote meines Gottes befolgen. 116 Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. / Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern! 117 Gib mir Halt, dann finde ich Rettung; / immer will ich auf deine Gesetze schauen. 118 Alle, die sich von deinen Gesetzen entfernen, verwirfst du; / denn ihr Sinnen und Trachten ist Lüge. 119 Alle Frevler im Land sind für dich wie Schlacken, / darum liebe ich, was du gebietest. 120 Aus Ehrfurcht vor dir erschauert mein Leib, / vor deinen Urteilen empfinde ich heilige Scheu.
(Ajin)
121 Ich tue, was recht und gerecht ist. / Gib mich meinen Bedrückern nicht preis! 122 Verbürg dich für das Wohl deines Knechtes, / damit die Stolzen mich nicht unterdrücken. 123 Meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, / nach deiner gerechten Verheißung. 124 Handle an deinem Knecht nach deiner Huld / und lehre mich deine Gesetze! 125 Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht, / damit ich verstehe, was du gebietest. 126 Herr, es ist Zeit zu handeln; / man hat dein Gesetz gebrochen. 127 Darum liebe ich deine Gebote / mehr als Rotgold und Weißgold. 128 Darum lebe ich genau nach deinen Befehlen; / ich hasse alle Pfade der Lüge.
(Pe)
129 Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert; / darum bewahrt sie mein Herz. 130 Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, / den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht. 131 Weit öffne ich meinen Mund / und lechze nach deinen Geboten; / denn nach ihnen hab ich Verlangen. 132 Wende dich mir zu, sei mir gnädig, / wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben. 133 Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast. / Lass kein Unrecht über mich herrschen! 134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen; / dann will ich deine Befehle halten. 135 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht / und lehre mich deine Gesetze! 136 Tränenbäche strömen aus meinen Augen, / weil man dein Gesetz nicht befolgt.
(Zade)
137 Herr, du bist gerecht / und deine Entscheide sind richtig. 138 Du hast deine Vorschriften erlassen in Gerechtigkeit / und in großer Treue. 139 Der Eifer für dich verzehrt mich; / denn meine Gegner vergessen deine Worte. 140 Deine Worte sind rein und lauter; / dein Knecht hat sie lieb. 141 Ich bin gering und verachtet, / doch ich vergesse nie deine Befehle. 142 Deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, / deine Weisung ist Wahrheit. 143 Mich trafen Not und Bedrängnis, / doch deine Gebote machen mich froh. 144 Deine Vorschriften sind auf ewig gerecht. / Gib mir Einsicht, damit ich lebe.
(Qof)
145 Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; / deine Gesetze will ich halten. 146 Ich rufe zu dir; errette mich, / dann will ich deinen Vorschriften folgen. 147 Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; / ich warte auf dein Wort. 148 Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; / denn ich sinne nach über deine Verheißung. 149 Höre auf meine Stimme in deiner Huld; / belebe mich, Herr, durch deine Entscheide! 150 Mir nähern sich tückische Verfolger; / sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt. 151 Doch du bist nahe, Herr, / und alle deine Gebote sind Wahrheit. 152 Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, / dass du sie für ewig bestimmt hast.
(Resch)
153 Sieh mein Elend an und rette mich; / denn ich habe deine Weisung nicht vergessen. 154 Verschaff mir Recht und erlöse mich; / nach deiner Weisung erhalte mein Leben! 155 Fern bleibt den Frevlern das Heil; / denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen. 156 Herr, groß ist dein Erbarmen; / durch deine Entscheide belebe mich! 157 Viele verfolgen und quälen mich, / doch von deinen Vorschriften weich ich nicht ab. 158 Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, / weil sie dein Wort nicht befolgen. 159 Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; / Herr, in deiner Huld belebe mich! 160 Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, / deine gerechten Urteile haben alle auf ewig Bestand.
(Schin)
161 Fürsten verfolgen mich ohne Grund, / doch mein Herz fürchtet nur dein Wort. 162 Ich freue mich über deine Verheißung / wie einer, der reiche Beute gemacht hat. 163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel, / doch deine Weisung habe ich lieb. 164 Siebenmal am Tag singe ich dein Lob / wegen deiner gerechten Entscheide. 165 Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; / es trifft sie kein Unheil. 166 Herr, ich hoffe auf deine Hilfe / und befolge deine Gebote. 167 Meine Seele beachtet, was du gebietest, / und liebt es von Herzen. 168 Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; / denn alle meine Wege (liegen offen) vor dir.
(Taw)
169 Herr, zu dir dringe mein Rufen. / Gib mir Einsicht, getreu deinem Wort! 170 Mein Flehen komme vor dein Angesicht. / Reiß mich heraus getreu deiner Verheißung! 171 Meine Lippen sollen überströmen von Lobpreis; / denn du lehrst mich deine Gesetze. 172 Meine Zunge soll deine Verheißung besingen; / denn deine Gebote sind alle gerecht. 173 Deine Hand sei bereit, mir zu helfen; / denn ich habe mir deine Befehle erwählt. 174 Ich sehne mich, Herr, nach deiner Hilfe / und deine Weisung macht mich froh. 175 Lass meine Seele leben, damit sie dich preisen kann. / Deine Entscheidungen mögen mir helfen. 176 Ich bin verirrt wie ein verlorenes Schaf. / Suche deinen Knecht! / Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
120
Ein Hilferuf gegen Verleumder
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich rief zum Herrn in meiner Not / und er hat mich erhört. 2 Herr, rette mein Leben vor Lügnern, / rette es vor falschen Zungen! 3 Was soll er dir tun, was alles dir antun, / du falsche Zunge? 4 Scharfe Pfeile von Kriegerhand / und glühende Ginsterkohlen dazu. 5 Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin / und bei den Zelten von Kedar wohnen muss! 6 Ich muss schon allzu lange wohnen / bei Leuten, die den Frieden hassen. 7 Ich verhalte mich friedlich; / doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.
121
Der Wächter Israels
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: / Woher kommt mir Hilfe? 2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat. 3 Er lässt deinen Fuß nicht wanken; / er, der dich behütet, schläft nicht. 4 Nein, der Hüter Israels / schläft und schlummert nicht. 5 Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; / er steht dir zur Seite. 6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden / noch der Mond in der Nacht. 7 Der Herr behüte dich vor allem Bösen, / er behüte dein Leben. 8 Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, / von nun an bis in Ewigkeit.
122
Ein Lied zur Wallfahrt nach Jerusalem
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Ich freute mich, als man mir sagte: / «Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.» 2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: / 3 Jerusalem, du starke Stadt, / dicht gebaut und fest gefügt. 4 Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, / wie es Israel geboten ist, / den Namen des Herrn zu preisen. 5 Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, / die Throne des Hauses David. 6 Erbittet für Jerusalem Frieden! / Wer dich liebt, sei in dir geborgen. 7 Friede wohne in deinen Mauern, / in deinen Häusern Geborgenheit. 8 Wegen meiner Brüder und Freunde / will ich sagen: In dir sei Friede. 9 Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, / will ich dir Glück erflehen.
123
Aufblick zu Gott
1 [Ein Wallfahrtslied.] Ich erhebe meine Augen zu dir, / der du hoch im Himmel thronst. 2 Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, / wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, / bis er uns gnädig ist. 3 Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! / Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter, 4 übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, / von der Verachtung der Stolzen.
124
Israels Dank für die Befreiung
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt / - so soll Israel sagen -, 2 hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, / als sich gegen uns Menschen erhoben, 3 dann hätten sie uns lebendig verschlungen, / als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. 4 Dann hätten die Wasser uns weggespült, / hätte sich über uns ein Wildbach ergossen. 5 Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, / die wilden und wogenden Wasser. 6 Gelobt sei der Herr, / der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ. 7 Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; / das Netz ist zerrissen und wir sind frei. 8 Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, / der Himmel und Erde gemacht hat.
125
Gott, der Beschützer seines Volkes
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, / der niemals wankt, der ewig bleibt. 2 Wie Berge Jerusalem rings umgeben, / so ist der Herr um sein Volk von nun an auf ewig. 3 Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, / damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift. 4 Herr, tu Gutes den Guten, / den Menschen mit redlichem Herzen! 5 Doch wer auf krumme Wege abbiegt, / den jage, Herr, samt den Frevlern davon! / Frieden über Israel!
126
Tränen und Jubel
1 [Ein Wallfahrtslied.] Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, / da waren wir alle wie Träumende. 2 Da war unser Mund voll Lachen / und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: / «Der Herr hat an ihnen Großes getan.» 3 Ja, Großes hat der Herr an uns getan. / Da waren wir fröhlich. 4 Wende doch, Herr, unser Geschick, / wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. 5 Die mit Tränen säen, / werden mit Jubel ernten. 6 Sie gehen hin unter Tränen / und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel / und bringen ihre Garben ein.
127
Die Mühe des Menschen und der Segen Gottes
1 [Ein Wallfahrtslied Salomos.] Wenn nicht der Herr das Haus baut, / müht sich jeder umsonst, der daran baut.Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, / wacht der Wächter umsonst. 2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht / und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; / denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. 3 Kinder sind eine Gabe des Herrn, / die Frucht des Leibes ist sein Geschenk. 4 Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, / so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. 5 Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! / Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
128
Haussegen
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt / und der auf seinen Wegen geht! 2 Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; / wohl dir, es wird dir gut ergehn. 3 Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau / drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder / rings um deinen Tisch. 4 So wird der Mann gesegnet, / der den Herrn fürchtet und ehrt. 5 Es segne dich der Herr vom Zion her. / Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen 6 und die Kinder deiner Kinder sehn. / Frieden über Israel!
129
Hoffnung in der Bedrängnis
1 [Ein Wallfahrtslied.] Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf / - so soll Israel sagen -, 2 sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, / doch sie konnten mich nicht bezwingen. 3 Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, / ihre langen Furchen gezogen. 4 Doch der Herr ist gerecht, / er hat die Stricke der Frevler zerhauen. 5 Beschämt sollen alle weichen, / alle, die Zion hassen. 6 Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, / das verdorrt, noch bevor man es ausreißt. 7 Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, / kein Garbenbinder den Arm. 8 Keiner, der vorübergeht, wird sagen: / «Der Segen des Herrn sei mit euch.» - / Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.
130
Bitte in tiefer Not
1 [Ein Wallfahrtslied.] Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: / 2 Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, / achte auf mein lautes Flehen! 3 Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, / Herr, wer könnte bestehen? 4 Doch bei dir ist Vergebung, / damit man in Ehrfurcht dir dient. 5 Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, / ich warte voll Vertrauen auf sein Wort. 6 Meine Seele wartet auf den Herrn / mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen / 7 soll Israel harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, / bei ihm ist Erlösung in Fülle. 8 Ja, er wird Israel erlösen / von all seinen Sünden.
131
Der Frieden in Gott
1 [Ein Wallfahrtslied.] Herr, mein Herz ist nicht stolz, / nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen, / die mir zu wunderbar und zu hoch sind. 2 Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; / wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir. 3 Israel, harre auf den Herrn / von nun an bis in Ewigkeit!
132
Die Erwählung Davids und des Zion
1 [Ein Wallfahrtslied.] O Herr, denk an David, / denk an all seine Mühen, 2 wie er dem Herrn geschworen, / dem starken Gott Jakobs gelobt hat: 3 «Nicht will ich mein Zelt betreten / noch mich zur Ruhe betten, 4 nicht Schlaf den Augen gönnen / noch Schlummer den Lidern, 5 bis ich eine Stätte finde für den Herrn, / eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.» 6 Wir hörten von seiner Lade in Efrata, / fanden sie im Gefilde von Jíar. 7 Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung / und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße! 8 Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, / du und deine machtvolle Lade! 9 Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit / und deine Frommen sollen jubeln. 10 Weil David dein Knecht ist, / weise deinen Gesalbten nicht ab! 11 Der Herr hat David geschworen, / einen Eid, den er niemals brechen wird: «Einen Spross aus deinem Geschlecht / will ich setzen auf deinen Thron. 12 Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, / mein Zeugnis, das ich sie lehre, dann sollen auch ihre Söhne / auf deinem Thron sitzen für immer.» 13 Denn der Herr hat den Zion erwählt, / ihn zu seinem Wohnsitz erkoren: 14 «Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; / hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren. 15 Zions Nahrung will ich reichlich segnen, / mit Brot seine Armen sättigen. 16 Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, / seine Frommen sollen jauchzen und jubeln. 17 Dort lasse ich Davids Macht erstarken / und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf. 18 Ich bedecke seine Feinde mit Schande; / doch auf ihm erglänzt seine Krone.»
133
Ein Lob der brüderlichen Eintracht
1 [Ein Wallfahrtslied Davids.] Seht doch, wie gut und schön ist es, / wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen. 2 Das ist wie köstliches Salböl, / das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart, / das auf sein Gewand hinabfließt. 3 Das ist wie der Tau des Hermon, / der auf den Berg Zion niederfällt. Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
134
Nächtliches Loblied im Tempel
1 [Ein Wallfahrtslied.] Wohlan, nun preiset den Herrn, / all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Haus des Herrn, / zu nächtlicher Stunde. 2 Erhebt eure Hände zum Heiligtum / und preist den Herrn! 3 Es segne dich der Herr vom Zion her, / (der Herr,) der Himmel und Erde gemacht hat.
135
Loblied auf Gottes Wirken in Schöpfung und Geschichte
1 Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, / lobt ihn, ihr Knechte des Herrn, 2 die ihr steht im Haus des Herrn, / in den Vorhöfen am Haus unsres Gottes. 3 Lobt den Herrn, denn der Herr ist gütig. / Singt und spielt seinem Namen, denn er ist freundlich. 4 Der Herr hat sich Jakob erwählt, / Israel wurde sein Eigentum. 5 Ja, das weiß ich: Groß ist der Herr, / unser Herr ist größer als alle Götter. 6 Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er,/ im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen. 7 Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, / er lässt es blitzen und regnen, / aus seinen Kammern holt er den Sturmwind hervor. 8 Er erschlug Ägyptens Erstgeburt, / bei Menschen und beim Vieh. 9 Gegen dich, Ägypten, sandte er Zeichen und Wunder, / gegen den Pharao und all seine Knechte. 10 Er schlug viele Völker nieder / und tötete mächtige Könige: 11 Sihon, den König der Amoriter, / Og, den König von Baschan, / und alle Reiche Kanaans. 12 Ihr Land gab er Israel zum Erbe, / zum Erbe Israel, seinem Volk. 13 Herr, dein Name währt ewig, / das Gedenken an dich, Herr, dauert von Geschlecht zu Geschlecht. 14 Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; / er hat mit seinen Knechten Mitleid. 15 Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, / ein Machwerk von Menschenhand. 16 Sie haben einen Mund und reden nicht, / Augen und sehen nicht; 17 sie haben Ohren und hören nicht; / auch ist kein Hauch in ihrem Mund. 18 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, / alle, die den Götzen vertrauen. 19 Haus Israel, preise den Herrn! / Haus Aaron, preise den Herrn! 20 Haus Levi, preise den Herrn! / Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn! 21 Gepriesen sei der Herr auf Zion, / er, der thront in Jerusalem. / Halleluja!
136
Danklitanei für Gottes ewige Huld
1 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, / denn seine Huld währt ewig! 2 Dankt dem Gott aller Götter, / denn seine Huld währt ewig! 3 Dankt dem Herrn aller Herren, / denn seine Huld währt ewig! 4 Der allein große Wunder tut, / denn seine Huld währt ewig, 5 der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, / denn seine Huld währt ewig, 6 der die Erde über den Wassern gegründet hat, / denn seine Huld währt ewig, 7 der die großen Leuchten gemacht hat, / denn seine Huld währt ewig, 8 die Sonne zur Herrschaft über den Tag, / denn seine Huld währt ewig, 9 Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht, / denn seine Huld währt ewig. 10 Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, / denn seine Huld währt ewig, 11 und Israel herausführte aus ihrer Mitte, / denn seine Huld währt ewig, 12 mit starker Hand und erhobenem Arm, / denn seine Huld währt ewig, 13 der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, / denn seine Huld währt ewig, 14 und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, / denn seine Huld währt ewig, 15 und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, / denn seine Huld währt ewig. 16 Der sein Volk durch die Wüste führte, / denn seine Huld währt ewig, 17 der große Könige schlug, / denn seine Huld währt ewig, 18 und mächtige Könige tötete, / denn seine Huld währt ewig, 19 Sihon, den König der Amoriter, / denn seine Huld währt ewig, 20 und Og, den König von Baschan, / denn seine Huld währt ewig, 21 und der ihr Land zum Erbe gab, / denn seine Huld währt ewig, 22 der es Israel gab, seinem Knecht, / denn seine Huld währt ewig. 23 Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, / denn seine Huld währt ewig, 24 und uns den Feinden entriss, / denn seine Huld währt ewig, 25 der allen Geschöpfen Nahrung gibt, / denn seine Huld währt ewig. 26 Dankt dem Gott des Himmels, / denn seine Huld währt ewig.
137
Heimweh nach dem Zion in der Verbannung
1 An den Strömen von Babel, / da saßen wir und weinten, / wenn wir an Zion dachten. 2 Wir hängten unsere Harfen / an die Weiden in jenem Land. 3 Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, / unsere Peiniger forderten Jubel: / «Singt uns Lieder vom Zion!» 4 Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, / fern, auf fremder Erde? 5 Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, / dann soll mir die rechte Hand verdorren. 6 Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, / wenn ich an dich nicht mehr denke, / wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe. 7 Herr, vergiss den Söhnen Edoms nicht den Tag von Jerusalem; / sie sagten: «Reißt nieder, bis auf den Grund reißt es nieder!» 8 Tochter Babel, du Zerstörerin! / Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns getan hast! 9 Wohl dem, der deine Kinder packt / und sie am Felsen zerschmettert!
138
Dank für Gottes Hilfe
1 [Von David.] Ich will dir danken aus ganzem Herzen, / dir vor den Engeln singen und spielen; 2 ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel / hin und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, / deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht. 3 Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; / du gabst meiner Seele große Kraft. 4 Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, / wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen. 5 Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; / denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn. 6 Ja, der Herr ist erhaben; / doch er schaut auf die Niedrigen / und die Stolzen erkennt er von fern. 7 Gehe ich auch mitten durch große Not: / du erhältst mich am Leben. Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde / und deine Rechte hilft mir. 8 Der Herr nimmt sich meiner an. / Herr, deine Huld währt ewig. / Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!
139
Der Mensch vor dem allwissenden Gott
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. / 2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. / Von fern erkennst du meine Gedanken. 3 Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; / du bist vertraut mit all meinen Wegen. 4 Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - / du, Herr, kennst es bereits. 5 Du umschließt mich von allen Seiten / und legst deine Hand auf mich. 6 Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, / zu hoch, ich kann es nicht begreifen. 7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, / wohin mich vor deinem Angesicht flüchten? 8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; / bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. 9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots / und lasse mich nieder am äußersten Meer, 10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen / und deine Rechte mich fassen. 11 Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, / statt Licht soll Nacht mich umgeben», / 12 auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,die Nacht würde leuchten wie der Tag, / die Finsternis wäre wie Licht. 13 Denn du hast mein Inneres geschaffen, / mich gewoben im Schoß meiner Mutter. 14 Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. / Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke. 15 Als ich geformt wurde im Dunkeln, / kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, / waren meine Glieder dir nicht verborgen. 16 Deine Augen sahen, wie ich entstand, / in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, / als noch keiner von ihnen da war. 17 Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, / wie gewaltig ist ihre Zahl! 18 Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. / Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir. 19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! / Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir! 20 Sie reden über dich voll Tücke / und missbrauchen deinen Namen. 21 Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen, / die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben? 22 Ich hasse sie mit glühendem Hass; / auch mir sind sie zu Feinden geworden. 23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, / prüfe mich und erkenne mein Denken! 24 Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, / und leite mich auf dem altbewährten Weg!
140
Hilferuf zu Gott, dem Anwalt des Armen
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] 2 Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, / vor gewalttätigen Leuten schütze mich! 3 Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, / jeden Tag schüren sie Streit. 4 Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen / und hinter den Lippen Gift wie die Nattern. [Sela] 5 Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, / vor gewalttätigen Leuten schütze mich, / die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen. 6 Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, / Böse spannen ein Netz aus, / stellen mir Fallen am Wegrand. [Sela] 7 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. / Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen! 8 Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, / du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes. 9 Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, / lass seine Pläne nicht gelingen! [Sela] 10 Die mich umzingeln, sollen das Haupt nicht erheben; / die Bosheit ihrer Lippen treffe sie selbst. 11 Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen, / er stürze sie hinab in den Abgrund, / sodass sie nie wieder aufstehn. 12 Der Verleumder soll nicht bestehen im Land, / den Gewalttätigen treffe das Unglück Schlag auf Schlag. 13 Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, / er verhilft den Gebeugten zum Recht. 14 Deinen Namen preisen nur die Gerechten; / vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.
141
Bitte um Bewahrung vor Sünde
1 [Ein Psalm Davids.] Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; / höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe. 2 Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; / als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe. 3 Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, / eine Wehr vor das Tor meiner Lippen! 4 Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, / dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. / Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten. 5 Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: / Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt; da wird sich mein Haupt nicht sträuben. / Ist er in Not, will ich stets für ihn beten. 6 Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, / sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist. 7 Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, / so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt. 8 Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; / bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus! 9 Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, / vor den Fallen derer, die Unrecht tun! 10 Die Frevler sollen sich in ihren eigenen Netzen fangen, / während ich heil entkomme.
142
Hilferuf in schwerer Bedrängnis
1 [Ein Weisheitslied Davids, als er in der Höhle war. Ein Gebet.] 2 Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, / laut flehe ich zum Herrn um Gnade. 3 Ich schütte vor ihm meine Klagen aus, / eröffne ihm meine Not. 4 Wenn auch mein Geist in mir verzagt, / du kennst meinen Pfad. Auf dem Weg, den ich gehe, / legten sie mir Schlingen. 5 Ich blicke nach rechts und schaue aus, / doch niemand ist da, der mich beachtet. Mir ist jede Zuflucht genommen, / niemand fragt nach meinem Leben. 6 Herr, ich schreie zu dir, / ich sage: Meine Zuflucht bist du, / mein Anteil im Land der Lebenden. 7 Vernimm doch mein Flehen; / denn ich bin arm und elend. Meinen Verfolgern entreiß mich; / sie sind viel stärker als ich. 8 Führe mich heraus aus dem Kerker, / damit ich deinen Namen preise. Die Gerechten scharen sich um mich, / weil du mir Gutes tust.
143
Gebet um Kraft und Hilfe gegen Feinde
1 [Ein Psalm Davids.] Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen; / in deiner Treue erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit! 2 Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; / denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir. 3 Der Feind verfolgt mich, tritt mein Leben zu Boden, / er lässt mich in der Finsternis wohnen wie längst Verstorbene. 4 Mein Geist verzagt in mir, / mir erstarrt das Herz in der Brust. 5 Ich denke an die vergangenen Tage, / sinne nach über all deine Taten, / erwäge das Werk deiner Hände. 6 Ich breite die Hände aus (und bete) zu dir; / meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. [Sela] 7 Herr, erhöre mich bald, / denn mein Geist wird müde; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, / damit ich nicht werde wie Menschen, die längst begraben sind. 8 Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; / denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; / denn ich erhebe meine Seele zu dir. 9 Herr, entreiß mich den Feinden! / Zu dir nehme ich meine Zuflucht. 10 Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. / Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad. 11 Um deines Namens willen, Herr, erhalt mich am Leben, / führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit! 12 Vertilge in deiner Huld meine Feinde, / lass all meine Gegner untergehn! / Denn ich bin dein Knecht.
144
Danklied auf das Glück des Gottesvolkes
1 [Von David] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, / der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg. 2 Du bist meine Huld und Burg, / meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue. / Er macht mir Völker untertan. 3 Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, / des Menschen Kind, dass du es beachtest? 4 Der Mensch gleicht einem Hauch, / seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten. 5 Herr, neig deinen Himmel und steig herab, / rühre die Berge an, sodass sie rauchen. 6 Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, / schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin! 7 Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; / reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, / aus der Hand der Fremden! 8 Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, / Meineide schwört ihre Rechte. 9 Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, / auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen, 10 der du den Königen den Sieg verleihst / und David, deinen Knecht, errettest. Vor dem bösen Schwert 11 errette mich, / entreiß mich der Hand der Fremden! Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, / Meineide schwört ihre Rechte. 12 Unsre Söhne seien wie junge Bäume, / hoch gewachsen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie schlanke Säulen, / die geschnitzt sind für den Tempel. 13 Unsre Speicher seien gefüllt, / überquellend von vielerlei Vorrat; unsre Herden mögen sich tausendfach mehren, / vieltausendfach auf unsren Fluren. 14 Unsre Kühe mögen tragen, ohne zu verwerfen und ohne Unfall; / kein Wehgeschrei werde laut auf unsern Straßen. 15 Wohl dem Volk, dem es so ergeht, / glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!
145
Lobpreis der Größe und Güte Gottes
1 [Ein Loblied Davids.] Ich will dich rühmen, mein Gott und König, / und deinen Namen preisen immer und ewig; 2 ich will dich preisen Tag für Tag / und deinen Namen loben immer und ewig. 3 Groß ist der Herr und hoch zu loben, / seine Größe ist unerforschlich. 4 Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke / und erzähle von deinen gewaltigen Taten. 5 Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; / ich will deine Wunder besingen. 6 Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; / ich will von deinen großen Taten berichten. 7 Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken / und über deine Gerechtigkeit jubeln. 8 Der Herr ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Gnade. 9 Der Herr ist gütig zu allen, / sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. 10 Danken sollen dir, Herr, all deine Werke / und deine Frommen dich preisen. 11 Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, / sollen sprechen von deiner Macht, 12 den Menschen deine machtvollen Taten verkünden / und den herrlichen Glanz deines Königtums. 13 Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, / deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [Der Herr ist treu in all seinen Worten, / voll Huld in all seinen Taten] 14 Der Herr stützt alle, die fallen, / und richtet alle Gebeugten auf. 15 Aller Augen warten auf dich / und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. 16 Du öffnest deine Hand / und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen. 17 Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, / voll Huld in all seinen Werken. 18 Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, / allen, die zu ihm aufrichtig rufen. 19 Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, / er hört ihr Schreien und rettet sie. 20 Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, / doch alle Frevler vernichtet er. 21 Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. / Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!
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Preislied auf Gott, den Herrn und Helfer Israels
1 Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! / 2 Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, / meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin. 3 Verlasst euch nicht auf Fürsten, / auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt. 4 Haucht der Mensch sein Leben aus / und kehrt er zurück zur Erde, / dann ist es aus mit all seinen Plänen. 5 Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist / und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt. 6 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, / das Meer und alle Geschöpfe; / er hält ewig die Treue. 7 Recht verschafft er den Unterdrückten, / den Hungernden gibt er Brot; / der Herr befreit die Gefangenen. 8 Der Herr öffnet den Blinden die Augen, / er richtet die Gebeugten auf. 9 Der Herr beschützt die Fremden / und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, / doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre. 10 Der Herr ist König auf ewig, / dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.
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Bekenntnis zu Gott, dem Retter Israels
1 Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; / schön ist es, ihn zu loben. 2 Der Herr baut Jerusalem wieder auf, / er sammelt die Versprengten Israels. 3 Er heilt die gebrochenen Herzen / und verbindet ihre schmerzenden Wunden. 4 Er bestimmt die Zahl der Sterne / und ruft sie alle mit Namen. 5 Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, / unermesslich ist seine Weisheit. 6 Der Herr hilft den Gebeugten auf / und erniedrigt die Frevler. 7 Stimmt dem Herrn ein Danklied an, / spielt unserm Gott auf der Harfe! 8 Er bedeckt den Himmel mit Wolken, / spendet der Erde Regen / und lässt Gras auf den Bergen sprießen. 9 Er gibt dem Vieh seine Nahrung, / gibt den jungen Raben, wonach sie schreien. 10 Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, / kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes. 11 Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, / die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
Dank für Gottes Güte
12 Jerusalem, preise den Herrn, / lobsinge, Zion, deinem Gott! 13 Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, / die Kinder in deiner Mitte gesegnet; 14 er verschafft deinen Grenzen Frieden / und sättigt dich mit bestem Weizen. 15 Er sendet sein Wort zur Erde, / rasch eilt sein Befehl dahin. 16 Er spendet Schnee wie Wolle, / streut den Reif aus wie Asche. 17 Eis wirft er herab in Brocken, / vor seiner Kälte erstarren die Wasser. 18 Er sendet sein Wort aus und sie schmelzen, / er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser. 19 Er verkündet Jakob sein Wort, / Israel seine Gesetze und Rechte. 20 An keinem andern Volk hat er so gehandelt, / keinem sonst seine Rechte verkündet. Halleluja!
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Danklitanei auf Gott, den Schöpfer und Herrn
1 Halleluja! Lobt den Herrn vom Himmel her, / lobt ihn in den Höhen: 2 Lobt ihn, all seine Engel, / lobt ihn, all seine Scharen; 3 lobt ihn, Sonne und Mond, / lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne; 4 lobt ihn, alle Himmel / und ihr Wasser über dem Himmel! 5 Loben sollen sie den Namen des Herrn; / denn er gebot, und sie waren erschaffen. 6 Er stellte sie hin für immer und ewig, / er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten. 7 Lobt den Herrn, ihr auf der Erde, / ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen, 8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, / du Sturmwind, der sein Wort vollzieht, 9 ihr Berge und all ihr Hügel, / ihr Fruchtbäume und alle Zedern, 10 ihr wilden Tiere und alles Vieh, / Kriechtiere und gefiederte Vögel, 11 ihr Könige der Erde und alle Völker, / ihr Fürsten und alle Richter auf Erden, 12 ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, / ihr Alten mit den Jungen! 13 Loben sollen sie den Namen des Herrn; / denn sein Name allein ist erhaben, / seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel. 14 Seinem Volk verleiht er Macht, / das ist ein Ruhm für all seine Frommen, / für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf. Halleluja!
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Ein Kampflied des Gottesvolkes
1 Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied! / Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen. 2 Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, / die Kinder Zions über ihren König jauchzen. 3 Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, / ihm spielen auf Pauken und Harfen. 4 Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, / die Gebeugten krönt er mit Sieg. 5 In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, / auf ihren Lagern jauchzen: 6 Loblieder auf Gott in ihrem Mund, / ein zweischneidiges Schwert in der Hand, 7 um die Vergeltung zu vollziehn an den Völkern, / an den Nationen das Strafgericht, 8 um ihre Könige mit Fesseln zu binden, / ihre Fürsten mit eisernen Ketten, 9 um Gericht über sie zu halten, so wie geschrieben steht. / Herrlich ist das für all seine Frommen. Halleluja!
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Das große Halleluja
1 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, / lobt ihn in seiner mächtigen Feste! 2 Lobt ihn für seine großen Taten, / lobt ihn in seiner gewaltigen Größe! 3 Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, / lobt ihn mit Harfe und Zither! 4 Lobt ihn mit Pauken und Tanz, / lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel! 5 Lobt ihn mit hellen Zimbeln, / lobt ihn mit klingenden Zimbeln! 6 Alles, was atmet, / lobe den Herrn! Halleluja!
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