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Das Buch Zefanja

Das Gericht über Juda und die Völker: 1,2 - 3,8

Das Gericht über Juda

2 Ich raffe alles vom Erdboden weg, / ich raffe es weg - Spruch des Herrn.
3 Mensch und Vieh raffe ich weg, / die Vögel des Himmels raffe ich weg und die Fische im Meer / [nämlich alles, was die Frevler zu Fall gebracht hat,] und ich rotte die Menschen auf der Erde aus - / Spruch des Herrn.
4 Ich strecke meine Hand gegen Juda aus / und gegen alle Einwohner Jerusalems und ich rotte an diesem Ort die Reste des Baalsdienstes aus, / samt den Namen der Götzenpriester,
5 alle, die sich auf den Dächern niederwerfen / vor dem Heer des Himmels, auch alle, die sich vor dem Herrn niederwerfen, / zugleich aber bei ihrem Moloch schwören,
6 und alle, die dem Herrn den Rücken kehren, / die ihn nicht suchen und nicht nach ihm fragen.
7 Schweigt vor Gott, dem Herrn! / Denn der Tag des Herrn ist nahe. Ja, der Herr hat ein Schlachtopfer vorbereitet, / er hat die eingeladenen Gäste schon (dem Tod) geweiht.
8 Am Tag des Schlachtopfers des Herrn / rechne ich ab mit den großen Herren und den Königssöhnen / und allen, die fremdländische Kleider tragen;
9 an jenem Tag rechne ich ab mit jedem, / der über die Schwelle springt, mit allen, die das Haus ihres Herrn / mit Betrug und Gewalt anfüllen.
10 An jenem Tag - Spruch des Herrn - / hört man vom Fischtor her Geschrei und aus der Neustadt lautes Jammern / und von den Hügeln her großes Getöse.
11 Jammert, ihr Bewohner der Senke! / Denn das ganze Krämervolk verstummt, / alle Geldwechsler sind ausgerottet.
12 In jener Zeit durchsuche ich Jerusalem mit der Laterne / und rechne ab mit den Herren,die dick geworden sind auf ihrer Hefe und denken: / Der Herr tut weder Gutes noch Böses.
13 Darum werden ihre Reichtümer geraubt / und ihre Häuser verwüstet. Sie werden Häuser bauen, aber nicht darin wohnen; / sie werden Weinberge anlegen, aber den Wein nicht trinken.


Der Tag des Herrn

14 Der Tag des Herrn ist nahe, der gewaltige Tag, / er ist nahe, schnell kommt er herbei. Horch, der Tag des Herrn ist bitter, / da schreit sogar der Kriegsheld auf.
15 Ein Tag des Zorns ist jener Tag, / ein Tag der Not und Bedrängnis, ein Tag des Krachens und Berstens, / ein Tag des Dunkels und der Finsternis, / ein Tag der Wolken und der schwarzen Nacht,
16 ein Tag des Widderhorns und des Kriegsgeschreis in den befestigten Städten / und auf den hohen Zinnen.
17 Da jage ich den Menschen Angst ein, / sodass sie wie blind umherlaufen; / denn sie haben sich gegen den Herrn versündigt. Ihr Blut wird hingeschüttet wie Schutt / und ihr fettes Mark wie Kot.
18 Weder ihr Silber noch ihr Gold kann sie retten / am Tag des Zornes des Herrn. Vom Feuer seines leidenschaftlichen Eifers / wird die ganze Erde verzehrt. Denn er bereitet allen Bewohnern der Erde ein Ende, / ein schreckliches Ende.


2

1 Du gleichgültiges Volk, / sammelt euch, tut euch zusammen,
2 ehe ihr zerstreut werdet und zerstiebt wie Spreu, / ehe der glühende Zorn des Herrn über euch kommt, / ehe über euch der Tag des glühenden Zornes des Herrn kommt.
3 Sucht den Herrn, ihr Gedemütigten im Land, / die ihr nach dem Recht des Herrn lebt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! / Vielleicht bleibt ihr geborgen / am Tag des Zornes des Herrn.


Das Gericht über die Nachbarvölker

4 Ja, Gaza wird verlassen sein / und Aschkelon wird eine Wüste, am hellen Mittag treibt man Aschdods Einwohner fort / und Ekron ackert man um.
5 Weh euch, die ihr das Gebiet am Meer bewohnt, / ihr Volk der Kereter. Das Wort des Herrn richtet sich gegen euch: / Kanaan, Land der Philister, ich richte dich zugrunde, / keiner deiner Bewohner bleibt übrig.
6 Das Kereterland wird zum Weideland der Hirten, / es gibt nur noch Pferche für Schafe und Ziegen.
7 Das Gebiet am Meer / fällt dem Rest des Hauses Juda zu. Sie treiben ihre Herden dorthin / und suchen am Abend ein Lager / in Aschkelons Häusern. Denn der Herr, ihr Gott, kümmert sich um sie / und wendet ihr Geschick.
8 Ich habe den Hohn Moabs gehört / und die Schimpfworte der Ammoniter, die mein Volk verhöhnten / und große Reden führten gegen sein Land.
9 Darum - Spruch des Herrn der Heere, / des Gottes Israels: So wahr ich lebe: Moab wird wie Sodom werden / und die Ammoniter wie Gomorra, ein Ort des Unkrauts, eine Salzgrube / und eine Wüste für immer. Der Rest meines Volkes wird sie ausplündern, / der Überrest meines Volkes wird sie beerben.
10 Das ist die Strafe für ihren Hochmut; / denn sie höhnten und führten große Reden / gegen das Volk des Herrn der Heere.
11 Furcht erregend tritt der Herr gegen sie auf. / Ja, er vernichtet alle Götter der Erde und alle Völker der Inseln werfen sich nieder vor ihm, / jedes an seinem Ort.
12 Auch ihr Kuschiter werdet / von meinem Schwert durchbohrt.
13 Er streckt seine Hand auch nach Norden aus / und vernichtet Assur und Ninive macht er zur Öde, / es verdorrt wie die Wüste.
14 Dort lagern Herden, Tiere aller Art, / auf den Kapitellen der Säulen nächtigen Eule und Dohle. Laut schreit es im Fenster, / ein Rabe krächzt auf der Schwelle. / [Denn das Zederngetäfel ist weg.]
15 Das also ist die fröhliche Stadt, / die sich in Sicherheit wiegte, / die dachte: Ich und sonst niemand! Welch eine Wüste ist sie geworden, / ein Lager für die wilden Tiere. Jeder, der dort vorbeikommt, / pfeift und hebt entsetzt seine Hand.


3

1 Weh der trotzigen, der schmutzigen, / der gewalttätigen Stadt.
2 Sie will nicht hören / und nimmt sich keine Warnung zu Herzen. Sie verlässt sich nicht auf den Herrn / und sucht nicht die Nähe ihres Gottes.
3 Ihre Fürsten sind brüllende Löwen. / Ihre Richter sind wie Wölfe der Steppe, / die bis zum Morgen keinen Knochen mehr übrig lassen.
4 Ihre Propheten sind freche Betrüger. / Ihre Priester entweihen das Heilige / und tun Gewalt dem Gesetz an.
5 Aber der Herr tritt für das Recht ein in ihrer Mitte, / er tut kein Unrecht. Morgen für Morgen fällt er das Urteil, / es fehlt nie beim Aufgang des Lichts. / Doch der Böse kennt keine Scham.
6 Ich habe ganze Völker ausgerottet, / ihre Zinnen liegen zertrümmert am Boden. Ich habe ihre Straßen entvölkert, / keiner geht dort mehr umher; ihre Städte sind verwüstet, / ohne Menschen, ohne Bewohner.
7 Ich dachte: Sicher fürchtest du mich jetzt, / nimmst dir die Warnung zu Herzen; und alles, was ich ihnen auftrug, / werden sie immer vor Augen haben. Aber nein, sie begingen immer wieder / all ihre schändlichen Taten.
8 Darum wartet nur - Spruch des Herrn - / auf den Tag, an dem ich auftreten werde als Kläger. Denn ich habe beschlossen: / Völker will ich versammeln / und Königreiche biete ich auf; dann schütte ich meinen Groll über sie aus, / die ganze Glut meines Zorns. Denn vom Feuer meines Eifers / wird die ganze Erde verzehrt.