Das Buch Jesaja
Preis der Erhabenheit Gottes: 40,12-20; 41,6-7; 40,21-31
12 Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? / Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? / Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage / und mit Gewichten die Hügel? 13 Wer bestimmt den Geist des Herrn? / Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten? 14 Wen fragt er um Rat / und wer vermittelt ihm Einsicht? Wer kann ihn über die Pfade des Rechts belehren? / Wer lehrt ihn das Wissen / und zeigt ihm den Weg der Erkenntnis? 15 Seht, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer, sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. / Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn. 16 Der Libanon reicht nicht aus für das Brennholz, / sein Wild genügt nicht für die Opfer. 17 Alle Völker sind vor Gott wie ein Nichts, / für ihn sind sie wertlos und nichtig. 18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen / und welches Bild an seine Stelle setzen? 19 Der Handwerker gießt ein Götterbild, / der Goldschmied überzieht es mit Gold / und fertigt silberne Ketten dazu. 20 Wer arm ist, wählt für ein Weihegeschenk / ein Holz, das nicht fault; er sucht einen fähigen Meister, / der ihm das Götterbild aufstellt, / sodass es nicht wackelt. (41,6) Dabei hilft einer dem andern; / er sagt zu seinem Bruder: Pack an! (41,7) So ermuntert der Handwerker den Goldschmied, / der, der glättet, den Schmied am Amboss; er sagt: Die Lötung ist gut!, / dann befestigt er das Ganze mit Nägeln, / damit es nicht wackelt. 21 Wisst ihr es nicht, hört ihr es nicht, / war es euch nicht von Anfang an bekannt? Habt ihr es nicht immer wieder erfahren / seit der Grundlegung der Erde? 22 Er ist es, der über dem Erdenrund thront; / wie Heuschrecken sind ihre Bewohner. Wie einen Schleier spannt er den Himmel aus, / er breitet ihn aus wie ein Zelt zum Wohnen. 23 Er macht die Fürsten zunichte, / er nimmt den Richtern der Erde jeden Einfluss. 24 Kaum sind sie gesät und gepflanzt, / kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, da bläst er sie an, sodass sie verdorren; / der Sturm trägt sie fort wie Spreu. 25 Mit wem wollt ihr mich vergleichen? / Wem sollte ich ähnlich sein?, spricht der Heilige. 26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht: / Wer hat die (Sterne) dort oben erschaffen? Er ist es, der ihr Heer täglich zählt und heraufführt, / der sie alle beim Namen ruft. Vor dem Allgewaltigen und Mächtigen / wagt keiner zu fehlen. 27 Jakob, warum sagst du, / Israel, warum sprichst du: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, / meinem Gott entgeht mein Recht? 28 Weißt du es nicht, hörst du es nicht? / Der Herr ist ein ewiger Gott, / der die weite Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, / unergründlich ist seine Einsicht. 29 Er gibt dem Müden Kraft, / dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. 30 Die Jungen werden müde und matt, / junge Männer stolpern und stürzen. 31 Die aber, die dem Herrn vertrauen, / schöpfen neue Kraft, / sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.
41
1 Ihr Inseln, hört schweigend auf mich, / ihr Völker, wartet auf mich! Sie sollen kommen und ihre Sache vortragen, / wir wollen vor Gericht gehen, alle zusammen. 2 Wer hat im Osten den geweckt, / dem Gerechtigkeit folgt auf Schritt und Tritt? Wer gibt ihm die Völker preis / und unterwirft ihm die Könige? Sein Schwert macht sie zu Staub, / sein Bogen macht sie zu Spreu, die verweht. 3 Er verfolgt sie, rückt unversehrt vor, / berührt kaum mit den Füßen den Weg. 4 Wer hat das bewirkt und vollbracht? / Er, der von Anfang an die Generationen (ins Dasein) rief. Ich, der Herr, bin der Erste / und noch bei den Letzten bin ich derselbe. 5 Die Inseln sehen es und geraten in Furcht, / die Enden der Erde erzittern; / sie nähern sich und kommen herbei. 6 [] 7 []
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