INHALT   IMPRESSUM   Buch   Suchen  



Das Buch Jesaja

Mahnung zum Vertrauen: 50,10 - 52,12

Die mächtige Hilfe Gottes

10 Wer von euch den Herrn fürchtet, / der höre auf die Stimme seines Knechtes. Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, / der vertraue auf den Namen des Herrn / und verlasse sich auf seinen Gott.
11 Ihr alle aber, die ihr Feuer legt / und Brandpfeile entzündet, sollt in die Glut eures eigenen Feuers laufen / und in die Brandpfeile geraten, die ihr entflammt habt. Durch meine Hand kommt das über euch; / am Ort der Qualen werdet ihr liegen.


51

1 Hört auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt / und die ihr den Herrn sucht. Blickt auf den Felsen, aus dem ihr gehauen seid, / auf den Schacht, aus dem ihr herausgebohrt wurdet.
2 Blickt auf Abraham, euren Vater, / und auf Sara, die euch gebar. Er war allein, als ich ihn rief; / doch ich habe ihn gesegnet / und ihm viele Nachkommen geschenkt.
3 Denn der Herr hat Erbarmen mit Zion, / er hat Erbarmen mit all seinen Ruinen. Seine Wüste macht er wie Eden, / seine Öde wie den Garten des Herrn. Freude und Fröhlichkeit findet man dort, / Lobpreis und den Klang von Liedern.
4 Horcht her, ihr Völker, / hört auf mich, ihr Nationen! Denn von mir kommt die Weisung / und mein Recht wird zum Licht der Völker.
5 Plötzlich ist meine Gerechtigkeit da / und von mir kommt die Hilfe. Mein Arm verschafft den Völkern ihr Recht; / auf mich hoffen die Inseln, / sie warten auf meinen Arm.
6 Blickt auf zum Himmel, / betrachtet die Erde hier unten! Der Himmel zerflattert wie Rauch, / die Erde zerfällt wie ein Kleid; / ihre Bewohner sterben wie die Fliegen. Doch meine hilfreiche Gnade bleibt für immer bestehen, / meine Gerechtigkeit wird niemals erschüttert.
7 Hört auf mich, die ihr das Recht kennt, / du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt. Fürchtet euch nicht vor der Beschimpfung durch Menschen, / erschreckt nicht vor ihrem Spott!
8 Denn man frisst sie, wie die Motte das Kleid, / man frisst sie, wie die Schabe die Wolle. Doch meine Gerechtigkeit bleibt für immer bestehen / und von Generation zu Generation meine hilfreiche Gnade.


Der starke Arm Jahwes

9 Wach auf, wach auf, bekleide dich mit Macht, / Arm des Herrn! Wach auf wie in den früheren Tagen, / wie bei den Generationen der Vorzeit! Warst du es nicht, der die Rahab zerhieb / und den Drachen durchbohrte?
10 Warst du es nicht, der das Meer austrocknen ließ, / die Wasser der großen Flut, der die Tiefen des Meeres zum Weg gemacht hat, / damit die Erlösten hindurchziehen konnten?
11 Die vom Herrn Befreiten kehren zurück / und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. / Wonne und Freude stellen sich ein, / Kummer und Seufzen entfliehen.
12 Ich bin es, ja ich, der euch tröstet. / Was hast du, dass du dich fürchtest vor sterblichen Menschen, / vor Menschen, die dahinschwinden wie Gras?
13 Warum vergisst du den Herrn, deinen Schöpfer, / der den Himmel ausgespannt und die Fundamente der Erde gelegt hat? Warum zitterst du dauernd vor der Wut dessen, der dich bedrängt, / der darauf ausgeht, dich zu vernichten? / Wo ist denn die Wut dessen, der dich bedrängt?
14 Bald wird der Gefesselte freigelassen; / er wird nicht im Kerker sterben / und es mangelt ihm nicht mehr an Brot.
15 Ich bin doch der Herr, dein Gott, / der das Meer aufwühlt, sodass die Wogen tosen. / Herr der Heere ist sein Name.
16 Ich habe dir meine Worte in den Mund gelegt, / im Schatten meiner Hand habe ich dich verborgen, als ich den Himmel ausspannte und die Fundamente der Erde legte / und zu Zion sagte: Du bist mein Volk.


Der Zornbecher Gottes

17 Raff dich auf, raff dich auf, / steh auf, Jerusalem! Du hast aus dem Becher des Zorns getrunken, / den der Herr in der Hand hielt. Du hast aus dem betäubenden Becher getrunken / und ihn geleert.
18 Da war von all den Söhnen, die sie gebar, / keiner, der sie geführt hat. Da war von all den Söhnen, die sie aufzog, / keiner, der sie bei der Hand nahm.
19 Beides hat dich getroffen / - doch wer klagt schon um dich? -: Verheerung und Zerstörung, Hunger und Schwert. / Doch wer tröstet dich schon?
20 An allen Straßenecken lagen deine Söhne hilflos da, / wie Wildschafe im Netz, überwältigt vom Zorn des Herrn, / vom Schelten deines Gottes.
21 Darum hör doch her, du Ärmste, / die du betrunken bist, aber nicht vom Wein:
22 So spricht der Herr, dein Gott und Gebieter, / der für sein Volk kämpft: Schon nehme ich dir den betäubenden Becher aus der Hand, / den Kelch meines Zorns; / du sollst daraus nicht mehr trinken.
23 Ich reiche ihn denen, die dich quälten, / die zu dir sagten: Wirf dich zu Boden, / wir schreiten über dich weg. So musstest du deinen Rücken zum Fußboden machen, / zum Weg für die, die über dich schritten.


52

1 Wach auf, Zion, wach auf, / zieh das Gewand deiner Macht an!Zieh deine Prunkkleider an, / Jerusalem, du heilige Stadt! / Denn Unbeschnittene und Unreine werden dich nicht mehr betreten.
2 Schüttle den Staub von dir ab, / steh auf, du gefangenes Jerusalem! Löse die Fesseln von deinem Hals, / gefangene Tochter Zion!
3 Denn so spricht der Herr: / Umsonst wurdet ihr verkauft / und ihr sollt nicht mit Geld losgekauft werden.
4 Denn so spricht Gott, der Herr: / Nach Ägypten zog mein Volk einst hinab, / um dort in der Fremde zu leben. / Auch von Assur wurde es ohne Grund unterdrückt.
5 Aber was erlebe ich jetzt - Spruch des Herrn -? / Man nahm mein Volk, ohne zu bezahlen, und nun prahlen seine Beherrscher - Spruch des Herrn -; / ständig, jeden Tag wird mein Name gelästert.
6 Darum soll mein Volk an jenem Tag meinen Namen erkennen / und wissen, dass ich es bin, der sagt: Ich bin da.
7 Wie willkommen sind auf den Bergen / die Schritte des Freudenboten,der Frieden ankündigt, / der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, / der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.
8 Horch, deine Wächter erheben die Stimme, / sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, / wie der Herr nach Zion zurückkehrt.
9 Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen, / ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, / er erlöst Jerusalem.
10 Der Herr macht seinen heiligen Arm frei / vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde / sehen das Heil unseres Gottes.
11 Fort, fort! Zieht von dort weg! / Fasst nichts Unreines an! Zieht von dort weg! / Haltet euch rein; / denn ihr tragt die Geräte des Herrn.
12 Doch zieht nicht weg in Hast, / geht nicht fort in Eile; denn der Herr geht vor euch her / und er, Israels Gott, beschließt auch euren Zug.