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Das Buch Hosea

2

Der Prozess gegen das treulose Israel

4 Verklagt eure Mutter, verklagt sie! / Denn sie ist nicht meine Frau / und ich bin nicht ihr Mann. Sie soll von ihrem Gesicht das Dirnenzeichen entfernen / und von ihren Brüsten die Male des Ehebruchs.
5 Sonst ziehe ich sie nackt aus / und stelle sie hin wie am Tag ihrer Geburt; ich mache sie der Wüste gleich, / wie verdorrtes Land mache ich sie / und lasse sie verdursten.
6 Auch mit ihren Kindern habe ich kein Erbarmen; / denn es sind Dirnenkinder.
7 Ja, ihre Mutter war eine Dirne, / die Frau, die sie gebar, trieb schändliche Dinge. Sie sagte: Ich will meinen Liebhabern folgen; / sie geben mir Brot und Wasser, / Wolle und Leinen, Öl und Getränke.
8 Darum versperre ich ihr den Weg / mit Dornengestrüpp und verbaue ihn mit einer Mauer, / sodass sie ihren Pfad nicht mehr findet.
9 Dann rennt sie ihren Liebhabern nach, holt sie aber nicht ein. / Sie sucht nach ihnen, findet sie aber nicht. Dann wird sie sagen: Ich kehre um / und gehe wieder zu meinem ersten Mann; / denn damals ging es mir besser als jetzt.
10 Aber sie hat nicht erkannt, dass ich es war, / der ihr das Korn und den Wein und das Öl gab,der sie mit Silber überhäufte / und mit Gold, aus dem man dann Baalsbilder machte.
11 Darum hole ich mir mein Korn zurück, / wenn es Zeit dafür ist, / und auch meinen Wein, wenn es Zeit ist; ich nehme ihr meine Wolle und mein Leinen, / die ihre Blöße verhüllen sollten.
12 Dann entblöße ich ihre Scham / vor den Augen ihrer Liebhaber. / Niemand kann sie meiner Gewalt entreißen.
13 Ich mache all ihren Freuden ein Ende, / ihren Feiern und Neumondfesten, / ihren Sabbaten und den anderen festlichen Tagen.
14 Ich verwüste ihre Reben und Feigenbäume, / von denen sie sagte: Das ist mein Lohn, / den mir meine Liebhaber gaben. Ich mache ihre Weingärten zur Wildnis; / die wilden Tiere fressen sie kahl.
15 Ich bestrafe sie für all die Feste, / an denen sie den Baalen Rauchopfer dargebracht hat;sie hat ihre Ringe und ihren Schmuck angelegt / und ist ihren Liebhabern gefolgt, / mich aber hat sie vergessen - Spruch des Herrn.
16 Darum will ich selbst sie verlocken. / Ich will sie in die Wüste hinausführen / und sie umwerben.
17 Dann gebe ich ihr dort ihre Weinberge wieder / und das Achor-Tal mache ich für sie zum Tor der Hoffnung. Sie wird mir dorthin bereitwillig folgen / wie in den Tagen ihrer Jugend, / wie damals, als sie aus Ägypten heraufzog.