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Das Buch Jeremia

49

Über andere Nachbarvölker: 49,1-39

Über Edom

7 Über Edom: So spricht der Herr der Heere: Gibt es keine Weisheit mehr in Teman? / Ging den Klugen der Rat verloren, / ist ihre Weisheit verdorben?
8 Flieht, macht kehrt, / tief unten versteckt euch, Einwohner von Dedan! Denn ich bringe über Esau Verderben, / die Zeit seiner Bestrafung.
9 Wenn Winzer zu dir kommen, / lassen sie keine Nachlese übrig. Wenn Diebe in der Nacht kommen, / zerstören sie nach Lust.
10 Ja, ich selbst hole Esau aus dem Versteck, / decke seine Schlupfwinkel auf, / sodass er sich nicht mehr verbergen kann. Seine Brut wird vernichtet, / seine Verwandtschaft und seine Nachbarn, / sodass keiner mehr sagt:
11 Lass deine Waisen! Ich will für sie sorgen, / deine Witwen können sich verlassen auf mich.
12 Denn so spricht der Herr: Sogar jene, die es nicht verdient hätten, aus dem Becher zu trinken, müssen daraus trinken und da solltest du verschont bleiben? Du bleibst nicht verschont, du musst trinken.
13 Denn ich schwöre bei mir selbst - Spruch des Herrn: Zu einem Bild des Entsetzens, zum Hohn, zur Öde und zum Fluch wird Bozra und alle seine Nachbarstädte werden für immer zu Trümmerhaufen.
14 Ich habe vom Herrn eine Kunde gehört, / ein Bote ist zu den Völkern gesandt: Schart euch zusammen, rückt aus gegen Edom, / tretet an zum Kampf!
15 Ja, ich mache dich klein unter den Völkern, / verachtet unter den Menschen.
16 Deine Furcht erregende Macht hat dich betört, / dein vermessener Sinn, weil du in Felsklüften wohnst, / an Bergeshöhen dich klammerst. Baust du dein Nest auch hoch wie der Adler, / ich stürze dich von dort hinab - Spruch des Herrn.
17 Edom wird zu einem Bild des Entsetzens; / jeder, der vorbeikommt, ist entsetzt / und spottet über alle Schläge, die es erlitt.
18 Wie beim Untergang von Sodom und Gomorra / und ihrer Nachbarstädte, spricht der Herr, so wird auch dort niemand mehr wohnen, / kein Mensch darin leben.
19 Wie ein Löwe, der heraufkommt / aus dem Dickicht des Jordan / zu den immer grünen Auen, so jage ich sie jählings davon / und setze meinen Erwählten dort ein. Denn wer ist mir gleich, / wer zieht mich zur Rechenschaft / und wo ist der Hirt, der vor mir standhält?
20 Darum hört den Beschluss, / den der Herr gegen Edom gefasst hat, und die Pläne, die er ersann / gegen Temans Bewohner: Wegschleppen wird man die Hirtenknaben, / ihr Weideplatz wird sich über sie entsetzen.
21 Von Edoms dröhnendem Fall erbebt die Erde, / bis zum Schilfmeer hört man sein Schreien.
22 Seht, wie ein Adler steigt es empor, / schwebt es heran / und breitet seine Schwingen über Bozra aus. Das Herz der Helden Edoms ist an jenem Tag / wie das Herz einer Frau in Wehen.