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Das Buch Jeremia

50

Der Entscheidungskampf

8 Flieht aus Babel und aus dem Land der Chaldäer! / Zieht aus und seid wie Leitböcke, die der Herde vorangehen.
9 Denn seht, ich selbst stachle auf / und führe gegen Babel / eine Schar großer Völker vom Nordland her; sie greifen es an / und von dort wird es erobert. Ihre Pfeile sind wie die eines siegreichen Helden, / der nie zurückkehrt ohne Erfolg.
10 Plünderung trifft Chaldäa, / alle, die es plündern, werden satt / - Spruch des Herrn.
11 Freut euch nur und jubelt, / ihr, die ihr mein Erbteil geraubt habt. Ja, hüpft wie Kälber auf der Wiese / und wiehert wie Hengste!
12 Große Schmach trifft eure Mutter; / sie, die euch geboren hat, muss sich schämen. Seht doch, das Letzte unter den Völkern: / Wüste, Dürre und Steppe.
13 Durch den Zorn des Herrn bleibt Babel unbewohnt / und wird völlig zur Wüste; jeder, der an Babel vorbeikommt, ist entsetzt / und spottet über alle Schläge, die es erlitt.
14 Rüstet euch ringsum zum Kampf gegen Babel, / all ihr Bogenschützen! Schießt und spart die Pfeile nicht! / [Denn gegen den Herrn hat es gesündigt.]
15 Schreit ihm von allen Seiten / den Kampfruf entgegen! Es muss sich ergeben, seine Säulen fallen, / seine Mauern werden niedergerissen. Ja, das ist die Rache des Herrn. / Nehmt Rache an Babel! / Was es selber getan hat, das tut jetzt an ihm!
16 Rottet in Babel den Sämann aus / und den, der zur Erntezeit mäht. Vor dem rasenden Schwert / wendet sich jeder zu seinem Volk, / jeder flieht in sein Land.
17 Ein versprengtes Schaf war Israel, / von Löwen gehetzt. Zuerst hat es der König von Assur gefressen, / zuletzt hat ihm Nebukadnezzar, der König von Babel, die Knochen abgenagt.
18 Darum - so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: / Fürwahr, ich rechne ab mit dem König von Babel und seinem Land, wie ich abgerechnet habe / mit dem König von Assur.
19 Israel aber bringe ich zurück auf seinen Weideplatz; / es soll auf dem Karmel und im Baschan weiden, / sich im Bergland Efraim und in Gilead sättigen.
20 In jenen Tagen und zu jener Zeit / - Spruch des Herrn - / wird man nach der Schuld Israels suchen, doch sie ist nicht mehr vorhanden, / nach den Sünden Judas, / doch man findet sie nicht mehr. Denn ich verzeihe dem Rest, / den ich übrig lasse.