Das Buch Jesaja
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Worte über Juda und Jerusalem aus der Frühzeit des Propheten: 1,1 - 12,6
Das Gericht über Jerusalem
21 Ach, sie ist zur Dirne geworden, die treue Stadt. / Einst war dort das Recht in voller Geltung,die Gerechtigkeit war dort zu Hause, / jetzt aber herrschen die Mörder. 22 Dein Silber wurde zu Schlacke, / dein Wein ist verwässert. 23 Deine Fürsten sind Aufrührer / und eine Bande von Dieben, alle lassen sich gerne bestechen / und jagen Geschenken nach. Sie verschaffen den Waisen kein Recht, / die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie. 24 Darum - Spruch Gottes, des Herrn der Heere, / des Starken Israels: Weh meinen Gegnern, / ich will Rache nehmen an ihnen, / mich rächen an meinen Feinden. 25 Ich will meine Hand gegen dich wenden, / deine Schlacken will ich mit Lauge ausschmelzen, / all dein Blei schmelze ich aus. 26 Ich will dir wieder Richter geben wie am Anfang / und Ratsherrn wie zu Beginn. Dann wird man dich die Burg der Gerechtigkeit nennen, / die treue Stadt. 27 Zion wird durch das Recht gerettet, / wer dort umkehrt, durch die Gerechtigkeit. 28 Doch alle Abtrünnigen und Sünder werden zerschmettert. / Wer den Herrn verlässt, wird vernichtet. 29 Ihr werdet in Schande stürzen / wegen der Eichen, die euch gefallen, und werdet euch schämen / wegen der (heiligen) Haine, die ihr so gern habt. 30 Ihr werdet wie eine Eiche, deren Blätter verwelken, / und wie ein Garten, dessen Wasser versiegt ist. 31 Dann wird der Starke zu Werg / und sein Tun zum zündenden Funken; beide verbrennen zusammen / und niemand kann löschen.
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