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Das Buch Jesaja

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Sechs Weherufe über das trotzige Israel

8 Weh euch, die ihr Haus an Haus reiht / und Feld an Feld fügt, bis kein Platz mehr da ist / und ihr allein im Land ansässig seid.
9 Meine Ohren hören das Wort des Herrn der Heere: / Wahrhaftig, alle eure Häuser sollen veröden. So groß und schön sie auch sind: / Sie sollen unbewohnt sein.
10 Ein Weinberg von zehn Morgen bringt nur ein Bat Wein, / ein Hómer Saatgut bringt nur ein Efa Korn.
11 Weh euch, die ihr schon früh am Morgen / hinter dem Bier her seid und sitzen bleibt bis spät in die Nacht, / wenn euch der Wein erhitzt.
12 Bei ihren Gelagen spielt man Zither und Harfe, / Pauken und Flöten; aber was der Herr tut, beachten sie nicht, / was seine Hände vollbringen, sehen sie nicht.
13 Darum muss mein Volk in die Verbannung; / denn es hat keine Erkenntnis. Seine Reichen sterben vor Hunger, / die Masse der Armen verschmachtet vor Durst.
14 Darum sperrt die Unterwelt ihren Rachen auf, / maßlos weit reißt sie ihr Maul auf, sodass des Volkes Pracht und Reichtum hinabfährt, / der ganze lärmende, johlende Haufen.
15 Die Menschen müssen sich ducken, / jeder Mann muss sich beugen, / die stolzen Augen werden sich senken.
16 Doch der Herr der Heere ist erhaben, / wenn er Gericht hält, durch seine Gerechtigkeit / erweist der heilige Gott sich als heilig.
17 Dann grasen dort Lämmer wie auf der Weide, / in den Ruinen weiden fette Schafe.
18 Weh euch, die ihr die Strafe wie mit Ochsenstricken herbeizieht / und die Sünde wie mit Wagenseilen.
19 Ihr sagt: Was er tun will, das tue er schnell; / er soll sich beeilen, damit wir es sehen;was der Heilige Israels plant, treffe bald ein; / wir wollen es wissen.
20 Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, / die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, / die das Bittere süß und das Süße bitter machen.
21 Weh denen, die in ihren eigenen Augen weise sind / und sich selbst für klug halten.
22 Weh denen, die Helden sind, / wenn es gilt, Wein zu trinken, / und tapfer, wenn es gilt, starke Getränke zu brauen,
23 die den Schuldigen für Bestechungsgeld freisprechen / und dem Gerechten sein Recht vorenthalten.
24 Darum: Wie des Feuers Zunge die Stoppeln frisst / und wie das Heu in der Flamme zusammensinkt, so soll ihre Wurzel verfaulen / und ihre Blüte wie Staub aufgewirbelt werden. Denn sie haben die Weisung des Herrn der Heere von sich gewiesen / und über das Wort des Heiligen Israels gelästert.