Das Buch Jesaja
30
Die Bestrafung des trotzigen Volkes
8 Nun geh, schreib es vor ihren Augen auf eine Tafel, / ritz es als Inschrift ein, / damit es für künftige Zeiten auf immer bezeugt ist: 9 Sie sind ein trotziges Volk, missratene Söhne, / Söhne, die auf die Weisung des Herrn nicht hören. 10 Sie sagen zu den Sehern: Seht nichts!, / und zu den Propheten: Erschaut für uns ja nicht, was wahr ist, sondern sagt, was uns schmeichelt, / erschaut für uns das, was uns täuscht. 11 Weicht nur ab vom rechten Weg, / verlasst den richtigen Pfad, / lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels! 12 Darum - so spricht der Heilige Israels: / Weil ihr dieses Wort missachtet, weil ihr auf Ränke vertraut / und euch auf das Falsche verlasst, 13 darum wird eure Schuld für euch sein / wie ein herabfallendes Bruchstück / von einer hoch aufragenden Mauer, / die dann plötzlich, urplötzlich einstürzt. 14 Sie zerbricht wie der Krug eines Töpfers, / den man ohne Erbarmen zerschlägt, sodass sich unter all den Stücken keine Scherbe mehr findet, / mit der man Feuer vom Herd holen kann / oder Wasser schöpfen aus der Zisterne. 15 Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, / nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft. Doch ihr habt nicht gewollt, / 16 sondern gesagt: Nein, auf Rossen wollen wir dahinfliegen. / Darum sollt ihr jetzt fliehen. Ihr habt gesagt: Auf Rennpferden wollen wir reiten. / Darum rennen die Verfolger euch nach. 17 Tausende werden zittern, wenn ein Einziger droht, / wenn nur fünf euch drohen, ergreift ihr alle die Flucht, bis das, was von euch übrig ist, aussieht, / wie ein Fahnenmast auf dem Gipfel eines Berges, / wie ein Feldzeichen auf dem Hügel.
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