Das Buch Jesus Sirach
21
Der Weise und der Tor
11 Wer das Gesetz befolgt, beherrscht seinen Trieb / und Gottesfurcht ist vollendete Weisheit. 12 Der Unkluge lässt sich nicht erziehen; / doch es gibt auch Klugheit, die viel Bitterkeit einträgt. 13 Das Wissen des Weisen schwillt an wie ein Bach, / wie ein lebendiger Quell ist sein Rat. 14 Das Herz des Toren ist wie eine geborstene Zisterne: / Es hält keine Weisheit fest. 15 Hört der Verständige ein weises Wort, / lobt er es und fügt andere hinzu. Hört es der Leichtfertige, lacht er darüber, / er wirft es weit hinter sich. 16 Das Gespräch des Toren ist wie eine Last auf der Reise, / doch auf den Lippen des Verständigen findet sich Anmut. 17 Die Rede des Weisen begehrt man in der Versammlung / und seine Worte überdenkt man im Herzen. 18 Wie ein Gefängnis ist dem Toren die Weisheit, / Erkenntnis ist dem Unverständigen wie eine Fessel. 19 Wie Ketten an den Füßen ist dem Unvernünftigen die Zucht / und wie Handschellen an der rechten Hand. 20 Der Tor lacht mit lauter Stimme, / der Kluge aber lächelt kaum leise. 21 Wie ein goldener Schmuck ist dem Weisen die Zucht / und wie eine Spange am rechten Arm. 22 Der Fuß des Toren eilt rasch ins Haus, / der Besonnene aber wartet bescheiden. 23 Der Tor blickt durch die Tür ins Haus hinein, / der Wohlerzogene bleibt draußen stehen. 24 Ungezogen ist es, an der Tür zu horchen, / der Verständige aber verschließt seine Ohren. 25 Die Lippen der Frevler erzählen ihre eigene Torheit, / die Worte der Verständigen sind wohl abgewogen. 26 Die Toren haben ihr Herz auf der Zunge, / die Weisen haben ihre Zunge im Herzen. 27 Verflucht der Ruchlose den Gerechten, / so verflucht er sich selbst. 28 Sich selbst besudelt der Verleumder; / wo er wohnt, ist er verhasst.
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