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Das Buch Ijob

12

Ijobs Gegenrede: 12,1 - 14,22

Das unbegreifliche Walten Gottes

7 Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, / die Vögel des Himmels, sie künden es dir.
8 Rede zur Erde, sie wird dich lehren, / die Fische des Meeres erzählen es dir.
9 Wer wüsste nicht bei alledem, / dass die Hand des Herrn dies gemacht hat?
10 In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens / und jeden Menschenleibes Geist.
11 Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt?
12 Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit / und ist langes Leben schon Einsicht?
13 Bei ihm allein ist Weisheit und Heldenkraft, / bei ihm sind Rat und Einsicht.
14 Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; / wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet.
15 Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, / lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.
16 Bei ihm ist Macht und Klugheit, / sein ist, wer irrt und wer irreführt.
17 Er lässt Ratsherren barfuß gehen, / Richter macht er zu Toren.
18 Fesseln von Königen löst er auf / und bindet einen Gurt um ihre Hüften.
19 Er lässt Priester barfuß gehen, / alte Geschlechter bringt er zu Fall.
20 Das Wort entzieht er den Bewährten, / den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.
21 Verachtung gießt er auf die Edlen, / den Starken lockert er den Gurt.
22 Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, / Finsternis führt er ans Licht.
23 Völker lässt er wachsen und tilgt sie aus; / er breitet Völker aus und rafft sie dann hinweg.
24 Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in wegloser Wüste.
25 Sie tappen umher im Dunkel ohne Licht, / er lässt sie irren wie Trunkene.