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Das Buch der Richter

Die einzelnen Richter: 3,7 - 16,31

Ehud und Schamgar

12 Und wiederum taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel. Der Herr aber gab Eglon, dem König von Moab, Macht über Israel, weil sie taten, was dem Herrn missfiel.
13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog in den Kampf, schlug Israel und eroberte die Palmenstadt.
14 Darauf mussten die Israeliten achtzehn Jahre lang Eglon, dem König von Moab, dienen.
15 Als aber die Israeliten zum Herrn schrien, gab ihnen der Herr einen Retter: Ehud, den Sohn Geras, aus dem Stamm Benjamin, einen Linkshänder. Als nun die Israeliten durch ihn Tribut an Eglon, den König von Moab, schickten,
16 machte sich Ehud einen Dolch mit zwei Schneiden, eine Spanne lang, und band ihn unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
17 So überbrachte er Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon aber war ein sehr beleibter Mann.
18 Als Ehud mit der Übergabe des Tributs zu Ende war, schickte er die Leute, die die Abgaben getragen hatten, weg;
19 er selber aber kehrte bei den Götterbildern in Gilgal um, ging (zum König) zurück und sagte: Ich habe eine geheime Botschaft an dich, König. Da gebot der König Ruhe und alle Anwesenden gingen hinaus.
20 Nun trat Ehud zu ihm herein. Eglon saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war, und Ehud sagte: Ich habe eine Botschaft Gottes für dich. Da erhob sich der König von seinem Sessel.
21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus, ergriff den Dolch an seiner rechten Hüfte und stieß ihn Eglon in den Leib.
22 Die Klinge drang samt dem Heft hinein und das Fett umschloss die Klinge. Ehud zog den Dolch nicht aus dem Leib Eglons heraus [er ging zum Seiteneingang hinaus],
23 sondern schloss die Tür des Obergemachs hinter sich, schob den Riegel vor und ging zur Halle hinaus.
24 Als er weggegangen war, kamen die Diener und sahen, dass die Tür des Obergemachs verriegelt war. Sie meinten, Eglon verrichte in der kühlen Kammer seine Notdurft.
25 Sie warteten aber vergeblich. Und als er die Tür des Obergemachs nicht öffnete, nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf: Da lag ihr Herr tot auf dem Boden.
26 Ehud aber war entkommen, während sie gezögert hatten. Er war bereits an den Götterbildern vorbeigegangen und hatte sich nach Seïra in Sicherheit gebracht.
27 Sobald er dort angekommen war, ließ er auf dem Gebirge Efraim das Widderhorn blasen und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge hinab, er an ihrer Spitze.
28 Er sagte zu ihnen: Folgt mir, denn der Herr hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Gewalt gegeben. Sie zogen mit ihm hinab, besetzten die Jordanübergänge nach Moab und ließen niemand mehr hinüber.
29 Damals erschlugen sie von Moab etwa zehntausend Mann, alles starke und kriegstüchtige Männer, und keiner entkam.
30 So musste sich Moab an jenem Tag der Gewalt Israels unterwerfen und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe.
31 Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn des Anat. Er erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken. Auf diese Weise trug auch er zur Rettung Israels bei.