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Das Buch der Richter

20

Die Vernichtung der Benjaminiter

29 Darauf legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt.
30 Am dritten Tag zogen die Israeliten wieder gegen die Benjaminiter hinauf und stellten sich, wie die beiden vorigen Male, bei Gibea auf.
31 Die Benjaminiter aber rückten gegen die Israeliten aus und ließen sich von der Stadt weglocken; sie begannen, wie die beiden vorigen Male, auf freiem Feld einzelne Israeliten zu erschlagen, und zwar an den Straßen, von denen die eine nach Bet-El, die andere nach Gibeon hinaufführt, im Ganzen etwa dreißig Mann.
32 Die Benjaminiter dachten: Sie werden von uns geschlagen wie beim ersten Mal. Die Israeliten aber sagten: Wir wollen fliehen und sie von der Stadt weg zu den Straßen hinlocken.
33 Alle Israeliten zogen sich also von ihrem Platz zurück und stellten sich bei Baal-Tamar wieder auf. Die Israeliten aber, die westlich von Gibea im Hinterhalt lagen, brachen aus ihrer Stellung hervor.
34 Darauf rückten zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel gegenüber Gibea heran. Es gab einen schweren Kampf; die Benjaminiter erkannten nicht, dass das Unheil sie ereilte.
35 Der Herr schlug die Benjaminiter vor den Augen Israels und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann aus Benjamin nieder, alles mit Schwertern bewaffnete Krieger.
36 Die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren. Die Israeliten gaben Benjamin weiteres Gelände preis; denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten.
37 Die Leute im Hinterhalt stürmten nun schnell auf Gibea los. Sie kamen aus dem Hinterhalt hervor und erschlugen alles in der Stadt mit scharfem Schwert.
38 Die Israeliten hatten mit den Männern im Hinterhalt verabredet, dass sie eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.
39 Als nun die Israeliten im Kampf kehrtmachten und Benjamin anfing, etwa dreißig Israeliten zu erschlagen, weil sie sagten: Sicher wird Israel von uns völlig geschlagen wie beim ersten Kampf!,
40 da begann aus der Stadt eine hohe Rauchsäule aufzusteigen. Als die Benjaminiter sich umwandten, sahen sie, dass die Stadt wie ein Ganzopfer zum Himmel emporflammte.
41 Als dann die Israeliten wieder kehrtmachten, gerieten die Benjaminiter in Verwirrung; denn sie erkannten, dass das Unglück sie ereilt hatte.
42 Sie zogen sich vor den Israeliten in Richtung auf die Wüste zurück, konnten aber dem Kampf nicht entrinnen. Denn nun kamen auch die Männer (Israels) aus der Stadt, nahmen die Benjaminiter in die Zange und vernichteten sie.
43 Sie umzingelten die Benjaminiter und verfolgten sie von Noha [zertraten sie] bis in die Gegend östlich von Gibea.
44 Achtzehntausend Mann aus Benjamin fielen, alles kampferprobte Männer.
45 Die Übrigen wandten sich um und flohen auf die Wüste zu, nach Sela-Rimmon. Die Israeliten hielten Nachlese und vernichteten auf den Straßen noch einmal fünftausend Mann. Bei der Verfolgung, die sich bis nach Gidom hinzog, erschlugen sie nochmals zweitausend von ihnen.
46 Die Gesamtzahl der Gefallenen aus Benjamin betrug an diesem Tag fünfundzwanzigtausend, lauter mit dem Schwert bewaffnete Krieger.
47 Nur sechshundert Mann konnten sich absetzen und in die Wüste nach Sela-Rimmon fliehen; sie blieben vier Monate in Sela-Rimmon.
48 Die Israeliten aber kehrten zu den Benjaminitern zurück und erschlugen alles, was zu finden war, mit scharfem Schwert, die Stadt samt Menschen und Vieh. Ebenso steckten sie alle Städte, die sie finden konnten, in Brand.