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Das erste Buch der Makkabäer

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Die Verfolgung des Volkes Israel: 1,1-64

Die Verfolgung der treuen Israeliten

41 Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden
42 und jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs.
43 Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.
44 Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war.
45 Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen,
46 das Heiligtum und die Heiligen zu schänden.
47 Man solle statt dessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern.
48 Ihre Söhne dürften sie nicht mehr beschneiden, vielmehr sollten sie sich mit jeder denkbaren Unreinheit und Schande beflecken.
49 So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden.
50 Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.
51 Ähnliche Anweisungen erließ er für sein ganzes Reich. Er setzte Beamte ein, die die Durchführung im ganzen Volk überwachen sollten; auch gab er den Befehl, der Reihe nach in allen Städten Judäas einen Opfergottesdienst zu halten.
52 Viele aus dem Volk schlossen sich ihnen an; sie alle fielen vom Gesetz ab und trieben es schlimm im Land.
53 Die Israeliten mussten sich vor ihnen verstecken, wo immer sie Zuflucht fanden.
54 Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den unheilvollen Gräuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man Altäre.
55 Vor den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch.
56 Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt.
57 Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.
58 Sie ließen Israel ihre Macht fühlen und gingen mit Gewalt gegen alle vor, die sie Monat für Monat in den Städten aufspürten.
59 Am fünfundzwanzigsten des Monats (Kislew) brachten sie auf dem Altar, den sie über dem Brandopferaltar errichtet hatten, ein Opfer dar.
60 Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet;
61 dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten.
62 Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war.
63 Lieber wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen Bund entweihen. So starben sie.
64 Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.