Das zweite Buch der Makkabäer
3
Jerusalem unter Gottes Schutz: 3,1-40
Der Anschlag auf den Tempelschatz
8 Heliodor machte sich sofort auf die Reise, angeblich um die Städte in Zölesyrien und Phönizien zu besuchen, in Wirklichkeit jedoch, um das Vorhaben des Königs auszuführen. 9 Als er nach Jerusalem kam, wurde er vom Hohenpriester der Stadt freundlich empfangen. Da gab er bekannt, welche Anzeige gemacht worden sei, und teilte den wahren Grund seiner Anwesenheit mit. Er fragte, ob sich die Sache wirklich so verhalte. 10 Der Hohepriester erklärte ihm, es handele sich um hinterlegtes Gut von Witwen und Waisen; 11 ein Teil gehöre auch Hyrkanus, dem Sohn des Tobija, einem sehr einflussreichen Mann. - So hatte der ruchlose Simeon gelogen. - Alles zusammen belaufe sich nur auf vierhundert Talente Silber und zweihundert Talente Gold. 12 Man dürfe aber doch denen nicht Unrecht tun, die ihr Vertrauen auf die Heiligkeit des Ortes und auf die Würde und Unantastbarkeit des weltberühmten Heiligtums gesetzt hätten. 13 Heliodor berief sich jedoch auf die Befehle, die er vom König erhalten hatte, und bestand darauf, alles für die königliche Schatzkammer zu beschlagnahmen. 14 Am festgesetzten Tag schickte er sich an hineinzugehen, um eine Untersuchung der Schätze anzustellen.
|