Das Evangelium nach Johannes
7
Die Selbstoffenbarung Jesu beim Laubhüttenfest in Jerusalem: 7,1-52
Jesu Auftreten im Tempel
14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte. 15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein? 16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. 17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche. 18 Wer im eigenen Namen spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und in ihm ist keine Falschheit. 19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum wollt ihr mich töten? 20 Die Menge antwortete: Du bist wohl von einem Dämon besessen - wer will dich denn töten? 21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht, und ihr alle wundert euch darüber. 22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe? 24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!
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